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Wie eine Rose im Morgentau

Wie eine Rose im Morgentau

Titel: Wie eine Rose im Morgentau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daphne Clair
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konnte einfach nicht widerstehen, als ich dich da sitzen sah.“ Ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Es fühlte sich einfach richtig an. Und dir hat es doch gefallen, oder nicht?“
    „Es hat mir nicht missfallen“, gab sie zu. Seltsam, aber diesmal war sie sicher, dass er mit dem Kuss sie gemeint hatte – und nicht einen Ersatz für Kinzi. „Aber die anderen Male …“ Sie hielt inne.
    Verdammt, was wollte sie überhaupt? Als sie die Schultern hob, ließ er sie los.
    „Ich kann mich nicht oft genug entschuldigen für das erste Mal, als du noch ein Teenager warst …“
    „Das hast du bereits, und ich habe dir gesagt, dass es okay ist.“ Jeden ihrer Küsse zu analysieren war nutzlos. „Vergiss einfach, was ich gesagt habe. Es war dumm.“
    „Du warst schon immer ein kleiner Hitzkopf“, meinte er mit verhaltenem Lächeln, während er sie neugierig ansah. „Nur verstehe ich nicht …“
    Er wurde von Pearl unterbrochen, die in der Tür erschien. „Ich dachte, ich hätte deine Stimme gehört.“ Sie trat zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ihr streitet euch doch nicht, oder?“, fragte sie leichthin, sah Rachel jedoch besorgt an.
    „Nein“, versicherte Bryn.
    „Natürlich nicht“, stimmte Rachel ihm bei.
    Sie warfen sich einen einverständlichen Blick zu, weil beide der Meinung waren, Pearl nicht mit ihrem kleinen Zwist belasten zu wollen.
    Nachdem sie in Rivermeadows angekommen waren, hätte Bryn gerne das Gespräch fortgesetzt, doch Rachel ging sofort in ihr Zimmer und kam erst wieder herunter, um bei den Vorbereitungen für das Abendessen zu helfen.
    Nach dem Essen schlug er einen Spaziergang vor. Rachel lehnte ab und gab vor, müde zu sein.
    Als er allein von seinem Spaziergang zurückkam, teilte ihm seine Mutter mit, dass Rachel bereits in ihrem Zimmer war.
    „Ist alles in Ordnung mit ihr?“ Er setzte sich in einen Sessel beim Kamin.
    Pearl warf ihm einen wachsamen Blick zu. „Sie hat dir doch gesagt, dass sie müde ist. Ist da was zwischen euch beiden?“
    „Nein.“ Die Antwort kam sehr schnell, dann fügte er hinzu:
    „Und wenn es so wäre?“
    Die Augen seiner Mutter weiteten sich. „Warum fragst du? Was ist heute Nachmittag passiert, bevor ich euch unterbrochen habe?“
    Bryn zuckte die Schultern. „Ich habe ihr gesagt, sie sähe entzückend aus, und dann habe ich sie geküsst. Es war nur ein Kuss – und noch nicht einmal ein richtiger.“
    „Und?“
    „Sie hatte nichts dagegen, aber hinterher hat sie mir mehr oder weniger vorgeworfen, dass ich sie benutze.“
    Pearls fein geschwungene Augenbrauen zogen sich missbilligend zusammen. „Hat sie denn Grund dazu?“
    „Nein! Zumindest …“ Bryn stand auf und ging im Zimmer hin und her. „Es ist ein bisschen kompliziert.“ Er schob die Hände in die Taschen.
    Pearl schloss aus seiner Haltung, dass er ihr nicht mehr anvertrauen wollte. „Rachel ist ein sehr nettes Mädchen und hat alles, was ein Mann sich nur wünschen kann“, meinte sie daher. „Und wir wollen doch beide nicht, dass sie verletzt wird. Wenn du also vorhast, sie wieder zu küssen – oder etwas anderes –, solltest du es besser ernst meinen mit ihr. Denn sonst bekommst du es mit mir zu tun.“
    Stirnrunzelnd sah Bryn sie an. War es ihm überhaupt ernst mit Rachel? Er hatte nie vorgehabt, sie zu benutzen. Auch damals nicht, als sie jung und leicht zu beeindrucken gewesen war. Aber was sollte sie jetzt auch anderes denken? Denn seit Kinzi und er sich getrennt hatten, konnte er kaum die Hände von ihr lassen.
    Wie könnte er sie vom Gegenteil überzeugen – und wiedergutmachen, was er getan hatte? Diese Nacht damals erfüllte ihn auch jetzt noch mit tiefer Scham.
    Plötzlich erhellte ein Lächeln seine Züge. Denn mit einem Mal war ihm klar, was er tun musste, als ob diese Lösung nur darauf gewartet hätte, endlich in sein Bewusstsein zu dringen.
    Am Wochenende, einen Tag vor ihrem Geburtstag, lud Bryn Rachel nach dem Abendessen in einen Club ein, wo man auch tanzen konnte. Sie stimmte zu, doch nur unter der Bedingung, dass er ihr nicht wieder etwas schenken würde. Trotzdem kam morgens ein Blumenstrauß von ihm – zarte Rosen und Lilien und Schleierkraut –, zusammen mit einer Karte, auf der stand: „Alles Liebe von Bryn“.
    Sie nahm die Karte nicht zu wörtlich, sondern sah sie eher als Ausdruck seiner Zuneigung, die er ihr schon entgegengebracht hatte, als sie kaum groß genug war, um ihm bis zur Hüfte zu reichen.
    Als er sie nach

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