Wie es Euch gefaellt, Mylady
Ärger gebracht“, flüsterte sie erschauernd.
Er barg sein Gesicht an ihrem Hals. „Offenbar habe ich Geschmack daran gefunden, Julia. Du musst dich nicht entschuldigen.“
28. KAPITEL
Nach einem ausgedehnten Frühstück am nächsten Morgen zogen Heath und Grayson sich zu einem Gespräch unter vier Augen zurück. Freunde aus der Nachbarschaft begannen bereits vorzufahren, um dem beliebten Marquess ihre Aufwartung zu machen, der die Familientradition weiterführte, gerne und häufig Gäste im großen Stil zu empfangen. Die Einladungen zu seinen Abendgesellschaften waren in Adelskreisen sehr beliebt.
Dennoch war Grayson ein zuverlässiger Verbündeter, ein aufrechter Mann, der stets Wort hielt, und Heath lag sehr daran, sich seine Unterstützung zu sichern, bevor das ländliche Gesellschaftsleben ihn zu sehr in Anspruch nahm.
„Das lässt nur einen Schluss zu: Auclair führt einen persönlichen Rachefeldzug gegen dich“, sagte Grayson nach einem langen grübelnden Schweigen. „Aber warum, in Gottes Namen? Hast du eine Ahnung, warum?
Heath schüttelte den Kopf. „Abgesehen von der Tatsache, dass ich ihm entkommen bin, nein. Aber … wer weiß, was ich alles vergessen habe? Ich erinnere mich nur schemenhaft und nur in Bruchstücken an dieses Grauen.“
„Sei froh“, sagte Grayson teilnahmsvoll. „Wenn ich an deine Narben denke, ist es ein Segen, dass du die schlimmsten Gräuel vergessen hast.“
„Mir wäre es aber lieber, ich könnte mich an Einzelheiten erinnern. Hätte ich ein zusammenhängendes Bild, könnte ich vielleicht einen Weg finden, den Kerl zur Vernunft zu bringen.“
„Besitzt du möglicherweise etwas, was er dir wegnehmen will?“ Grayson beugte sich vor. „Will er dir Julia wegnehmen? Immerhin hinterließ er ihr Armband auf seinem Handschuh. Was könnte das sonst bedeuten?“
„Aber warum?“ Heaths Gesicht verhärtete sich. Bislang hatte er sich nicht eingestehen wollen, dass dieser Verdacht auch an ihm nagte. „Er kennt sie nicht, und sie hat ihm nichts getan. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ihr verstorbener Ehemann mit ihm zu tun hatte. Whitby leistete seinen Militärdienst in Indien. Außerdem war er kein Spion.“
Grayson lehnte sich wieder zurück und blickte ins Leere. „Auclair will dich einschüchtern - offenbar hegt er einen tief verwurzelten Hass gegen dich, sonst würde er dieses böse Spiel nicht mit dir treiben. Das ergibt alles keinen Sinn. Würde es sich um einen politischen Anschlag handeln, wäre Althorne doch das geeignete Ziel.“
Heath stand auf. Es bedrückte ihn in zunehmendem Maß, gegen einen tödlichen Feind kämpfen zu müssen, dessen Gesicht er nur von Zeichnungen kannte, die Colonel Hartwell ihm nach dem Krieg gezeigt hatte. „Ich will diese leidige Angelegenheit endlich hinter mich bringen.“
„Du weißt, dass Julia uns willkommen ist, so lange sie bleiben will“, sagte Grayson herzlich.
„Ich hoffe, deine Gastfreundschaft nicht allzu lange in Anspruch zu nehmen. Aber ich werde einiges zu erledigen haben. Zunächst muss ich endlich mit Russell sprechen, wir sind möglicherweise gezwungen, in diesem Fall zusammenzuarbeiten.“
Grayson blickte ihn besorgt an. „Uns allen fällt ein Stein vom Herzen, wenn du diesen Auclair endlich zur Strecke gebracht hast. Ich fürchte, deine Albträume hören erst auf, dich zu verfolgen, wenn dieser Mann tot ist.“
Aus dem Garten klang helles Frauenlachen herein. Julia und Jane spielten mit Odham Kricket, während Hermia den Punktestand zählte. Grayson begab sich mit Heath zur Tür. „Was immer geschieht, du kannst dich auf die Familie verlassen.“
„Danke.“
„Übrigens“, Grayson legte die Hand auf Heaths Schulter und dämpfte die Stimme, „wie ich sehe, hast du meinen Rat beherzigt.“
„Tatsächlich?“
„Ja, aber diese Zeichnung, Heath.“ Er schüttelte bedenklich den Kopf. „Guter Gott, Julia steht auch ohne dein Zutun in Flammen, wie mir scheint.“
„Kein Kommentar. Darüber rede ich nicht.“
„Das ist auch nicht nötig“, feixte Grayson. „Die Zeichnung spricht Bände.“
Heath blieb stumm.
„Es hat mir einen gehörigen Schock versetzt“, fuhr Grayson fort, „dich auf diese Weise entblößt zu sehen. Und ich Narr glaubte, dich genau zu kennen.“
Heath brachte ein gequältes Lächeln zustande. „Die Öffentlichkeit hat mehr von mir gesehen, als ich je für möglich gehalten hätte.“
„Sie ist eine sehr unartige Frau“, murmelte Grayson.
„Nicht
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