Wie entführt man einen Herzog?
Konversation zu machen. Wahrscheinlich war es nicht sehr geschickt, über meine Arbeit zu sprechen.“
„Will fand eure Unterhaltung interessant. Und ich selbst habe nichts dagegen, mit einer Frau verheiratet zu sein, die nicht ständig über das Wetter oder die neueste Mode redet. Allerdings kann ich es manchmal noch immer kaum glauben, dass ein so intelligentes Wesen einen Dummkopf wie mich zum Gatten haben wollte.“
Sie lachte. „Der Mann, der all diese mitreißenden Reden vor dem House of Lords gehalten hat, ist gewiss kein Dummkopf. Warum also sollte eine kluge Frau sich nicht zu ihm hingezogen fühlen? Damals, als ich dich nur aus der Zeitung kannte, habe ich mir manchmal ausgemalt, welch spannende Gespräche deine Gattin mit dir führen würde.“
„O Gott, dann musst du ja sehr enttäuscht von mir gewesen sein. Wir haben …“ Er unterbrach sich und starrte sie an. „Du hast dir Geschichten über mich ausgedacht?“
Ihre Wangen röteten sich, und verlegen senkte sie den Blick. „Ich weiß, ich habe mich wie eine dumme Gans benommen. Während ich einerseits allen jungen Männern aus dem Weg ging, habe ich andererseits von einem Gentleman geträumt, dem ich nie begegnet war. Ich habe sogar überlegt, ob ich ihm unter falschem Namen einen Brief schreiben und ihm ein paar Fragen zu seiner politischen Arbeit stellen könnte.“
„Und dann hast du diesen Gentleman vollkommen betrunken auf der Straße gefunden, hast ihn geheiratet und dich von ihm nach London bringen lassen. Er hat dich gezwungen, dir eine neue Garderobe anzuschaffen, einen Ball auszurichten und mit seinen Freunden zu tanzen, während er sich im Nebenzimmer beim Kartenspiel amüsierte. Bei Jupiter, das ist wirklich unglaublich!“ Adam brach plötzlich in lautes Lachen aus. Tränen stiegen ihm in die Augen, und noch immer lachte er. Er zog Penelope, die ihn entsetzt anstarrte, an sich, gab ihr einen Kuss auf die Stirn, umfasste ihr Gesicht sanft mit den Händen und schaute sie gleichzeitig so liebevoll und so amüsiert an, dass sie schließlich auch zu lachen begann.
Es dauerte eine Weile, bis sie sich beruhigten.
„Was wolltest du mich denn fragen?“, erkundigte Adam sich.
„Ich habe es vergessen“, gestand sie.
„Dann sprich einfach von etwas anderem. Ich höre so gern deine Stimme.“
Penelope biss sich auf die Unterlippe. „Möchtest du, dass ich dich um mein Strumpfband bitte?“
Er wusste, wie viel Überwindung dieser kleine Satz sie gekostet haben musste, und war gerührt. Aber es war natürlich zu früh für die geplante Einführung in die körperliche Liebe. Also meinte er freundlich: „Komm, setz dich auf meinen Schoß. Wir können noch etwas essen, den Rest Ale trinken und uns unterhalten.“
Das Feuer brannte herunter, und noch immer saßen die beiden eng beisammen. Schließlich konnte Penelope ein Gähnen nicht länger unterdrücken.
„Zeit zu schlafen“, stellte Adam fest. „Komm, ich helfe dir.“ Er begann, die Haarnadeln aus ihrer Frisur zu ziehen. In schimmernden Wellen fielen ihr die silbrig glänzenden Locken auf die Schulter. Mit einem Seufzen schmiegte Adam das Gesicht in die seidige Pracht. „Wie wunderschön dein Haar ist! Wie weich. Und wie herrlich es duftet.“
„Wenn ich es über Nacht offen lasse, werde ich es morgen nicht bürsten können.“
„Später helfe ich dir, einen Zopf zu flechten“, meinte Adam und fuhr genüsslich mit den Fingern durch die glänzenden Wellen.
„Hm …“ Von ihrem Mut überrascht begann Penny, Adams kunstvoll geschlungenes Krawattentuch zu lösen. Sie strich es glatt und ließ es zu Boden fallen. Adam war, als habe er nie eine erotischere Geste gesehen. Verlangen loderte in ihm auf. Doch da rutschte Penelope von seinem Schoß hinunter und ging auf die Verbindungstür zum Schlafzimmer zu.
In aller Eile entledigte Adam sich seines Rocks, der Weste und des Hemdes. Dann folgte er Penny, die damit beschäftigt war, die Knöpfe ihres Reisekostüms zu öffnen. „Lass mich das machen“, bat er.
Sie stand reglos, während er sie sanft von ihren Kleidungsstücken befreite. Schließlich – sie trug jetzt nur noch ihre Chemise – setzte Adam sich aufs Bett und schlüpfte aus der Hose. Penelope beobachtete ihn. Er konnte ihren Blick auf seiner Brust, seinem Bauch und noch etwas weiter unten spüren. Ihm wurde heiß.
Dann nahm sie die Brille ab und flüsterte: „Können wir das Licht löschen?“
„Natürlich.“ Er schlug die Bettdecke zurück und pustete
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