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Wie es Euch gefaellt, Mylady

Wie es Euch gefaellt, Mylady

Titel: Wie es Euch gefaellt, Mylady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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nichts getan hatte. Das abwechslungsreiche Leben eines Soldaten mit seinen Gefahren, Aufregungen und Zerstreuungen würde ihm zwar fehlen, aber er müsste sich keine Sorgen um sein Auskommen machen, an Geld und Vermögen fehlte es ihm nicht. Er könnte sich nach einer Ehefrau umsehen und Kinder in die Welt setzen. Ihm stand eine Fülle von Möglichkeiten offen; es war nicht nötig, sich selbst zu quälen. Gewiss ließe sich für Julia ein anderer Beschützer finden. Grimmig in seine Gedanken versunken, starrte er sie an. Wenn sie ihn noch einmal berührte, konnte er für nichts garantieren.
    „Dein finsteres Gesicht ist ja beängstigend.“ Sie biss sich auf die Unterlippe. „Hör auf, das zu denken, was du gerade denkst.“
    Heath holte hörbar Atem. Der Duft ihres Haares, die verlockende Wärme ihres Körpers, ihr voller Busen, der sich unter dem dünnen Nachthemd abzeichnete, alles an ihr betörte ihn. Sie hatte ihn auf die Wange geküsst. Was dachte sie sich eigentlich dabei? Glaubte sie, ihn mit einem flüchtigen Kuss beschwichtigen zu können, nach allem, was zwischen ihnen geschehen war? Eigentlich eine Beleidigung … oder eine Einladung. Er war wütend und zugleich erregt, eine gefährliche Mischung.
    Er zwang sich zu einem Lächeln. „Mache ich dir Angst?“
    „Sei bitte nicht albern. Ich gestehe es zwar ungern, aber deine finstere Miene macht dich ziemlich attraktiv.“ Sie trat an den Frisiertisch und nahm die Haarbürste zur Hand. „Aber du kennst mich ja. Anscheinend ziehe ich Probleme geradezu an.“
    „Bin ich ein Problem für dich, Julia?“
    Ihre Finger verkrampften sich um den Silbergriff ihrer Bürste, der einzige Hinweis, dass seine Frage sie irritierte. Sie sah aus wie eine Göttin mit ihrem offenen Haar. „Das wäre gut möglich“, antwortete sie mit einem flüchtigen Blick über die Schulter. „Früher warst du ein Problem.“
    Er lächelte. „Du hast es überlebt.“
    „Genau wie du.“
    Er lehnte sich gegen den Bettpfosten und sah zu, wie sie die Bürste durch ihr schimmerndes Haar zog. „Woher willst du das wissen?“
    Ihre Hand hielt inne. Sie schien verblüfft, als sei sie nie auf die Idee gekommen, dass sie ihn gekränkt haben könnte. „Was meinst du damit?“
    „Woher weißt du, was ich für dich empfunden habe?“, fragte er, und sein Blick durchbohrte sie. „Ob ich überlebt habe oder nicht?“
    Ihre Augen suchten die seinen im Spiegel, und Heath las seine eigene Verwirrung darin. „Das meinst du nicht ernst, oder?“, fragte sie leise.
    Er wünschte, er hätte nichts gesagt. Es war nicht seine Art, seine tiefsten Gedanken preiszugeben. Welchen Sinn hätte das auch? Er blickte gebannt auf die Enden ihres Haares, die sich an ihren Brüsten lockten. „Antworte mir“, beharrte sie leise und ließ die Bürste sinken.
    „Du hast mir nie eine Gelegenheit gegeben, um…“ Er stockte, unschlüssig, ob er weitersprechen sollte oder besser nicht. Es hat keinen Sinn, warnte er sich in Gedanken, lass die Vergangenheit ruhen.
    „Deine Verführung zu Ende zu bringen?“, vermutete sie mit einem wehmütigen Unterton.
    „Ich weiß nicht.“ Dann setzte er achselzuckend hinzu: „Vielleicht.“
    Sie fuhr herum und begegnete seinem Blick unverwandt. „Dann sind wir also beide geflohen.“
    „Tatsächlich?“
    Ihre Lippen öffneten sich ein wenig. Er senkte den Blick, bemerkte, dass sie flach atmete. In diesem Moment gestand er sich in seinem Herzen ein, wie sehr er sie begehrte, akzeptierte die Wahrheit in all ihrer schmerzlichen Grausamkeit. Sie gehörte einem anderen, aber eigentlich müsste sie ihm gehören.
    „Du sprichst von Verführung, als sei sie das eigentliche Ziel“, fuhr er nun fort. „Aber es geht doch um so viel mehr. Ich werfe dir nicht vor, meinen Motiven misstraut zu haben. Es geschieht jeden Tag, dass Männer Frauen verführen und sie verlassen. Aber wenn ich dich an jenem Nachmittag tatsächlich verführt hätte, wäre das nicht das Ende für uns gewesen.“
    Hitze stieg in ihr auf und rötete ihr die Wangen.
    Er lächelte traurig. „Es hätte ein Anfang sein können.“
    Heath ging nach unten, zufrieden, seine Pflicht getan zu haben, wenn auch auf Kosten seiner Würde. Er hatte nicht beabsichtigt, ein Geständnis zu machen. Damit war die Situation keineswegs bereinigt. Aber wenigstens war sie in dieser Nacht in Sicherheit. Er wollte den Dienern Anweisung geben, alle Türen zu verschließen, anschließend wollte er einen Gang ums Haus machen und

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