Wie entführt man einen Herzog?
beiden etwas Zeit zu lassen. Wenn mir allerdings die Vorstellung, das Bett mit dir zu teilen, unangenehm gewesen wäre, hätte ich nie mein Jawort gegeben.“
„Oh …“ Sie spürte, wie ihr schon wieder das Blut in die Wangen stieg. Das Bewusstsein, dass er sie nicht abstoßend fand, ja, dass er ihr sogar seit der Hochzeit treu gewesen war, erfüllte sie mit Stolz und Freude. Seltsam … Denn eigentlich war ihr doch gleichgültig, was er von ihr hielt!
Sie hob den Kopf und schaute Adam an. Sein dunkles Haar, die blauen Augen, das edel geschnittene Gesicht … Er war der bestaussehende Mann, den sie kannte. Kein Wunder, dass sie sich ein ganz klein wenig zu ihm hingezogen fühlte. Kein Wunder, dass seine Bereitschaft, einen Erben mit ihr zu zeugen, ihr ein wenig schmeichelte.
„Möchtest du noch etwas dazu sagen?“, erkundigte er sich, „Oder willst du den Rest der Nacht damit verbringen, mich wortlos anzustarren?“
„Ich werde Tim bei nächster Gelegenheit erneut darauf hinweisen, dass ich nicht an einem Flirt mit ihm interessiert bin. Und ich werde …“ Sie räusperte sich. „Ich werde das Bett mit dir teilen.“
Er lächelte. „Ab wann?“
Sie rutschte noch ein Stück von ihm fort. „Ab heute?“
„Gut. Meiner Meinung nach spricht nichts dagegen. Trotzdem sollten wir nichts überstürzen.“ Er streckte die Hände aus und begann, sanft Pennys Schultern zu streicheln.
Ihr Puls beschleunigte sich, und ein Schauer überlief sie.
„Du siehst bezaubernd aus“, meinte Adam leise. „Deshalb habe ich wohl auch so eifersüchtig reagiert. Das war dumm. Bitte, verzeih mir!“
Sie seufzte tief auf.
„Wir könnten unsere Versöhnung mit einem Kuss feiern.“
„Hm …“
„Oder mit zwei Küssen.“
Plötzlich war er ganz nah bei ihr. Seine Finger machten sich an den Verschlüssen ihres Kleides zu schaffen. Seine Lippen berührten die ihren fast. „Penny“, murmelte er, „hast du schon einmal einen Kuss bekommen?“
„Ja, einen. Als ich in die Gesellschaft eingeführt werden sollte …“
Adam nahm ihr die Brille ab. „Dieser wird vielleicht etwas anders sein.“
Dann spürte sie seinen Mund auf dem ihren. Sie wollte Luft holen – doch stattdessen stöhnte sie auf. Adam hatte sie in die Kissen gedrückt, und seine Zunge begann das Innere ihres Mundes zu erforschen. Eine Woge unbekannter Gefühle überrollte sie. O Gott, wer hätte gedacht, dass ein Kuss so wundervoll sein konnte?
Völlig atemlos gab Adam schließlich ihren Mund frei. Seine Lippen liebkosten jetzt ihren Hals, ihre Schulter, den Ansatz ihrer Brüste.
Himmel, wann hatte er ihr Kleid so weit geöffnet? Sie hatte es nicht einmal bemerkt. Zu sehr hatte sie sich auf die unbekannten Empfindungen konzentriert, die ihren Körper erfüllten. Adams Zärtlichkeiten hatten eine Sehnsucht in ihr geweckt, die sie dazu gebracht hatte, sich an ihn zu schmiegen. Und noch immer war sie ihm nicht nah genug! Sie wollte mehr!
„Adam?“
„Hm …“ Er fuhr fort, sie zu liebkosen. Er knabberte ein wenig an ihrem Ohrläppchen und flüsterte dann: „Unsere gemeinsame Zukunft erscheint mir durchaus vielversprechend.“
Ihre gemeinsame Zukunft? Wahrhaftig, wenn dies ein Vorgeschmack war auf das, was noch kommen sollte, dann konnte Penny es kaum erwarten! Sie schlang ihm die Arme um den Nacken und seufzte tief auf.
„Jetzt aber sollten wir versuchen, ein wenig Schlaf zu finden. Denn wir haben eine anstrengende Reise vor uns.“
„Und wann …“
„Wann machen wir hiermit weiter?“ Er küsste sanft ihre Schläfe, ihre Wange, ihren Mundwinkel. „Die Liebe ist eine Kunst. Man darf nichts überstürzen, aber ich bin auch nicht bereit, zu lange zu warten.“ Seine Hand glitt unter ihren Rock, und mit den Fingerspitzen fuhr er über ihre Wade. Dann über ihr Knie und schließlich den Oberschenkel hinauf. Als er ihr Strumpfband löste, machte ihr Herz einen Sprung. Jetzt streichelte er die weiche Haut an der Innenseite ihres Schenkels.
„Oh …“ Sie begann am ganzen Körper zu zittern.
„Ich werde wissen, dass du für mich bereit bist, mein Schatz“, flüsterte Adam und ließ das Strumpfband in der Rocktasche verschwinden, „wenn du das von mir zurückforderst.“
14. KAPITEL
Tags darauf saßen Penelope und Adam sich in der Reisekutsche gegenüber. Die Stimmung war deutlich entspannter als bei ihrer Fahrt von der schottischen Grenze nach London. Gesprochen allerdings wurde wenig. Penelope hatte sich in ein Buch vertieft. Doch als
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