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Wie es dem Glück beliebt

Wie es dem Glück beliebt

Titel: Wie es dem Glück beliebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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nicht gut auf Einschüchterungen oder Drohungen. »Ich mag dich ebenfalls sehr gern, Mirabelle. Mir liegt auch etwas an Sophie. Tatsächlich liegt uns beiden etwas an Sophie. Also, warum wollen wir nicht – warum schüttelst du den Kopf?«
    »Ich werde dir nicht verraten, wo Sophie ist. Ich kann es nicht. Ich habe ihr mein Wort gegeben.«
    Alex entschied, dass eine direkte Taktik vielleicht am besten funktionieren würde. »Sie könnte in Gefahr sein, Mirabelle.«
    Damit hatte er jedenfalls ihre Aufmerksamkeit. Sie sah ihn schief an. »Könnte?«
    »Ist, sie ist in Gefahr. Ich bin mir dessen sicher.« Sicher, dass sie in Gefahr sein könnte, da sie allein unterwegs war. Absolut überzeugt, dass sie in Gefahr sein würde, sobald er sie in die Hände bekam. »Also, bitte …«
    »Welche Art von Gefahr?«, fragte sie und kniff die Augen noch weiter zusammen.
    »Die gefährliche Art!«, blaffte er und begann plötzlich zu verstehen, worüber Whit sich all diese Jahre beschwert hatte.
    Argwöhnisch legte sie den Kopf zur Seite. »In dem Sinn, dass es für eine Frau gefährlich ist, bei hellem Tageslicht in einer respektablen Gegend einen halben Häuserblock weit ohne Eskorte zu gehen, oder wie auf einem Schiff, das gerade sinkt und …«
    »Die zweite Sorte, Mirabelle!«, unterbrach Alex sie verärgert.
    Mirabelle musterte sein Gesicht quälende zehn Sekunden lang, und Alex war hin- und hergerissen zwischen Bewunderung für ihre Loyalität einer Freundin gegenüber und dem fast unwiderstehlichen Verlangen, sie zu schütteln, bis sie endlich redete. Er war nur eine Sekunde von Letzterem entfernt, als sie schließlich seufzte und sagte: »Sie ist nach London gefahren.«
    »Was! Warum?«
    »Sprich leiser. Das kannst du sie selbst fragen. Die Zahl der Versprechen, die ich innerhalb einer einzigen Nacht zu brechen bereit bin, ist begrenzt.«
    »Richtig.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Alex? Du könntest überlegen, ob du nicht in ihrem Stadthaus auf sie wartest. Es ist nicht das einzige Ziel, das sie ansteuern könnte, aber ich halte es für vernünftig anzunehmen, dass es zumindest eines davon ist. Meinst du nicht auch?«
    Alex grinste – er konnte nicht anders. Er drehte sich um und gab Mirabelle einen Kuss auf die Stirn. »Danke.«
    Sie lächelte grimmig. »Bring sie nur sicher wieder zurück. Ich will mein Wort nicht umsonst gebrochen haben.«
    Er nickte ihr beruhigend zu und machte sich im Laufschritt auf den Weg.
    Whit ist ein Idiot
, befand er.
Mirabelle Browning ist ein reizendes Mädchen.
    Alex und Whit sattelten ihre Pferde selbst. Das ging nicht nur schneller und mit weniger Lärm, als wenn sie um Hilfe gebeten hätten. Alex hatte dadurch auch eine andere Beschäftigung, als seinen quälenden Sorgen nachzuhängen. Er durfte gar nicht an all die Dinge denken, die einer Frau zwischen Haldon Hall und London zustoßen konnten. All die Dinge, die ihr in London zustoßen konnten. All die zusätzliche Gefahr, die ihr vielleicht drohte, weil sie die Cousine eines Mannes war, der im Verdacht stand, ein Verräter zu sein.
    Später würde er sich gestatten, etwas zu empfinden. Für den Augenblick würden ihn Panik über ihr Verschwinden und Selbstvorwürfe wegen seines Unvermögens, sie gesund und sicher in Haldon Hall festzuhalten, nur ablenken.
    »Ich kann nicht glauben, dass sie dir die Nase gebrochen hat«, bemerkte er. Er konnte sich keine effektivere oder vergnüglichere Art vorstellen, sich abzulenken, als seinen Freund zu peinigen. »Das muss eine Premiere sein.«
    »Nein, ist es nicht. Hast du die Sache mit der Billardkugel vergessen?«, brummte Whit.
    »Gütiger Himmel, das hatte ich tatsächlich. Wer hätte auch gedacht, dass das Mädchen so gut zielen kann?«
    »Ich jedenfalls nicht, sonst wäre ich ja nicht stehen geblieben.«
    »Ja. Wirklich beeindruckend.«
    »Sag mal, dir gefällt das Thema wohl sehr gut?«
    Alex zog einen Steigbügel zurecht und feixte. »Außerordentlich.«
    »Bastard.« Whit unterstrich die Schmähung mit einer vulgären Geste.
    Alex ging zu dem anderen Steigbügel hinüber. »Du hättest sie nicht aus diesem Fenster springen lassen sollen, weißt du. Sie hätte sich ernsthaft verletzen können.«
    »Ich hätte gern gesehen, wie du sie aufgehalten hättest.«
    »Sie wusste nichts von der Tür hinter dem Bücherregal?«
    Whit schüttelte den Kopf, dann stöhnte er und befingerte zaghaft seine Nase.
    »Erstaunlich, ich hätte gedacht, sie würde inzwischen jede Ritze und jeden Spalt von

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