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Wie entführt man einen Herzog?

Wie entführt man einen Herzog?

Titel: Wie entführt man einen Herzog? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHRISTINE MERRILL
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Butler wiederum verbeugte sich tief vor dem Duke und der jungen Duchess und sagte: „Willkommen daheim, Euer Gnaden. Darf ich Ihnen beiden zur Vermählung gratulieren?“
    Adam nickte nur, trat an ihm vorbei in die Eingangshalle, wo sich inzwischen das Personal versammelt hatte, und setzte Penelope vorsichtig ab. Sie wusste, dass sich jetzt die Vorstellungszeremonie, die sie in London bereits einmal erlebt hatte, wiederholen würde. Doch diesmal fiel es ihr leicht, für jeden ein freundliches Wort zu finden. Vielleicht hatte sie sich ja an ihre neue Rolle als Duchess gewöhnt?
    Schließlich entließ Adam die Bediensteten mit einem Nicken, machte mit der Hand eine weit ausholende Geste und erklärte zu Penny gewandt: „Dein neues Zuhause!“
    Sie spürte, wie wichtig es für ihn war, dass ihr Bellston Manor gefiel. Aber noch hatte sie nicht viel gesehen, auch wenn es zweifellos das größte Haus war, das sie je betreten hatte. Sie schaute sich um. Eine Treppe mit marmornen Stufen führte nach oben, wo sie in einen weiten Flur mündete, an dessen Wänden man einige Porträts erkennen konnte, offenbar die Ahnengalerie.
    „Das Dach muss repariert werden“, sagte Adam. „Die Einrichtung der Zimmer ist seit vielen Jahren nicht erneuert worden, und wie ich bereits erwähnte, hat es einen Brand gegeben. Abgesehen davon, finde ich alles sehr … bequem.“
    Bequem? Sie hatte eher das Gefühl, in ein Museum gekommen zu sein. Doch sie wollte Adam nicht kränken. „Hast du Lust, mir die Bibliothek zu zeigen?“
    „Natürlich, gern.“ Er führte sie einen Gang entlang und öffnete eine Tür.
    Abrupt blieb Penelope stehen. Nie zuvor hatte sie so viele Bücher auf einmal gesehen! Die Regale reichten bis zur Decke, und eine Leiter stand bereit, damit man die oben stehenden Bände erreichen konnte. Es gab auch einen schweren Schreibtisch, einen wirklich bequem wirkenden Lehnstuhl, mehrere Sessel sowie einen Schrank, dessen Türen offen standen. Darin war Platz für Papiere. Und jetzt entdeckte Penelope auch mehrere leere Regalbretter. Dort würde sie ihre Bücher unterbringen können. Sie stieß einen zufriedenen Seufzer aus.
    Ein Lächeln huschte über Adams Gesicht. Er ging zum Fenster, bückte sich, nahm einen dicken Band zur Hand und kam zurück zu Penny. „Du wirst es wahrscheinlich nicht brauchen, aber ich wollte es dir doch zeigen: hier, die Gesamtausgabe von Homers Werken in Griechisch. Ich hätte sie als Schuljunge studieren sollen. Doch ich fürchte, ich war ein sehr nachlässiger Schüler.“
    Sie starrte erst das Buch und dann ihren Gatten an. Hier, wo er sich daheim fühlte, kam er ihr verändert vor. Natürlich war er noch genauso attraktiv wie eh und je. Seine männliche Ausstrahlung war deutlich zu spüren, obwohl er jünger und unschuldiger wirkte als in London.
    Ihre Blicke trafen sich, und einen Moment lang war ihr, als würde sie in seinen blauen Augen versinken.
    „Glaubst du, dass du dich hier wohlfühlen wirst?“
    „O ja! Diese Bibliothek ist ein wahres Paradies.“ Penny lächelte. „Führst du mich noch ein wenig herum?“
    Ihre Bitte freute ihn. Er nahm sie bei der Hand und ging mit ihr zurück in den Flur. „Hier drüben ist mein Arbeitszimmer. Und auf der anderen Seite der Bibliothek befindet sich der Vormittagssalon. Wenn du möchtest, kannst du auch dort arbeiten, obwohl die Einrichtung …“, er öffnete die Tür, „… vermutlich nicht ganz nach deinem Geschmack ist. Wie du siehst, hat meine Mutter sich auch hier mit Porzellanfiguren umgeben. Lass ruhig alles auf den Speicher bringen.“
    Paare, die sich zur Schäferstunde trafen! Und unter der Decke kunstvoll gemalte pausbäckige Engel. Zierliche, golden lackierte Möbel. Penelope lachte leise. Dann nahm sie eines der Liebespaare in die Hand. „Ich denke fast, ich habe mich inzwischen daran gewöhnt.“
    „Ich zeige dir noch den Speise- und den Frühstücksraum, das Musikzimmer, den Großen Salon und den Empfangsraum“, meinte Adam und zog sie mit sich fort.
    Bereitwillig folgte sie ihm. Doch als er sie einige Zeit später zu den Porträts seiner Vorfahren führte, meinte sie: „Können wir das vielleicht auf morgen verschieben? Ich fürchte, ich bin nach der langen Reise doch recht erschöpft.“
    „Entschuldige!“ Er wirkte zerknirscht. „Dann bringe ich dich jetzt zu deinem Zimmer.“
    Es handelte sich um einen großen, geschmackvoll eingerichteten Raum, der ihr sofort gefiel. Aber es schien keine Verbindungstür zum

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