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Wie einst in jenem Sommer

Wie einst in jenem Sommer

Titel: Wie einst in jenem Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Ross
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darf Lilly doch ab und zu sehen, Andreas?“
    In ihren Augen schimmerten Tränen. Das Gesicht war kreidebleich.
    Ihre Verzweiflung kümmerte ihn nicht. Wer hatte denn mit allen Mitteln versucht, ihm Lilly abspenstig zu machen? Wer hatte ihm unterstellt, er liebte seine kleine Nichte nicht? Wie konnte Carrie es nur wagen?
    Nein, wenn sie eine Rolle in Lillys Leben spielen wollte, dann musste sie sich genau an seine Bedingungen halten.
    „Das liegt ganz bei dir, Carrie“, sagte er daher kühl.
    „Inwiefern?“
    „Ich bin nur unter einer Bedingung bereit, mir das Sorgerecht für Lilly mit dir zu teilen. Du müsstest dich selbst um die Stelle als meine Frau bewerben.“
    Im ersten Moment glaubte sie, sich verhört zu haben. „Ich verstehe nicht ganz, Andreas.“
    „Du hast mich sehr gut verstanden. Hast du nicht gerade versichert, Lilly sei das Wichtigste für dich? Prima, dann bist du genau die Frau, die ich brauche. Jetzt musst du nur noch beweisen, dass es dir ernst ist, Carrie. Gib deinen Job auf, bleib hier und übernimm die Mutterrolle! Ermögliche Lilly das Familienleben, auf das du so unglaublich viel Wert legst!“

9. KAPITEL
    „Ich soll dich heiraten?“ Fassungslos schaute sie Andreas an.
    „Genau.“
    Vergeblich wartete Carrie, dass er noch etwas hinzufügen würde. Wortlos blickte er sie kühl und unnachgiebig an.
    Ihr wäre es lieber gewesen, wenn er seinen „Antrag“ romantisch verpackt hätte. Konnte er nicht wenigstens so tun, als würde er etwas für sie empfinden? Es musste ja keine Liebeserklärung sein, die würde sie ihm sowieso nicht abnehmen.
    Die Minuten verstrichen, ohne dass Andreas auch nur den Versuch machte, sie mit romantischen Worten zu überreden, seine Frau zu werden. Sein kühler schonungsloser Blick verunsicherte sie immer mehr.
    „Schlägst du eine Art Geschäftsbeziehung vor?“, fragte sie schließlich. „Eine Ehe, die nur auf dem Papier besteht?“
    Andreas lächelte spöttisch. „In welchem Zeitalter lebst du eigentlich, Carrie? Bildest du dir wirklich ein, ich würde dich heiraten und nicht mit dir schlafen? In meinem Leben dreht sich zwar fast alles ums Geschäft, aber ich bin auch ein heißblütiger Mann.“
    Als er sah, wie sie verlegen errötete, fügte er brutal hinzu: „Ich werde dir sagen, was ich von dir erwarte: Du übernimmst die Rolle der liebenden Mutter und der ausgesprochen verführerischen Ehefrau.“
    Carrie erlebte das reinste Gefühlschaos. Einerseits schmerzte sie seine völlige Gefühllosigkeit, andererseits fand sie die Vorstellung, sich ihm hinzugeben, unglaublich erregend. Sie könnte Lilly eine Mutter sein. Sie wären eine richtige Familie. Tagsüber kümmerte sie sich um die Kleine, und nachts ließ sie sich von Andreas verwöhnen. Es wäre himmlisch, wenn er ihren Körper mit Händen und Lippen liebkoste. Wie lange hatte sie davon geträumt …
    Hastig wandte sie den Blick ab. Andreas sollte nicht merken, wie sehr sie sich nach ihm verzehrte, obwohl sein Antrag einfach schamlos war.
    Andreas umfasste ihr Kinn und schaute ihr forschend in die Augen. „Was hältst du davon, Carrie?“
    Selbst diese leichte Berührung erregte sie. Carrie rang um Fassung. „Ich halte das für eine barbarische Idee.“
    Einen Moment lang spiegelte sich Verlangen in ihrem Blick. Ihr Versuch, die Erregung zu verbergen, machte Andreas wütend. Es erinnerte ihn daran, wie sie ihn vor zwei Jahren verlassen hatte.
    Allerdings wurden durch ihr Verhalten auch Erinnerungen an eine andere Beziehung wach, über die er lieber nicht mehr nachdenken wollte.
    Er zog die Hand zurück. „Dann fahr doch wieder nach London und überlass es mir, Lilly großzuziehen.“
    Die abfälligen Worte trafen sie hart. „Wenn ich nicht auf deinen … Vorschlag eingehe, dann sehe ich Lilly nie wieder, oder was soll das heißen?“
    „So könnte man es wohl ausdrücken. Du hast selbst gesagt, dass Lilly eine Mutter braucht. Wenn du abreist, kannst du diese Rolle nicht übernehmen.“
    „Das ist mir bewusst.“
    „Sollten dir Lillys Interessen also wirklich am Herzen liegen, dann wirst du einsehen müssen, dass mein Vorschlag am vernünftigsten ist.“
    „Aber wir lieben uns doch nicht!“, wisperte sie verzweifelt und sah ihn an. Dabei fiel ihr auf, dass in seinen Augen ein seltsames Leuchten aufflackerte und die Ader an seinem Hals sichtbar pochte.
    „Dies hat nichts mit Liebe zu tun, Carrie. Es ist einfach die praktischste Lösung.“
    Seine Abgebrühtheit nahm ihr fast den

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