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Wie entführt man einen Herzog?

Wie entführt man einen Herzog?

Titel: Wie entführt man einen Herzog? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHRISTINE MERRILL
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erwischt, werden Sie für alles bezahlen müssen.“
    „Unsinn! So haben doch alle ihren Spaß.“
    „Ihr Gatte findet das Ganze gewiss nicht spaßig. Ich warne Sie, Clarissa. Lassen Sie die Finger von Adam. Oder ich werde Timothy über alles informieren.“
    „O mein Gott, sind Sie wirklich so naiv? Sie wollen Tim von Adam und mir erzählen? Sie haben wirklich gar nichts begriffen! Er weiß doch längst alles.“
    Ihr wurde übel, und einen Moment lang fürchtete sie, sich mitten im Ballsaal übergeben zu müssen. Es war Tim, der ihr unerwartet zu Hilfe kam. Plötzlich stand er neben Clarissa, griff nach ihrer Hand und sagte in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ: „Lass uns tanzen.“ Dann warf er Penelope einen mitfühlenden Blick zu und erklärte so laut, dass die Umstehenden ihn hören konnten: „Ein wunderbarer Ball, Euer Gnaden.“
    Clarissa öffnete den Mund, zweifellos um eine neue Bosheit von sich zu geben. Aber da hatte Tim sie schon in Richtung der Tanzfläche gezogen.

12. KAPITEL

    Penelope schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Geräusche um sich herum. Bis eben noch hatte sie geglaubt, alles liefe gut. Doch dann hatte Clarissas Auftritt sie zutiefst verunsichert. Wie hätte sie sich gegen die boshafte Frau zur Wehr setzen sollen, wenn Timothy ihr nicht zu Hilfe gekommen wäre?
    Damals, als sie in die Gesellschaft eingeführt worden war, hatte sie überrascht und bedrückt zur Kenntnis genommen, wie viele Menschen ihren Spaß daran hatten, andere zu demütigen. Sie hatte ihre Lektion gelernt und wusste jetzt, dass so mancher der Welt ein freundliches Gesicht zeigte, um andere umso leichter kränken zu können.
    Sie hob die Lider und schaute sich um. Wie viele der festlich gekleideten Damen und Gentlemen, die lächelnd miteinander plauderten oder tanzten, waren wirklich Freunde ihres Gatten? Wie viele von ihnen hatten nur eine höfliche Maske aufgesetzt und warteten heimlich darauf, sich an irgendwem für irgendeine echte oder eingebildete Ungerechtigkeit rächen zu können? Wie viele von ihnen waren völlig skrupellos, so wie Clarissa?
    Zorn stieg in Penelope auf. Sie hätte Adams Angebot annehmen und die Gäste nach Hause schicken sollen! Sie hatte keine Lust auf so bösartige Spielchen! Und vor allem wollte sie sich nicht in ihrem eigenen Heim den Beleidigungen seiner angeblichen Freunde aussetzen müssen! Dieses Fest war eine Farce! Vermutlich gab es kaum jemanden, der nicht abfällig über sie sprach. Sie gehörte einfach nicht hierhin! Das musste auch ihrem Gatten klar sein. Dennoch hatte er sie allein gelassen. Ha! Wenn ihm wirklich etwas an ihr läge, dann wäre er an ihrer Seite geblieben, um sie vor der Bosheit seiner Geliebten zu schützen!
    Ihr Atem ging rasch, und ihr wurde klar, dass sie sich erst einmal beruhigen musste. Vorher eine Entscheidung zu treffen wäre äußerst unklug gewesen! Also zwang sie sich, langsam und gleichmäßig zu atmen. Eins, zwei, drei …, zählte sie lautlos. Schließlich ließ sie noch einmal den Blick über die im Saal versammelten Menschen wandern. Wenn sie das Fest jetzt beendete, würde das viel peinlicher sein, als wenn sie es einfach weiterlaufen ließ. Am unauffälligsten wäre es wohl, wenn sie sich heimlich zurückzog.
    Früher oder später würde ihre Abwesenheit natürlich auffallen. Eine Gastgeberin konnte ihre Gäste nicht einfach allein lassen. Doch für dieses Problem gab es eine Lösung: Sie musste Adam finden, ihm erklären, dass sie unter schlimmen Kopfschmerzen litt, und ihn bitten, den Kartentisch zu verlassen, um die Aufgaben des Gastgebers zu übernehmen.
    Sie trat auf den Flur hinaus und ging in Richtung Kartensalon. Lautes Lachen drang aus der geöffneten Tür. Männliches Lachen. O Gott, sie würde als Frau in einen allein den Männern vorbehaltenen Bereich eindringen! Aber das ließ sich wohl nicht vermeiden. Und schließlich war dies ihr Haus.
    Trotz dieses ermutigenden Gedankens blieb Penelope stehen.
    Eine Stimme erhob sich über das Gelächter und Gemurmel. „Als verheirateter Mann hat Bellston natürlich kein Interesse mehr an so simplen Dingen wie Pferderennen, Kartenspielen oder Wetten. Vermutlich wäre seine Braut auch nicht damit einverstanden, dass er sein Geld so verschwendet.“
    Neues Lachen.
    Dann ergriff Adam das Wort. „Bisher hatte sie keine Gelegenheit, sich dazu zu äußern. Wir sind erst seit Kurzem verheiratet. Die Zeit hat einfach nicht ausgereicht, größere Summen zu verlieren.“
    „Wir

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