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Wie es Euch gefaellt, Mylady

Wie es Euch gefaellt, Mylady

Titel: Wie es Euch gefaellt, Mylady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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Bedürfnisse, und Julia ist… in dieser Hinsicht… ziemlich unnahbar. Du wirst ihr doch nichts davon sagen, wie?“
    „Warum sollte ich?“ Seit wann war Julia unnahbar? Die Julia, die sich unter ihm auf dem Teppich in der Bibliothek lüstern gewunden hatte, war weiß Gott nicht unnahbar zu nennen, die Frau, die in ihm ein Verlangen geweckt hatte, das nie erfüllt worden war.
    „Es ist das erste Mal …“
    „Halt den Mund, Russell.“
    „Kein Grund, gehässig zu werden. Du bist schließlich auch kein Heiliger.“
    „Zieh dein Hemd an.“
    Russell griff nach dem Hemd, das über einen Stuhl geworfen war. „Was machst du eigentlich hier? Du sollst doch meine Verlobte im Auge behalten.“
    „Damit du deinen Vergnügungen nachgehen kannst? Reichlich geschmacklos, findest du nicht?“
    Russell schwieg und knöpfte sich mürrisch das Hemd zu. „Wie bist du eigentlich ins Haus gekommen?“
    „Die Tür war nicht verschlossen. Ziemlich leichtsinnig für einen Mann, der angeblich von einem Mörder verfolgt wird.“
    Russell starrte ihn fassungslos an. „Hat mein Butler nicht versucht, dich aufzuhalten?“
    Heath straffte die Schultern, seine Ahnung hatte ihn also nicht getrogen. Russell beschäftigte nur Dienstboten, die von ihm persönlich zu Soldaten ausgebildet worden waren und ihre Tapferkeit und Loyalität im Krieg bewiesen hatten. „Keine Spur von ihm.“
    Russell eilte mit angespannten Gesichtszügen zur Tür. „Dann ist etwas passiert. Auf den Mann ist absolut Verlass.“
    Wenige Minuten später fanden sie den Butler und zwei weitere Diener gefesselt und geknebelt in der Vorratskammer. Sie waren von einem maskierten Mann überfallen und bewusstlos geschlagen worden, keiner hatte seine Stimme gehört oder sein Gesicht gesehen.
    „Könnte es Auclair gewesen sein?“, fragte Heath, während er mit Russell das Haus durchsuchte.
    „Natürlich nicht“, knurrte Russell. „Offenbar hat er einen Schläger angeheuert, um mir einen Denkzettel zu verpassen.“
    „Warum?“
    „Er ist mein Feind, und es ist kein Geheimnis, dass ich ihn erledigen will. Das muss ich dir doch nicht erklären.“ Er befingerte nervös seine Augenklappe, seine Stimme grollte voll unterdrückter Wut. „Genau deshalb brauche ich dich. Du kennst London, und du kennst Julia … zumindest so gut, um auf sie aufzupassen.“
    „Ja, aber …“
    „Ich weiß, was Auclair dir in Portugal angetan hat. Ich fand dich mehr tot als lebendig, im Delirium, nachdem der Wahnsinnige dich unvorstellbaren Foltern ausgesetzt hatte. Hast du etwa vergessen, wie viele unserer Soldaten er getötet hat? Welchen Genuss er an Grausamkeit hat?“
    „Nein, das habe ich nicht“, entgegnete Heath knapp. „Suchen wir den Mann, der in dein Haus eingebrochen ist, oder nicht?“
    Russell schlüpfte in die Ärmel seines Mantels. „Darum kümmere ich mich. Ich will, dass du in Julias Haus zurückkehrst. Und bei ihr bleibst. Bitte, Heath.“
    „Gott im Himmel.“
    „Stell mir keine Fragen. Tu es einfach.“
    Heath verließ das Haus in der St. James Street in düsterer aufgewühlter Stimmung und fragte sich zähneknirschend, wie er mit dieser leidigen Situation umgehen sollte. Russells Sorge um Julia war unter den gegebenen Umständen verständlich, und Heath hätte ihm vermutlich seine Unterstützung angeboten, wenn ihm Zeit geblieben wäre, eine Entscheidung zu treffen.
    Aber Julia hatte ihn vor wenigen Stunden aus seiner Verpflichtung entlassen. Nicht aus einer Laune heraus, sondern aus Gründen der Vernunft, die ihm einleuchteten. Sie hatte die Gefahr ihrer gegenseitigen Anziehung erkannt. Sie hatte an Selbsterkenntnis gewonnen, ein Wesenszug, der ihm an ihr gefiel.
    Er stand lange vor ihrem Haus, um seinen inneren Aufruhr zu beschwichtigen und zur Ruhe zu kommen. Er hatte sich über das Wiedersehen mit ihr gefreut, war sich aber keineswegs sicher, ob er den Wunsch hatte, diese Erfahrung zu wiederholen. Diese Herausforderung an seine Selbstbeherrschung war ihm gründlich zuwider, und er war sich mitnichten sicher, ob er sie bestehen konnte und nicht doch erneut Julias Reizen erliegen würde.
    Sie brachte sein Innerstes durcheinander, und dieser Zustand war ihm keineswegs erwünscht. Sein Beschützerinstinkt kämpfte mit der verbotenen Lust, die sie erneut in ihm geweckt hatte. War es überhaupt möglich, einer schönen Frau mit Julias sinnlicher Ausstrahlung harmlose und freundschaftliche Gefühle entgegenzubringen? Wie sollte ihm das gelingen? Es war höchst

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