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Wie entführt man einen Herzog?

Wie entführt man einen Herzog?

Titel: Wie entführt man einen Herzog? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHRISTINE MERRILL
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sie um Adams willen höflich zu Clarissa sein? Oder konnte sie die unerwünschte Besucherin einfach hinauswerfen?
    Plötzlich stand ihr Mann, der noch seine Reitkleidung trug, in der Tür. „Penelope, meine Liebe, verzeih, wenn ich störe. Ich nahm an, du seiest allein.“ Seine Miene war undurchdringlich.
    „Du störst überhaupt nicht“, gab sie zurück. „Im Gegenteil, ich habe auf dich gewartet. Wir unterhalten uns nämlich gerade über den geplanten Ball. Clarissa erwähnte, dass du sie und ihre Gäste gestern Abend bereits eingeladen hast. Mein Schatz, wäre es nicht besser gewesen, unser Geheimnis erst dann zu verraten, wenn wir uns auf ein Datum geeinigt hätten?“
    Sie sah, wie er blass wurde.
    Doch schon meinte er mit einem Lächeln: „Es tut mir so leid, Darling. Ich habe einfach nicht darüber nachgedacht.“
    „Clarissa hat mir freundlicherweise ihre Hilfe angeboten.“
    „Das ist nett von ihr. Aber ich bin sicher, mein Herz, dass du sehr gut allein zurechtkommst.“ Er wandte sich der Besucherin zu. „Sie hätten sich wirklich nicht herzubemühen brauchen, Clarissa.“
    Diese lachte laut auf. „Seien Sie nicht albern, Adam! Ihre Gattin hat keine Erfahrung in diesen Dingen. Sie weiß nicht, was von ihr erwartet wird. Wenn niemand ihr zur Seite steht, muss der Ball in einer Katastrophe enden.“
    Penelope wagte kaum zu atmen. Sie konzentrierte sich darauf, sich ihre wahren Gefühle nicht anmerken zu lassen. Oh, wie sie diese Frau verabscheute!
    Adam machte eine abwehrende Handbewegung. „So schwierig ist es nicht, einen Ball zu planen. Penny wird niemanden enttäuschen. Sie ist eine sehr intelligente und unternehmungslustige Frau. Trotzdem vielen Dank, Clarissa, dass Sie uns Ihre Hilfe angeboten haben. Darf ich Sie jetzt zur Tür begleiten, damit meine Gattin mit ihrer Arbeit fortfahren kann?“
    Clarissa benahm sich, als sei Penelope gar nicht im Raum. Sie warf Adam ein verführerisches Lächeln zu und sagte: „Sie überschätzen Ihre Gattin. Wenn die Ärmste sich immer nur in ihre Bücher vergräbt und nie einen Einkaufsbummel unternimmt wie eine richtige Frau, dann wird sie …“
    „Sie wollten gerade einkaufen gehen, Clarissa? Dann dürfen wir Sie wirklich nicht länger aufhalten. Jeder weiß, wie sehr Sie diese Beschäftigung genießen.“ Adam reichte der schönen Rothaarigen den Arm.
    Einen Moment lang zögerte sie noch. Doch dann hängte sie sich bei ihm ein. „Vielleicht können Sie mir ein paar Tipps bezüglich meiner Einkäufe geben? Auf Ihrem Ball möchte ich mich natürlich von meiner besten Seite zeigen. Es ist mir wichtig, Ihnen zu gefallen.“
    Penelope starrte den beiden nach, wie sie den Raum verließen. Dass sie die Schreibfeder noch in der Hand hielt, bemerkte sie erst, als diese zerbrach. Verflixt, dieser Frau fehlte wirklich jedes Schamgefühl! Es war einfach unerträglich, wie sie sich benahm! Und Adam war auch nicht viel besser!
    „Was geht hier eigentlich vor?“, schrie sie ihn an, als er gleich darauf zurückkam.
    „Penny, die Dienstboten!“
    „Die Dienstboten dürfen ruhig erfahren, dass eine Menge zusätzlicher Arbeit auf sie zukommt! Schließlich ist ein Ball nichts, was man nebenbei planen könnte! Ein Ball, ha! Haben wir überhaupt einen Ballsaal? Clarissa scheint das zu glauben. Ich aber weiß nichts von einem solchen Raum.“
    Adams Wangen röteten sich, doch seine Miene blieb ausdruckslos. Auch seine Stimme verriet nichts, als er entgegnete: „Ich bin noch nicht dazu gekommen, dir den zweiten Stock zu zeigen.“
    „Könnte das daran liegen, dass du so viele Verpflichtungen außer Haus hast?“, gab sie voller Ironie zurück. „Deshalb hattest du wohl auch noch keine Gelegenheit, mir mitzuteilen, dass wir ein großes Fest planen.“
    Er schloss die Tür und bedeutete Penny, sich zu setzen. „Die Idee wurde gestern Abend geboren.“
    „Als du bei den Coltons warst; ja, das weiß ich. Aber soweit ich mich erinnere, wolltest du den Abend in deinem Club verbringen.“
    „Und soweit ich mich erinnere, wolltest du mir alle Freiheiten lassen. Nie war die Rede davon, dass ich dir über jeden meiner Schritte Rechenschaft ablegen müsste. Wir haben uns darauf geeinigt, getrennte Wege zu gehen.“
    „Das dürfte kaum möglich sein, wenn du halb London zu einem Ball in Bellston House einlädst.“ Ihre Augen blitzten zornig auf. „Im Übrigen beklage ich mich nicht darüber, wie du deine Zeit verbringst. Deine Vergnügen sind deine Sache. Aber ich finde es

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