Wie es mir gefaellt
fette Tüte zu rauchen und all seine Sorgen zu vergessen.
»Scheiße, echt!«,
fluchte er leise, während er sich den Wood River Drive hinaufschleppte.
»Bitte helfen Sie
mir!«, drang eine schwache Stimme von links aus dem Straßengraben.
Nate wirbelte herum.
Er riss ungläubig die Augen auf, als er den umgestürzten Rettungsschlitten sah
und an den fahlblonden Haaren erkannte, wer darauf geschnallt war.
Wäre er nicht so
vollkommen nüchtern gewesen, hätte er vermutlich an eine Art halluzinogene
allergische Reaktion auf den bloßen Gedanken an einen Joint geglaubt.
»Serena?« Er kniete
sich hin und begann, die Riemen zu lösen. »O Mann, wie ist das denn passiert?«
Sobald Serenas Arme
befreit waren, klammerte sie sich an Nate fest und schluchzte hemmungslos,
unfähig, auch nur ein klares Wort herauszubringen. Es hätte ihr auch nichts
ausgemacht, von Jan gerettet zu werden, aber Nate war ihr zehntausendmal
lieber.
»Ist ja gut, ist ja
gut.« Nate streichelte ihr über den Kopf, während er sich mit der anderen Hand
an den restlichen Gurten zu schaffen machte. Als sämtliche Fesseln gelöst
waren, schlug er die schwere Wolldecke zurück, nicht ahnend, welcher Anblick
ihn erwartete.
»O Mann!«, stieß er
noch einmal hervor, packte Serena unter den Achseln und half ihr auf die Füße,
bevor er sie wieder in die Decke wickelte.
Serena lehnte sich
schwankend an ihn, zu betäubt, um verlegen zu sein oder ihm erklären zu können,
wie sie nackt auf einen Rettungsschlitten gefesselt im Straßengraben gelandet
war.
Nate ging in die Knie
und hob sie hoch wie ein etwas zu groß geratenes Baby. »Komm, wir gehen ins
Haus. Du brauchst jetzt erst mal ein schönes heißes Bad und was Warmes zum
Anziehen, dann bist du wieder so gut wie neu.«
Aufgeheizt durch die
mannhafte Rettungsaktion, schienen seine Arme und Beine vor Energie zu glühen,
als er mit Serena die Straße zum Haus hinaufstapfte. Sie ließ ihren Kopf an
seine Schulter sinken und atmete ihm süß und warm ins Ohr. Vielleicht war es ja
Nate - ihr Natie -, der ihr schon die ganze Zeit vorherbestimmt gewesen war.
Ihr Ritter in funkelnder Rüstung, ihr Prinz, die Liebe ihres Lebens.
Sobald sie angekommen
waren, trug Nate sie - ganz routinierter Retter - nach oben und ließ ihr in dem
zu seinem Zimmer gehörenden Bad die Wanne ein. Während Serena im Badeschaum zu
Kräften kam, ging er schnell in das Zimmer von Georgies Mutter, um ihr dort
einen warmen Bademantel und kuschelige Kaschmirsocken zu suchen. Die Tür war
geschlossen, aber das war sie schon seit seiner Ankunft gewesen, weshalb er
sich keine Gedanken machte, als er ohne anzuklopfen ins Zimmer trat.
Hoppla.
Er blieb wie erstarrt
in der Tür stehen und blinzelte. Blairs Hose und Pulli lagen vor dem Bad auf
dem Boden und ihre kleine, zarte Hand mit dem schmalen Rubinring fasste sanft
um den Nacken eines blonden Typen. Der Blonde drehte sich um und entpuppte sich
- zum Glück - nicht als holländischer Snowboarder, sondern als Erik van der
Woodsen, Serenas älterer Bruder. Was die Sache aber nicht sehr viel besser machte.
»Sorry«, presste Nate
hervor. »Ich wollte bloß ein paar Sachen aus dem Schrank holen.«
»Hm, kannst du das
vielleicht auf später verschieben? Wir sind hier gerade beschäftigt«, sagte
Erik, dem das Ganze nicht die Spur peinlich zu sein schien.
Nate stand
bewegungsunfähig da, die Hände in den Taschen vergraben, und stierte. Er
brauchte irgendeine Erklärung oder eine Bestätigung von der unteren Hälfte des
Erik-Blair-Sandwiches, bevor er gehen konnte. Aber Blair kniff die Augen zu und
rührte sich nicht. Erik hatte ihren Körper fast so weit gehabt, die Reise
anzutreten, auf die sie ihn nehmen wollte, aber beim Klang von Nates Stimme
hatte sie den Flug doch wieder storniert. Irgendwann hörte sie, wie die Tür
geschlossen wurde und Nates Schritte sich entfernten. Sie stützte sich auf die
Ellbogen, rückte ein Stück von Erik weg und zog sich die Decke über den
Oberkörper.
»Es war mein erstes
Mal gewesen«, gab sie zu und wurde rot vor Scham, weil sie ihn angelogen hatte.
»Aber ich glaub, ich bin einfach noch nicht so weit.« Sie sah mit geweiteten
Augen zu Erik auf und hoffte inbrünstig, dass er jetzt nicht supersauer war.
Eriks verführerische
Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln. »Ach was, du bist absolut so
weit. Ich bin bloß nicht der Richtige, das ist es.«
Und wer der Richtige
ist, wissen wir ja alle
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