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Wie Fackeln im Sturm

Wie Fackeln im Sturm

Titel: Wie Fackeln im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Hütte arbeiteten. „Nun, was gedenkst du mit dem da zu machen?“
    Hugh folgte dem Blick seines Gefährten zur Mitte der Lichtung. „Ich glaube, ich sollte ihn ins Dorf bringen lassen. Vielleicht weiß dort jemand, wer dieser Mann ist.“
    „Er ist übel zugerichtet“, gab Lucan zu bedenken. „Eher unwahrscheinlich, dass ihn jemand wiedererkennt, selbst wenn er im Dorf kein Unbekannter war.“
    „Da hast du Recht“, stimmte Hugh ihm zu und zuckte dann die Schultern. „Dennoch, einen Versuch ist es wert.“
    Lucan nickte. „Bist du sicher, dass er allein war?“
    „Ja. Zumindest nehme ich es an. Ich bin sicher, die Wölfe wären anderen Männern nachgeeilt, wenn sich noch welche im Wald versteckt hätten.“ Hugh schaute zur Hütte, als Willa und Baldulf wieder ins Freie traten und den Stapel auf dem Karren weiter anwachsen ließen. „Baldulf!“
    Der Wächter setzte seine Last ab und kam zu den berittenen Freunden. Hugh war es zuvor derart schwer gefallen, wieder in den Sattel zu steigen, dass er es jetzt vorzog, einfach sitzen zu bleiben. Es war nicht der Kopf, der ihm zu schaffen machte. Dort hatte er lediglich eine kleinere Verletzung, wie Eada festgestellt hatte, nachdem sie so lange mit den Fingern an der Wunde herumgezupft hatte, dass er beinahe vor Schmerzen aufgeschrien hatte. Nein, vielmehr war es sein Hinterteil, das ihn quälte. Die wunde Stelle, die ihm zuvor aufgefallen war, schien immer schlimmer zu werden. Es war schon unangenehm, darauf zu sitzen, aber sobald er vom Pferd stieg oder sich in den Sattel schwang, scheuerten seine Beinkleider über die Stelle, so dass er vor Schmerzen die Zähne zusammenbeißen musste. Allmählich beschlich ihn der böse Verdacht, dass er sich tatsächlich im Sattel wund gerieben hatte. Was es auch immer sein mochte, es tat höllisch weh.
    „Ja, Mylord?“
    Baldulfs Stimme lenkte Hugh von seinem empfindlichen Gesäß ab, und er rang sich ein Lächeln ab, das vermutlich eher wie eine Grimasse aussah. „Ist auf dem Karren noch Platz für unseren Freund dort?“
    Baldulf schaute von der Leiche zum Karren und blickte schließlich wieder seinen Lehnsherrn an. „Nein“, entschied er und fügte hinzu: „Aber ich hole mein Pferd aus dem Stall. Wir können den Toten auf das Tier binden.“
    Hugh war versucht, die Leiche Baldulf zu überlassen, beschloss dann aber mit einem Seufzer, sich selbst darum zu kümmern. Doch dafür musste er wohl oder übel absteigen. „Bringt das Pferd hierher. Ich werde mich der Sache annehmen.“
    Der Recke nickte und schritt zum Stall. Hugh wartete, bis der Mann um die Ecke gebogen war, biss dann die Zähne zusammen, holte tief Luft und schwang schnell ein Bein über den Sattel. Ein stechender Schmerz raubte ihm den Atem und ließ ihn leise aufstöhnen, als er endlich den Boden berührte. Glücklicherweise schien Lucan nichts bemerkt zu haben.
    Hugh blieb stocksteif stehen und wagte nicht, sich zu bewegen. Geschickt gab er vor, einfach nur so dazustehen, und hörte Lucan zu, der ihm mitteilte, die Männer seien aus Claymorgan zurück. Sie hatten nichts Wichtiges in Erfahrung gebracht. Dabei hatten sie jeden in der Burg und in der näheren Umgebung gefragt, doch niemand schien irgendetwas zu wissen.
    Baldulf kehrte mit dem Pferd und einem Strick zurück, und Hugh war gezwungen, sich wieder zu bewegen. Er zuckte zusammen, als der Schmerz in seinem Gesäß bei jedem Schritt zunahm. Fürwahr, die Schmerzen wurden bei Bewegung schlimmer. Wenn er still saß, empfand er lediglich ein unangenehmes Pochen, das sich noch ausblenden ließ. Doch sobald er sich bewegte, wurden die Qualen unerträglich.
    Mit Lucans Hilfe war der Tote schnell auf den Rücken des Pferdes gehoben und festgezurrt. Dann stand Hugh das Aufsteigen bevor; die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass der Schmerz bei dieser Bewegung schlimmer war als beim Gehen. Daher stellte Hugh sich auf die Pein ein, biss wieder die Zähne zusammen und brachte das Aufsteigen rasch hinter sich. Diesmal entfuhr ihm allerdings ein schmerzvolles Aufstöhnen, das er mit einem Fluch zu überspielen versuchte.
    „Stimmt etwas nicht?“ Lucan musterte ihn neugierig.
    „Nein. Hab mir nur den Finger …“ Er brach den Satz ab und deutete auf die Zügel, da es ihm peinlich war, eine wunde Stelle am Hinterteil zu haben.
    „Mylord?“
    Hugh schaute nach unten und sah, dass Baldulf wieder neben seinem Ross stand. „Ja?“
    „Wir haben alles aufgeladen.“
    Hughs Blick wanderte zu dem Karren. Eada saß

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