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Wie es dem Glück beliebt

Wie es dem Glück beliebt

Titel: Wie es dem Glück beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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natürlichen Rhythmus zurückzuzwingen. Es kostete etliche Sekunden, dies zu erreichen. Ihre nächste Priorität war es, den lachenden Mann, der vor ihr stand, zu blutigem Brei zu schlagen.
    »Autsch! Hören Sie auf damit!«
    »Womit soll ich aufhören?« Zack.
    »Lassen Sie das!« Bum.
    »Das ist alles, was Sie sagen können?« Zack.
    »Genug«, lachte Alex und packte trotz ihres wilden Gefuchtels zielsicher ihre Handgelenke.
    »Sie haben mich fast zu Tode erschreckt!«
    »Ich denke nicht, dass das möglich ist. Es sei denn, Sie hätten ein schwaches Herz. Das haben Sie doch nicht, oder?« Angesichts der Vorstellung schien er nicht übermäßig besorgt, eher erheitert. Und dazu sah der Bastard kein bisschen derangiert aus! Er war auf den Füßen gelandet, als wäre es Routine für ihn, von einem Balkon zu springen. Sie dagegen war bei ihrem Sprung in eine Hecke gerollt.
    Und wofür das alles? Sie hatte in Mr Pattons Studierzimmer nicht das Geringste gefunden. Sie war durchs Fenster eingestiegen, hatte jede Schublade und jeden Schrank durchsucht und immer noch mit leeren Händen dagestanden. Dann hatte sie aus dem Fenster klettern müssen, nur um zu entdecken, dass die zwei Dienstboteneingänge im hinteren Teil des Hauses tatsächlich benutzt wurden. Und so war sie gezwungen gewesen, den ganzen Weg wieder zurückzugehen …
    »Sophie?«
    Sie blickte auf. Alex wirkte jetzt ein wenig angespannt. Gut. Sie sollte ihn ein wenig schmoren lassen, es würde ihm recht geschehen. Sie unterdrückte einen Seufzer. Nein, das würde es nicht. Wer weiß, vielleicht war seine Mutter an einem Herzversagen gestorben …
    »Soph…«
    »Nein«, blaffte sie und befreite mit einem Ruck ihre Hände, »ich habe kein schwaches Herz. Obwohl Sie die Möglichkeit in Betracht hätten ziehen sollen, bevor Sie mich wie ein verrückt gewordener Orang-Utan angesprungen haben.«
    »Verrückt gewordener was?«
    »Orang…«
    »Oh, ich habe Sie schon verstanden. Ich war nur überrascht. Die meisten jungen Damen haben noch niemals von einem Orang-Utan gehört, geschweige denn, einen in einem Vergleich benutzt.«
    »Ich bin nicht ›die meisten jungen Damen‹.«
    »Das ist mir aufgefallen«, sagte er und rieb sich kläglich die Brust. »Wer hat Sie gelehrt, wie man einen Boxhieb platziert?«
    »Mr Wang.«
    »Er muss ein ziemlich guter Lehrer gewesen sein. Was Sie da mit ihren Fäusten gemacht haben … beeindruckend.«
    »Er ist ein Meister, und er hatte eine hingebungsvolle Schülerin. Wenn ich Ihnen wirklich hätte wehtun wollen«, erklärte sie naserümpfend, »hätte ich das tun können.«
    Alex grinste sie an. »Das bezweifle ich nicht.«
    Es kostete sie beträchtliche Anstrengung, ihr Gesicht zu einem finsteren Ausdruck zu zwingen.
    Jetzt, da sich der Schreck über seinen dramatischen Auftritt langsam legte, wurde es schwierig, weiter wütend auf ihn zu sein. Es hatte etwas köstlich Verderbtes, mit einem bekannten Schürzenjäger allein in einem Garten zu sein. Vor allem, wenn besagter Schürzenjäger sein Bestes tat, um sie zu betören.
    Und sie war ziemlich stolz auf die Fertigkeiten, die Mr Wang sie gelehrt hatte.
    »Also, verraten Sie mir, meine kleine Boxerin, was machen Sie ganz allein hier im Garten?«
    Ein kleiner Teufel ritt sie in diesem Moment; sie setzte eine leicht hochmütige Miene auf und sagte mit untypisch koketter Stimme: »Woher wissen Sie, dass ich ganz allein war?«
    Alex’ Grinsen verschwand sofort. »Waren Sie das nicht?«
    Sie zuckte nonchalant die Schultern, drehte ihm den Rücken zu und ging einige Schritte, um einen Rosenbusch zu inspizieren. Es war ein törichtes Getue in einem törichten Spiel, aber es erzielte interessante Resultate.
    »Beantworten Sie mir meine Frage, Sophie«, fuhr er sie an.
    Ah, das machte Spaß.
    Sie zuckte abermals die Achseln und beugte sich vor, um an einer der Blüten zu schnuppern. »Vielleicht war ich es und vielleicht auch nicht. Was geht Sie das an?«
    Ihr war, als hörte sie ihn etwas knurren, das wie »Gute Frage« klang, aber da sie Desinteresse mimen wollte, forderte sie ihn nicht auf, lauter zu sprechen.
    Allerdings hörte sie sehr wohl, wie er fluchte.
    »Wer war es, Sophie?«, blaffte er hinter ihr. »Einer dieser lächerlichen Gecken oder dieser Casanova, Lord … hören Sie auf, mit den Achseln zu zucken!«
    Er hatte sie mit zwei schnellen Schritten erreicht. Sie hatte nicht einmal Zeit gehabt, sich zur Gänze aufzurichten, bevor er sie an den Schultern packte, herumwirbelte

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