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Wie entführt man einen Herzog?

Wie entführt man einen Herzog?

Titel: Wie entführt man einen Herzog? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHRISTINE MERRILL
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Duchess.“
    „Ich habe nicht darum gebeten, Duchess zu werden!“
    Adam lachte. „Du hast einen Duke geheiratet. Deshalb wirst du dich mit den Pflichten, die diese Ehe mit sich bringt, abfinden müssen. Hast du etwa geglaubt, es würde keine Probleme geben, wenn du mit einem Fremden vor den Altar trittst?“
    „Ich habe damit gerechnet, dass mein Gatte sich auf mein Geld stürzen würde. Und wie du weißt, war ich bereit, ihm in jeder Beziehung entgegenzukommen, solange meine Bequemlichkeit nicht eingeschränkt wird und ich in Ruhe meinen Studien nachgehen kann. Offenbar möchtest du auf beides keine Rücksicht nehmen!“
    Während sie sprach, sah sie, wie Adam sich in den überheblichen, befehlsgewohnten Duke verwandelte, mit dem sie sich bisher glücklicherweise nur selten hatte auseinandersetzen müssen. Von einer Minute zur anderen wurde er zu einem völlig anderen Menschen.
    „Deine schlimmsten Befürchtungen sind also eingetroffen?“, meinte er kalt. „Nun, dann lass uns ein paar Dinge klarstellen.“
    Ha, er wollte ihr Befehle erteilen!
    „Ich bestehe darauf, dass du dich wie eine Duchess kleidest“, hörte sie ihren Gatten sagen. „Eine neue Garderobe ist keine unnötige Ausgabe. Betrachte die Neuanschaffungen als eine Art Berufskleidung. Sie werden dir das Leben an meiner Seite erleichtern.“
    Welche Arroganz! Penelope begann wieder zu zählen. Eins, zwei, drei …
    „Wir werden eine hübsche Summe dafür aufbringen müssen. Aber wenn ich eine Mätresse hätte, würde ich ebenso viel Geld für deren Unterhalt brauchen. Du hast mir gestattet, einen Teil deines Vermögens zu meinem Vergnügen auszugeben.“
    … vier, fünf, sechs …
    „Nun, ich habe entschieden, dass es mir die größte Freude bereitet, dich neu einzukleiden.“
    … sieben, acht, neun …
    „Du bist also einverstanden? Dann lasse ich jetzt die Kutsche vorfahren, damit du eine Schneiderin aufsuchen kannst.“
    … zehn … Und noch immer war ihr nichts eingefallen, um seine Argumente zu entkräften!
    „Du wirst alles Weitere mit der Schneiderin besprechen und dich nicht länger wie ein verwöhntes Kind benehmen.“
    Penelope schluckte. Also gut, sie würde ein paar neue Kleider in Auftrag geben. Praktische Kleider natürlich. Dann würde Adam schon sehen, wohin es führte, wenn er ihr Befehle gab!
    Nachdenklich starrte Penelope aus dem Fenster der Kutsche. Warum mussten Männer sich immer in Dinge einmischen, von denen sie nichts verstanden? Sie selbst hatte vor ihrer ersten Saison genug Hutmacherinnen, Schneiderinnen und Schuster kennengelernt. Sie alle hatten versucht, ihr Kleidungsstücke aufzudrängen, in denen sie sich nicht wohlfühlte. Damals hatte sie nachgegeben, weil sie glaubte, es sei nötig, sich so zu kleiden, um gesellschaftlichen Erfolg zu haben. Doch all ihre Bemühungen waren umsonst gewesen.
    Die Kutsche kam zum Stehen. Aber dies war weder die Bond Street noch sonst eine der beliebten Einkaufsstraßen. Verwirrt schaute Penelope zu Adam hin. Sie befanden sich weit fort von dem Viertel, in dem die vornehmen Geschäfte angesiedelt waren.
    „Wir sind da!“ Adam wollte ihr beim Aussteigen behilflich sein.
    Doch sie war entschlossen, ihm zu beweisen, dass sie im Gegensatz zu einer gewissen Dame aus seinem Freundeskreis sehr wohl in der Lage war, ohne männliche Hilfe auszukommen. Sie machte einen Schritt nach vorn – und wäre fast gestürzt, weil eines der Pferde plötzlich unruhig wurde. Glücklicherweise fing Adam sie auf.
    Skeptisch musterte sie den unauffälligen Eingang des Geschäfts. „Ist dies die Schneiderin, zu der Clarissa mich bringen wollte?“
    „Ich habe keine Ahnung, wo Clarissa ihre Garderobe anfertigen lässt. Hier jedenfalls hat meine Mutter sich eingekleidet.“ Sein Lächeln wurde plötzlich etwas boshaft. „Du weißt schon, die Dame mit der Vorliebe für Gold und Nippes, diejenige, die den Rosa Salon eingerichtet hat.“
    Penelope wurde blass, als sie sich vorstellte, wie sie das Geschäft in rosa Rüschen gehüllt verlassen würde.
    „Jem soll bei dir bleiben, bis der Kutscher dich in etwa vier Stunden wieder abholt“, erklärte Adam. „Bis dahin dürftest du die dringendsten Dinge erledigt haben. Wenn ich zufrieden mit deinen Einkäufen bin – komm also bitte nicht auf die Idee, sparsam zu sein –, können wir später gemeinsam überlegen, welche Vorbereitungen für den Ball getroffen werden müssen. Meine Mutter hat sicher Notizen hinterlassen, auf die wir zurückgreifen

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