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Wie eine Rose in der Wueste

Wie eine Rose in der Wueste

Titel: Wie eine Rose in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding
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abschlagen. Dabei hatte sie gesehen, wie anders die Frauen dort leben."
    "Und das wünschte sie sich auch für sich?"
    Das konnte er nicht beantworten. "Da müssen Sie sie selbst fragen. Natürlich haben alle Nadeem gewarnt, dass kein Mann sie heiraten würde, nachdem sie sich dem behüteten Leben im Kreis der Familie entzogen hätte."
    "Da war sie nicht die Einzige", bemerkte Rose trocken.
    Endlich lächelte Hassan. "Nein. Sie hatte eine ganze Schar Frauen im Schlepptau. Ihr Mann ist selbst Arzt und liberaler als die meisten Männer. Er erlaubt ihr sogar zu arbeiten."
    "Erlaubt ihr zu arbeiten? Erlaubt?" Sie versuchte sich vorzustellen, wie ihre Mutter auf so viel Chauvinismus reagiert hätte. "Donnerwetter, das ist ja wirklich liberal!"
    "Ihm blieb kaum eine andere Wahl. Nadeem hat sich geweigert, ihn zu heiraten, bis er damit einverstanden war. Sie leitet eine Frauenklinik in der Stadt." Hassan lächelte grimmig.
    "Bei Ihrer Stadtbesichtigung dürften Sie die Klinik bestimmt nicht zu Gesicht bekommen haben. Die Bedürfnisse einfacher Frauen nehmen auf Abdullahs Prioritätenliste einen ziemlich untergeordneten Platz ein." Er warf den Rest seines Mittagessens den Vögeln vor. "Erzählen Sie mir von Ihrem Mann."
    "Michael?" Sie hätte gern mehr über Nadeem, die Klinik und seine Prioritäten erfahren und wollte nicht über sich reden.
    "Warum?"
    Er musste es einfach wissen. Er hätte nicht danach fragen dürfen, aber er konnte sich nicht zurückhalten. "Um mir ein besseres Bild von Ihnen machen zu können." Es interessierte ihn, Einzelheiten aus ihrem Leben zu erfahren, das so ganz anders als das einer Frau in seiner Welt verlaufen war. Ein Leben, in dem eine Frau Partnerin und nicht Besitz des Mannes war. "Wir haben den ganzen Nachmittag Zeit. Sie können mir eine Frage stellen, danach bin ich dran. Das ist doch fair, oder?"
    Rose' Schweigen deutete er als Zustimmung. "Er war Pferdezüchter, sagten Sie?"
    "Ich bin es, der Sie interviewt, Hassan."
    "Rennpferde?"
    Eine Weile schwieg Rose, dann nickte sie. "Ja. Rennpferde."
    Danach erkundigte sie sich: "Hat sie ihn geliebt? Ihre Mutter?"
    Das war's. Zwei Worte. Vielleicht sollte er den Spieß umdrehen, ihr vor Augen halten, wie viel sie auf diese Weise aus ihm herausholen würde. Doch er brachte es nicht über sich.
    Eigentlich wusste er nicht, wie seine Mutter zu seinem Vater gestanden hatte. Sie war seine Frau gewesen. Das genügte.
    "Liebe ist eine westliche Gefühlsregung. Obendrein erst seit dem zwanzigsten Jahrhundert."
    "Meinen Sie?"
    "Das ist eine Tatsache."
    "Dennoch sind Liebende seit jeher die Lieblinge der Literatur gewesen... Abelard und Heloise, Tristan und Isolde, Lancelot und Ginover."
    "Romeo und Julia", ergänzte Hassan. "Vielleicht hätte ich es so ausdrücken sollen: Happy Ends sind eine Entwicklung des zwanzigsten Jahrhunderts."
    "Das würde ich unter ,Weiß nicht' einordnen."
    "Wer weiß schon, wie es im Leben anderer zugeht?" Hassan zog sich ein Kissen heran und schob es sich unter den Ellbogen.
    Rose saß mit angezogenen Knien auf dem Teppich und war ihm jetzt so nah, dass er ihre sanft gerundeten Brüste mit der Hand berühren konnte. Er litt Höllenqualen. Rose Fenton war nicht so leicht abzuschütteln. Also musste er versuchen, sich abzulenken.
    "Erzählen Sie mir von Ihrem Mann", wiederholte er.
    "Das wäre zu allgemein", wehrte Rose ab.
    Sie erwartete, dass er sein Innerstes vor ihr ausbreitete, legte selbst jedoch sofort den Rückwärtsgang ein, sobald er den Spieß umdrehte. "Sie haben meine letzte Frage mit zwei Worten beantwortet. Diesmal müssen Sie sich ein bisschen mehr anstrengen, sonst verlieren Sie Ihren Interviewpartner", warnte er.
    Rose goss sich aus der Thermoskanne ein Glas Eistee ein und sah ihn fragend an. Als er nickte, schenkte sie ihm ebenfalls ein.
    Sie musste Zeit gewinnen. Sie legte sich zurecht, was sie sagen wollte, während sie das kalte Glas in den Händen drehte und es an ihre erhitzte Wange hielt.
    "Ich war frisch von der Universität gekommen und hatte bis zum Antritt meiner ersten Stelle im August nichts Besonderes vor. Da meinte Tim, ich könne ihm helfen, das
    heruntergewirtschaftete Haus in Schuss zu bringen, das er gekauft hatte. Eines Abends begleitete ich ihn, als er zu den Ställen gerufen wurde. Dort lernte ich Michael kennen." Rose trank einige Schlucke Eistee.
    "Und?"
    Sie zuckte die Schultern. "Liebe auf den ersten Blick.
    Natürlich meinte meine Mutter, ich würde nur nach einer Vaterfigur

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