Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie es Euch gefaellt, Mylady

Wie es Euch gefaellt, Mylady

Titel: Wie es Euch gefaellt, Mylady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
Vom Netzwerk:
Augen. „Und als du mich an der Kutsche umarmtest, wie du mich angesehen hast. Was ist über dich gekommen?“
    „Vielleicht bin ich nur zur Vernunft gekommen.“
    Er verlagerte das Gewicht, zog sie mit sich. Einen gefährlichen Moment lang begann sie, sich mit ihm zu bewegen, an ihm zu reiben, ohne zu wissen, was sie tat, wusste nur, dass ihre Gefühle für ihn zu überwältigend waren, um sie leugnen zu können. Ihr Nachthemd war um ihre Hüften geschlungen, sie war seinen Blicken schutzlos ausgeliefert. Durch den Stoff seiner Hose spürte sie seine Männlichkeit, und eine tiefe Sehnsucht wurde in ihr wach. Er drängte sich gegen ihren Schoß. Die Tatsache, dass er bekleidet und sie nackt war, erhöhte den Zauber des Augenblicks.
    „Armer Heath“, sagte sie gedehnt, den Blick in seine Augen geheftet. „Du hast keine Erfüllung gefunden.“
    „Du würdest staunen, wie sehr ich gelernt habe, mich zu beherrschen.“
    „An dir erstaunt mich nichts mehr“, entgegnete sie zärtlich.
    Und hätte er nicht die Willenskraft aufgebracht, dem Spiel Einhalt zu gebieten, Julia hätte für nichts garantieren können.
    Für Heath war es wichtiger, an ihr Wohl zu denken, als seine Wolllust zu stillen. Zwar lechzte sein Körper in quälendem Verlangen nach ihr, das ihn die halbe Nacht wach halten würde, aber er war bereits zu weit gegangen. Wenn er sie ganz besitzen wollte, und das nicht nur körperlich, wenn er ihr Herz für sich gewinnen wollte, durfte er die Dinge nicht überstürzen.
    Er löste sich von ihr, ließ einen letzten Blick über ihre Rundungen gleiten, über ihre Brüste mit den geröteten Knospen, von seinen Küssen erhärtet, ihre feuchten, geschwollenen Lippen. Sie würde ihm gehören, aber zuvor musste er Gewissheit haben, ehe er seine Trümpfe ausspielte. Sie sollte ihm ihre geheimsten Wünsche gestehen.
    In ihren warmen grauen Augen las er das unverhohlene Verlangen, bevor Verwirrung und Bedenken sich einschlichen. Sie setzte sich auf und bemühte sich, ihre Blößen zu bedecken. Dann lachte sie verlegen. „Ich mache mir Sorgen um dich …“
    Beide fuhren herum, als im Erdgeschoss eine Tür schlug. Aufgeregte Stimmen drangen herauf. Julia hatte bereits ihr Hauskleid übergeworfen, strich den Bettüberwurf glatt, Heath hatte seine Kleider geordnet, als es an der Tür klopfte.
    Julia zog eine Grimasse. „Wahrscheinlich hatten Odham und Hermia wieder einmal Streit.“
    Heath schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht.“
    Er hatte recht.
    Hermia stand kreidebleich auf der Schwelle. Sie stellte keine Fragen, wieso Heath und ihre Nichte nachts alleine in Julias Schlafzimmer waren. Heath war nicht einmal sicher, ob sie es überhaupt zur Kenntnis nahm.
    „Kommt nach unten“, sagte sie und winkte aufgeregt. „Drake wurde auf der Straße niedergestochen. Odham holt bereits meinen Arzt.“
    Drake lag halb auf dem Sofa mit einer Miene nachsichtiger Resignation. Julia erbleichte, als sie das blutdurchtränkte Tuch bemerkte, das um seine linke Hand geschlungen war. Und plötzlich schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, wie leicht er mit Heath zu verwechseln war.
    Das gleiche edle Profil mit der kühnen Adlernase, die volle schwarze Lockenmähne. Und der schwarze Umhang - er trug Heaths Mantel.
    „Er sieht aus wie du“, sagte sie an Heath gerichtet, der sie nicht hörte und schon bei Drake war, bevor sie zu einer Bewegung fähig war.
    „Wer?“, hörte sie ihn fragen, beherrscht, aber eindeutig erschrocken. „Wo? Und warum?“
    Achselzuckend griff Drake nach dem Glas Brandy, das Odham ihm reichte. „Irgendein Straßenräuber … er war auf jeden Fall kein Engländer, der Kleidung nach. Devon verfolgte ihn in die dunklen Seitengassen.“
    Heaths Gesicht verhärtete sich, als er die Wunde am Handgelenk seines Bruders untersuchte. Kein tiefer Schnitt, aber was mochte der Angreifer damit bezweckt haben? „Wo hast du Devon getroffen?“
    Drake zögerte. „Offenbar waren wir beide von derselben Dame eingeladen worden. Zu einer Abendgesellschaft im kleinen Kreis.“
    Heaths Mundwinkel verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln. „Die Dame scheint nicht sonderlich anspruchsvoll in der Wahl ihrer Gäste zu sein, wie?“
    Drake zog eine Braue hoch. „Eine völlig überflüssige Bemerkung. Und hör auf, ein Drama daraus zu machen. Es ist nur ein Kratzer. Ich bin eigentlich gekommen, um mich zu entschuldigen, weil ich euch so unhöflich stehen ließ.“
    Heath richtete sich wieder auf. „Du wirst es

Weitere Kostenlose Bücher