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Wie entführt man einen Herzog?

Wie entführt man einen Herzog?

Titel: Wie entführt man einen Herzog? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHRISTINE MERRILL
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Penny.
    Er griff nach ihrer Hand. „Ich möchte Sie unter vier Augen sprechen. In Ihrem Salon vielleicht?“ Schon zog er sie aus dem Saal.
    „Was könnte es zu besprechen geben, das so viel Vertraulichkeit erfordert?“
    „Oh, da fiele mir einiges ein.“ Er lächelte. „Wahrscheinlich möchte ich ganz einfach der Erste sein, der mit Ihnen flirtet. Es wird gewiss nicht lange dauern, bis die Gentlemen vor Ihrem Haus Schlange stehen.“
    „Wenn das ein Scherz sein soll, so finde ich ihn, ehrlich gesagt, nicht sehr lustig. Und wenn Sie es ernst gemeint haben, dann muss ich Ihnen leider mitteilen, dass ich nicht beabsichtige, mit Ihnen zu flirten, weder jetzt noch in Zukunft.“
    „Wie schade … Wir würden bestimmt gut zusammenpassen, genau wie unsere Ehepartner. Während sie das gesellschaftliche Leben genießen, ziehen wir die Ruhe unserer Arbeitszimmer vor, nicht wahr.“
    Penny war blass geworden. „Dann stimmt es also, dass Sie über alles Bescheid wissen?“
    Er zog sie die Treppe hinunter, bog in den Flur ein, der zu ihrem Salon führte, und öffnete die Tür. Man hätte fast den Eindruck gewinnen können, er kenne sich besser im Haus aus als Penelope. „Meine Teure“, meinte er, „man mag sicher manches über mich sagen. Nicht jedoch, dass ich blind oder dumm bin. Im Übrigen hat Clarissa stets dafür gesorgt, dass ich über alles informiert war.“
    „Stört es Sie denn gar nicht, dass Ihre Gattin …“ Sie brach ab, unsicher, wie sie den Satz beenden sollte.
    Tim seufzte. „Viele Paare haben eine ähnliche Übereinkunft getroffen wie wir. Ich meine: Es war keine Liebesheirat. Clarissa ist nicht nur schön, sondern auch reich. Die Ehe mit ihr ermöglicht es mir, mich meinen Studien zu widmen – obwohl ich manchmal sehr teuer dafür bezahlen muss.“
    „Und alle verschließen die Augen vor dem, was vorgeht? Himmel, ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendwer so rücksichtsvoll mir gegenüber wäre, wenn ich auch nur den kleinsten Fauxpas beginge!“
    „Da haben Sie recht. Schon jetzt redet man über Sie, weil Sie so weit über Ihrem Stand geheiratet haben. Viele – nicht zuletzt Clarissa – wären froh, wenn Sie sich etwas zuschulden kommen ließen. Dann könnten sie nämlich weiterhin auf Sie hinabschauen.“
    „Aber das ist unfair!“
    „Natürlich.“ Er lachte leise. „Bisher haben Sie zum Glück alles richtig gemacht. Ihr Ball war ein großer Erfolg.“
    Sie überging das Kompliment und meinte nachdenklich: „Was Sie gerade erzählt haben, wirft kein gutes Licht auf die Mitglieder der gehobenen Gesellschaft.“
    „Vermutlich wissen Sie nicht sehr viel über die Regeln des gesellschaftlichen Lebens in diesen Kreisen?“
    Sie zuckte die Schultern. „Da wo ich herkomme, verhält man sich anders. Meine Eltern haben sich geliebt und wären nie auf die Idee gekommen, einander zu betrügen. Und nach dem Tod meiner Mutter hat mein Vater sich in die Arbeit gestürzt, statt Trost bei anderen Frauen zu suchen.“
    „Vielleicht liegt eines unserer Probleme darin, dass wir keine Arbeit haben, in die wir uns stürzen können. Ich möchte wetten, dass Clarissa nicht halb so boshaft wäre, wenn sie etwas Sinnvolles zu tun hätte.“
    Penny wollte nicht über Clarissa reden, aber schon fuhr Tim fort: „Das ist einer der Gründe, warum ich allein mit Ihnen sprechen wollte. Meine Gattin ist entschlossen, Ihnen zu schaden. Dabei geht es ihr nicht nur darum, Ihnen wehzutun. Jetzt, da Adam endlich zur Vernunft gekommen ist, will sie sich beweisen, dass sie ihn zurückgewinnen kann. Zudem macht es ihr Spaß, meinen besten Freund und mich auseinanderzubringen. Bitte, Penelope, nehmen Sie meine Warnung ernst!“
    Für Penny war in diesem Moment jedoch nur eines wichtig. „Die beiden haben sich also getrennt?“, vergewisserte sie sich.
    „Schon vor einiger Zeit, ja. Doch Clarissa kann sehr hartnäckig sein. Deshalb war ich wirklich froh, dass Adam als verheirateter Mann von seiner Reise nach Nordengland zurückgekommen ist.“
    „Er hat mich nicht aus Liebe geheiratet.“
    „Aber auch nicht wegen Ihres Geldes. Das hat er jedenfalls behauptet. Und ich glaube ihm.“
    Unschlüssig, ob sie sich ihm anvertrauen sollte, schwieg Penny einen Moment lang. Dann gab sie sich einen Ruck. „Ich war auf der Suche nach einem Gatten, der mir gestatten würde, wenigstens einen Teil meines Vermögens selbst zu kontrollieren. Adam schien mir ein geeigneter Ehekandidat zu sein. Denn als ich ihn traf, wies alles

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