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Wie es dem Glück beliebt

Wie es dem Glück beliebt

Titel: Wie es dem Glück beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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unanständig, und …
    Gütiger Gott, hatte sie gerade seine Oberschenkel angesehen?
    Hatte er bemerkt, dass sie seine Oberschenkel ansah?
    Sophie spürte, wie ihr Magen immer tiefer rutschte, während ihr alles Blut in die Wangen schoss. Wie demütigend. Um ihre Verlegenheit zu verbergen, machte sie einen Knicks, und rettete ihren Stolz, indem sie sich beim Aufrichten zwang, ihm in die Augen zu schauen.
    »Ich freue mich natürlich sehr, Sie wiederzusehen«, brachte sie heraus, wobei ihre Stimme glaubhaft Gelassenheit vermittelte. »Ich hatte gehofft, Gelegenheit zu finden, Ihnen für Ihre Hilfe angemessen zu danken, und Lord Thurston wollte ich ebenfalls danken. Ich fürchte, beim ersten Mal habe ich das ziemlich verdorben.«
    »Es war mir ein Vergnügen«, erwiderte Alex. Gütiger Gott, sie hatte ihn gerade von Kopf bis Fuß gemustert. Miss Everton hatte ihn einer eingehenden Prüfung unterzogen, und das mit der ganzen Dreistigkeit einer Houri und mit so viel Raffinesse wie ein Schulmädchen. Faszinierend.
    »Sie sind sehr freundlich«, murmelte sie.
    Alex lehnte sich an eine Säule und kreuzte lässig die Beine. »Schon gelangweilt, Miss Everton?«, fragte er und blickte vielsagend auf ihre Taille, wo ihre Finger emsig an den Falten ihres Rockes nestelten.
    Sie senkte den Blick und fuhr zusammen, bevor sie rasch die Hände hinter dem Rücken zu Fäusten ballte. »Entschuldigen Sie, das ist eine schlechte Angewohnheit, fürchte ich. Ich wollte nicht …«
    »Bitte, bemühen Sie sich nicht«, beharrte er. »Und nennen Sie mich Alex.«
    Sophies Augenbrauen zuckten überrascht in die Höhe. »Das geht nicht. Das kann ich nicht. Wir haben uns doch gerade erst kennengelernt.«
    »Unsinn, wir kennen einander seit fast einer Woche.«
    Angesichts seines neckenden Tonfalls entspannte sich ihre Haltung merklich. »Wir wissen voneinander seit gerade einmal vier Tagen«, gab sie trocken zurück. »Das geht wohl kaum als eine längerfristige Bekanntschaft durch.«
    Alex zuckte die Achseln. »Menschen haben schon nach kürzerer Zeit geheiratet.«
    »Ich zweifle nicht daran, dass das wahr ist, nur daran, dass es ratsam ist.«
    »Ich weiß nicht«, entgegnete Alex nachdenklich. »Mir gefällt die Vorstellung, dass ich Sie zum Altar schleppen könnte, sollte mir der Sinn danach stehen. Es gibt mir eine gewisse Macht, dass ich Sie in einer kompromittierenden Lage hatte.«
    Sie starrte ihn einen Moment lang an, bevor sie ihre Stimme wiederfand. »Daran war nichts kompromittierend!«
    »Ich hatte Sie in meinen Armen«, antwortete er mit einem boshaften Grinsen.
    »Ich war verletzt!«, zischte sie. »Ziemlich ernstlich!«
    Er grinste breiter und beugte sich näher zu ihr vor. »Ich hatte Sie auch auf meinem Schoß.«
    »Was? Ich … Sie … Dieses Gespräch ist absurd. Ich war bewusstlos.«
    Er amüsierte sich viel zu gut. Miss Everton war ein wunderbarer Anblick in ihrem Zorn, mit blitzenden Augen und einer beschleunigten Atmung, durch die ihre Brust sich auf eine leicht unziemliche und daher sehr reizvolle Weise hob und senkte. Aber es ging nicht an, die Dinge zu schnell zu weit zu treiben. Er richtete sich auf und zwinkerte ihr spielerisch zu.
    »Sie sind einfach zu charmant, wenn Sie erzürnt sind, Miss Everton. Ich werde das im Gedächtnis behalten müssen.«
    »Um mich provozieren zu können?«, fragte sie ungläubig.
    »Damit ich weiß, womit ich zu rechnen habe, wenn ich es tue.«
    Sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Dann haben Sie mich also durchschaut.«
    »Ich bin nicht so anmaßend anzunehmen, dass sich mir Ihr Charakter durch ein einziges Gespräch gänzlich erschlossen hätte«, erwiderte er und ignorierte hartnäckig die Tatsache, dass er sich genau dieser Anmaßung vor einigen Tagen in Williams Büro schuldig gemacht hatte – ohne sich je zuvor mit ihr unterhalten zu haben. »Lediglich ein kleines Faktum, von denen es sicherlich viele gibt. Zum Beispiel habe ich keine Ahnung, wie gut Sie tanzen. Würden Sie mir die Ehre erweisen, meinen Horizont zu erweitern?«
    Sophie ging der Gedanke durch den Kopf, dass sie wahrscheinlich ablehnen sollte. Er war offensichtlich ein Schürzenjäger. Als sie seinen dargebotenen Arm dennoch ergriff, wusste sie genau, dass sie hätte Nein sagen sollen. Sie konnte die Wärme seines Arms durch seinen Ärmel spüren, sie sickerte hinauf durch ihre Finger, breitete sich in ihrer Brust aus und bewirkte die seltsamsten Dinge in ihren Beinen – sie fühlten sich plötzlich schwer

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