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Wie entführt man einen Herzog?

Wie entführt man einen Herzog?

Titel: Wie entführt man einen Herzog? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHRISTINE MERRILL
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beschämend, ausgerechnet von Lady Colton über deine Pläne – die in diesem Fall schließlich auch mich betreffen –, informiert zu werden.“
    „Was willst du damit sagen?“
    „Das brauche ich wohl kaum näher zu erklären!“ Mit klopfendem Herzen wartete sie darauf, dass er abstreiten würde, eine Affäre mit Clarissa zu haben.
    Doch er meinte nur kühl: „Bist du eifersüchtig auf etwas, das vorbei war, ehe wir uns kennengelernt haben?“
    Seine Arroganz erzürnte Penelope noch mehr. „Ich bin nicht eifersüchtig!“, stieß sie hervor. „Wie könnte ich, da unsere Ehe doch nur eine … eine Formsache ist? Aber ich bin enttäuscht von dir! Es ist geschmacklos, mit der Gattin des besten Freundes …“
    „Wenn ich eine Frau geheiratet hätte, die in der Ehe mehr als eine Formsache sieht, würde ich mich vielleicht anders benehmen“, unterbrach Adam sie.
    „Ach, dann ist es wohl meine Schuld, dass du dich wegen einer verheirateten Frau zum Narren machst?“
    „Ich mache mich nicht zum Narren. Im Gegenteil, ich gebe mir die größte Mühe, damit wir nicht ins Gerede kommen. Ich versuche, unserer Ehe den Anschein von Normalität zu verleihen. Aber das passt dir anscheinend auch nicht.“
    „Ich …“, begann sie erneut. Doch wieder ließ er sie nicht ausreden.
    „Wenn wir uns nicht gemeinsam in der Öffentlichkeit zeigen und uns dabei benehmen wie ein glückliches Paar, dann wird es bald heißen, ich würde dich verstecken, weil ich mich deiner schäme.“
    „Es ist mir gleichgültig, was man von mir denkt.“
    „Das ist kaum zu übersehen. Dein Kleid …“
    „Adam!“ Sie zwang sich zu zählen. Eins, zwei, drei … Tränen traten ihr in die Augen, doch sie blinzelte sie fort. Natürlich hatte sie damit gerechnet, dass er früher oder später etwas über ihr Aussehen sagen würde. Aber sie hatte gehofft, er würde es nicht in diesem vorwurfsvollen Ton machen. Bisher war er so taktvoll gewesen! Nun traf sein Tadel sie nur umso härter.
    Sie war bei neun angekommen, als sie sich nicht länger beherrschen konnte. „Wenn mein Aussehen für dich ein Problem ist, dann hättest du mich nicht heiraten sollen. Auch die beste Zofe der Welt kann mich nicht in eine schöne Frau verwandeln. Neben dir werde ich immer unscheinbar und hässlich wirken.“ Sie biss sich auf die Unterlippe und schluckte. Nur jetzt nicht weinen!
    Geduldig wartete Adam, bis sie sich ein wenig beruhigt hatte. Dann meinte er überraschend freundlich: „Du wirst doch nicht gerade jetzt, da ich eine starke Frau brauche, in Selbstmitleid zerfließen. In unserer Situation haben wir nicht viele Möglichkeiten. Leider scheint unser ursprünglicher Plan nicht zu funktionieren, jedenfalls nicht, solange wir in London sind. Deshalb müssen wir uns etwas anderes überlegen. Hier ist mein Vorschlag, und ich erwarte, dass du ihn befolgst. Erstens: Du wirst dich nie wieder als hässlich bezeichnen. Zweitens: Du wirst gegen jede Art von Selbstmitleid ankämpfen. Drittens …“
    Wütend starrte sie ihn an.
    „So gefällst du mir schon besser. Wenn du zornig bist, siehst du aus wie eine echte Duchess.“
    Sollte das jetzt witzig sein?
    Adam musterte nachdenklich ihr Kleid. „Ist deine gesamte Garderobe in diesem Stil?“
    „Ja, es ist praktisch.“
    „Es ist langweilig, unmodisch, fade.“
    „Als mein Vater starb …“
    „Wie lange ist das her?“
    „Zwei Jahre.“
    „Dann solltest du die Trauerkleidung endlich ablegen. Du bist meine junge Gemahlin! Bei Jupiter, ich habe dich schließlich nicht vom offenen Grab weggezerrt und dich zur Ehe gezwungen! Tu wenigstens so, als sei es eine Freude, mit mir verheiratet zu sein.“
    „Gut, ich werde nach den Kleidern schicken, die ich getragen habe, als ich in die Gesellschaft eingeführt wurde.“
    „Die dürften jetzt etwa fünf Jahre alt sein?“
    „Sie wurden selten getragen und sind noch wie neu.“
    „Wie neu? Abgetragen sind sie vielleicht nicht, aber die Mode hat sich geändert.“
    „Wen interessiert das schon?“
    „Hast du mir denn überhaupt nicht zugehört?“ Adams Stimme klang jetzt gereizt. „Verflixt, wenn du dir nicht wenigstens ein bisschen Mühe gibst, werde ich Clarissa doch noch gestatten, dich unter ihre Fittiche zu nehmen.“
    „Das würdest du nicht tun!“, rief Penelope entsetzt aus.
    „Nun gut!“ Er griff nach ihrem Handgelenk und zog sie zur Tür. „Ich werde mich selbst darum kümmern!“
    „Aber …“
    „Deine Garderobe ist vollkommen unpassend für eine

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