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Wie eine Rose im Morgentau

Wie eine Rose im Morgentau

Titel: Wie eine Rose im Morgentau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daphne Clair
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kannst dir gerne Wein nehmen“, erklärte er beinahe tadelnd. „Und alles andere auch, was dir gefällt.“ Er umfasste mit seiner Hand ihr Kinn, sodass eine seltsame Wärme in ihr aufstieg. „Das weißt du doch.“
    Bryn sah sie so eindringlich an, dass sie sich in ein Lächeln flüchtete. „Danke. Ich lese übrigens auch eins deiner Bücher.“
    Jetzt lächelte er ebenfalls, ließ ihr Kinn los und nahm das Buch von ihrem Schoß, um zu sehen, welches sie ausgesucht hatte. Es war ein historischer Roman einer Autorin aus Neuseeland, die regelmäßig oben auf der Bestsellerliste stand. „Gefällt es dir?“
    „Ja, sie schreibt gut.“
    „Du kannst es mitnehmen“, bot er an, während er sich zu ihr aufs Sofa setzte und den Arm über die Rückenlehne legte. Er berührte sie fast und sah sie mit dunkel verschleierten Augen an.
    Hastig senkte Rachel ihren Blick wieder auf das Buch, aber die Worte verschwammen vor ihren Augen.
    Bryn stand auf und nahm die Flasche vom Tisch. „Möchtest du den Rest noch?“ Viel war nicht mehr übrig geblieben.
    „Nein, danke, ich habe genug.“
    Er ging mit der Flasche in die Küche und kam mit einem halb vollen Glas in der Hand zurück. Dann setzte er sich wieder neben sie und sah sie nachdenklich an.
    Rachel schloss das Buch. „Und, wie war dein Tag?“
    „Nicht schlecht.“ Er nippte an seinem Wein. „Und was hast du gemacht?“
    Sie erzählte von ihren Unternehmungen und fügte hinzu, dass es Pearl gut gehen würde, auch wenn sie müde gewesen war.
    „Und du?“, wollte er wissen.
    „Mir geht es auch gut. Es war ein schöner Tag.“
    „Freut mich.“ Sein Arm ruhte hinter ihrem Kopf, und geistes abwesend begannen seine Finger, mit ihren Haaren zu spielen, sodass ihr ein Schauer über den Rücken lief. „Hast du nicht bald Geburtstag?“
    „Am fünfzehnten“, gestand sie und wagte es nicht, von ihm abzurücken, obwohl sie es eigentlich hätte tun sollen. „Warum?“
    „Wir sollten etwas Besonderes unternehmen. Oder willst du zu deinen Eltern fahren?“
    „Erst am Wochenende drauf“, entgegnete sie. „Meine Mutter will mir zu Ehren eine Party veranstalten.“ Er nickte, während er mit einem Finger sanft über ihren Nacken strich.
    Rachel zwang sich, ruhig zu atmen. Sie sollte ihm Einhalt gebieten, und obwohl sie verzweifelt versuchte, nicht darauf zu achten, spürte sie doch den wohligen Schauer auf ihrem Rücken und die Wärme, die sie erfüllte.
    „Bryn …“ Ihre Stimme klang rau.
    Seine Augen hinter den halb geschlossenen Lidern funkelten. „Rachel“, gab er zurück, und sein Mund verzog sich amüsiert. Dann beugte er sich zu ihr und senkte seinen Mund auf ihren.
    Es war ein zärtlicher Kuss, und als er sich wenig später wieder von ihr löste, war sie überrascht, aber auch enttäuscht.
    Obwohl er nur flüchtig ihre Lippen berührt hatte, war ihr schwindlig, und sie hatte das Gefühl zu schweben. Vielleicht war der Wein daran schuld. „Und wofür war das?“, fragte sie unverblümt.
    Er lachte. „Eine plötzliche Eingebung. Du bist so entzückend.
    Ich musste dich einfach küssen.“
    So wie sie ihn küssen wollte. Aber sie verdrängte den Gedanken schnell.
    „Hast du was dagegen?“ Er lächelte schief.
    Wortlos schüttelte Rachel den Kopf. Wie konnte sie etwas dagegen haben, wenn es so schön gewesen war … Und welche Frau würde schon einen Einwand erheben, wenn man sie als entzückend bezeichnete? Trotzdem sagte sie: „Aber du kannst doch die Frauen nicht einfach nach Lust und Laune küssen.“
    Bryn lachte. „Das tue ich auch nicht. Außer bei dir.“ Ein seltsamer Ausdruck zog über sein Gesicht, als ob er etwas Unbedachtes gesagt hätte. Eigentlich“, meinte er gedehnt, „scheine ich mir das schon zur Gewohnheit gemacht zu haben.“
    „Nun, dann solltest du besser mit dieser Gewohnheit brechen“, schlug Rachel wenig überzeugend vor und merkte selbst den Anflug von Wehmut in ihrer Stimme.
    „Willst du das wirklich?“
    In plötzlicher Wut funkelte Rachel ihn an. „Ich bin doch keine Gummipuppe, der du dich je nach Lust und Laune bedienen kannst, als Ersatz für eine richtige Frau“, entgegnete sie und stand auf.
    Hastig stellt Bryn sein Glas ab, erhob sich und umklammerte ihren Arm. „Rachel!“
    Sie versuchte, sich seinem Griff zu entwinden, doch er nahm auch ihren anderen Arm.
    „Rachel“, sagte er nun ein wenig ruhiger, „was soll das alles? Glaubst du, dass ich dich benutze?“ Er schüttelte sie leicht. „So ist es nicht. Ich

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