Wie eine Rose in der Wueste
suchen."
"Ich habe schon überlegt, ob er älter war als Sie."
Rose verzog das Gesicht. "Seine Kinder waren älter als ich ...
sechsundzwanzig und fast achtundzwanzig, selbstsüchtige Twens, die mehr Angst um ihre Erbschaft hatten, als dass es ihnen darum ging, ob Michael glücklich war."
"War er glücklich?" Es war unverzeihlich, das zu fragen, viel zu persönlich, das wusste Hassan. Doch obwohl er stets Privilegien genossen und in Reichtum gelebt hatte, hatte er das Gefühl, glücklich zu sein, in seinem Erwachsenenleben vermisst.
"Das hoffe ich. Ich war es jedenfalls. Michael war ein unglaublich liebenswerter Mann, und ich muss sein Leben ziemlich kompliziert haben."
"Wegen seiner Kinder?"
"Seine Kinder, seine Exfrau, seine Freunde - alle waren gegen die Heirat. Bei den Männern war es purer Neid, während ihre Frauen ..." Die Frauen waren einfach in Panik geraten.
Wenn Michael das tun konnte, bestand die Gefahr, dass ihre Männer es auch taten. "Er muss gewusst haben, wie alle reagieren würden, aber ich habe mich ihm buchstäblich an den Hals geworfen." Rose lächelte bei der Erinnerung daran. Es mussten schöne Erinnerungen sein, das konnte er sehen. Ihr Lächeln verschwand. "Der Ärmste hatte keine Chance." Das glaubte er ihr aufs Wort. "Er war viel zu sehr Gentleman, um mich fallen zu lassen. So unglaublich lieb."
"Lieb." Nachdenklich wiederholte Hassan das Wort. Er konnte nur hoffen, dass die Frau, die Nadeem für ihn aussuchte, zumindest das auch von ihm sagen konnte. Doch als er Rose ansah, stellte er fest, dass es nicht genügte. Sekundenlang blickten sie sich in die Augen. "Rose ..." Als er ihren Namen aussprach, brannte bei ihm eine Sicherung durch. Unwillkürlich rückte er näher zu Rose, und ihm wurde klar, dass es seit dem Augenblick, als er ihr zum ersten Mal begegnet war, unvermeidlich gewesen war.
"Nein ...", brachte sie hervor. Sie sehnte sich verzweifelt danach, in seinen Armen zu liegen, von ihm geliebt zu werden, und noch vor einer Stunde hätte sie sich ihm, ohne nachzudenken, hingegeben.
Doch jetzt nicht mehr. Er würde heiraten. Und obwohl er diese Frau nicht einmal kannte, geschweige denn liebte, würde es falsch sein ... Sex statt Liebe.
Als er ihr den Schal vom Kopf streifte, fühlte Rose sich nackt. Dann beugte er sich über sie, um die Lippen auf ihre Brüste zu pressen, und obwohl sie sich nach ihm verzehrte, wusste sie, dass sie ihrem Verlangen nicht nachgeben durfte.
"Nein, Hassan ...", stieß sie mühsam hervor und schob ihn von sich. Von Panik ergriffen, stand sie auf und raffte ihren Kaftan zusammen. "Lassen Sie mich." Sicher glaubte er jetzt, sie habe den Kaftan absichtlich offen gelassen.
Und vielleicht war es auch so. Hassan hatte so tapfer Abstand gehalten. Doch dann hatte sie ihren Kaftan aufgeknöpft, ihn gequält, und selbst als er sie aufhalten wollte, hatte sie sich halb nackt zu ihm gesetzt.
Die Wangen brannten ihr vor Scham, und sie lief zum Bach.
Dort watete sie ins Wasser, bis es ihr bis zur Taille reichte. Erst jetzt ließ sie den Kaftan los, tauchte die Hände in das kalte Wasser, um sich Gesicht, Hals, Brüste und Schultern zu bespritzen, bis sie völlig durchnässt war.
Es nützte nichts. Und als sie sich umdrehte, wusste sie, warum. Hassan war ihr gefolgt.
Ihre Augen waren unnatürlich groß, nasse Haarsträhnen fielen ihr ins Gesicht, und Hassan verschlug es den Atem. Die dünne Seide klebte an ihrem Körper und betonte ihre weiblichen Formen.
Sie war so groß und geschmeidig, so atemberaubend schön.
Die Frau, die ihm gewachsen war. Die ideale Partnerin. Ihre Söhne würden so stark und mutig sein wie sie. Und die Töchter, die er ersehnte, würden ihre Schönheit besitzen.
Doch um Rose zu gewinnen, sie zu halten, würde er seine Heimat verlassen, in ihrer Welt leben und zusehen müssen, wie sie an irgendeinem Krisenherd, fern Von ihm und ohne seinen Schutz, die neuesten Reportagen brachte.
Das konnte, durfte er nicht tun.
Er gehörte hierher. Hier wurde er gebraucht. Dennoch riss er Rose aufstöhnend an sich und hielt sie umfangen.
Einen Moment lang wehrte sie sich und sah ihn an. "Nein, Hassan." Ihre Stimme war heiser vor Verlangen, und auch er verspürte eine brennende Leidenschaft, doch Rose schien genau wie er erkannt zu haben, dass sie ihren Gefühlen nicht nachgeben durften.
Leise, beruhigend redete er auf sie ein: "Gut, Rose. Schon gut, ich habe verstanden. Kommen Sie. Das Wasser ist zu kalt.
Sie werden sich
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