Wie Fackeln im Sturm
Sattelknauf hängte.
„Ich habe ihm heute Morgen freigegeben. Ich begleite dich.“
„Und was ist mit den sechs Wachen, auf denen du bestanden hast?“
„Es genügt, wenn ich da bin.“ Hugh unterband mögliche weitere Fragen, indem er das Pferd in leichtem Trab über den Burghof lenkte.
Willa schwieg verblüfft und hielt sich an seinen Armen fest, um das Gleichgewicht zu halten, als sie bereits durch
das Burgtor ritten.
Es war ein wunderschöner Tag, nicht zuletzt deshalb, weil sie drei Tage lang das Schlafgemach nicht hatten verlassen dürfen. Zwar hatte Willa es genossen, ihren Gemahl besser kennen zu lernen, aber immer nur auf dieselben vier Wände starren zu müssen, hatte sie rasch gelangweilt. Sie war es gewohnt, die meiste Zeit an der frischen Luft zu verbringen. Über viele Jahre hinweg waren die Tage ähnlich verlaufen: Sie war lange durch die Wälder gestreift, hatte im Fluss gebadet oder einfach nur mit Wolfy und Fen am Flussufer gesessen. Von hohen, wehrhaften Mauern umgeben zu sein empfand sie als einengend.
Sie lehnte sich an Hughs Brust, atmete die frische Luft tief ein und genoss die Sonne auf ihrem Gesicht. Doch dann spürte sie etwas Hartes, das gegen ihren Po drückte und versuchte, eine bequemere Sitzposition zu finden. Wie es schien, hatte Hugh einen recht unbequemen Sattel. Wenn es sich immer noch um jenen handelte, den Lord Hillcrest ihm geschenkt hatte, so musste der Sattel sehr alt sein. Vielleicht war der ursprüngliche Sattel aber auch längst verschlissen, und Hugh hatte ihn durch einen minderwertigen ersetzt. Der Mann, bei dem sie aufgewachsen war, hatte gewiss auf höchste Qualität Wert gelegt, wohingegen der Sitzkomfort dieses Sattels wahrlich zu wünschen übrig ließ.
Sie merkte, dass Hugh die Zügel in eine Hand genommen hatte und sie mit der freien Hand festhielt. Er hatte die Hand auf ihren Bauch gelegt und drückte sie fest an seine Brust. Willa überlegte kurz, ob sie ihm sagen sollte, dass er sich keine Sorgen zu machen brauche, da sie fest im Sattel saß und nicht fallen würde, doch sie genoss die Wärme seiner Berührung und hielt den Mund.
Sie ritten ziemlich schnell, und durch die Bewegungen des Pferdes glitt seine Hand allmählich höher. Willa hielt den Atem an, als Hughs Hand sich der Unterseite ihrer Brüste näherte. Als seine Finger über ihre Rundungen strichen, atmete sie ein, wodurch ihre Brüste noch fester gegen seine Hand drückten. Unter der unbeabsichtigten Liebkosung begannen ihre Spitzen zu prickeln, und sie biss sich auf die Lippe und rutschte im Sattel hin und her.
Sie war tief enttäuscht, als Hugh sein Ross zügelte, und erst da fiel ihr auf, dass sie nicht mehr weit von der Waldhütte entfernt waren.
„Wo möchtest du zuerst hin?“ Seine Stimme klang heiser, so dass Willa schon fürchtete, er hätte sich aufs Neue erkältet.
„Zum Fluss“, erwiderte sie leise.
„Woher willst du wissen, dass sie dort sind?“
„Sie werden uns folgen. Sie folgen uns schon, seit wir die Burg verlassen haben“, erklärte sie. Als sie einen Blick über die Schulter warf, sah sie das Erstaunen in seinem Gesicht, doch er lenkte das Pferd sogleich in Richtung Fluss. Schweigend setzten sie den Ritt fort.
Augenblicke später erreichten sie das Ufer, und der Hengst verfiel in Schritttempo. Willa ließ sich genau in dem Moment vom Sattel gleiten, als Hugh das Tier zum Stehen brachte. Wieder hielt sie den Atem an, da Hugh ihr beim Absteigen behilflich sein wollte und dabei unabsichtlich ihre Brüste streifte. Während er das Tier festband, trat sie ans Flussufer und öffnete den Beutel, den Alsneta ihr mitgegeben hatte. Kaum hatte sie das Fleisch in zwei annähernd gleich große Stücke aufgeteilt, da gesellte Hugh sich zu ihr.
Willa legte das letzte Stück auf den Boden und richtete sich auf. Sie ging zum Ufer, um sich die Hände in dem kühlen Wasser zu waschen, hockte sich dann hin und betrachtete den langsam vorbeiziehenden Fluss. Wie gerne wäre sie jetzt geschwommen, aber sie traute sich nicht in Gegenwart ihres Gemahls. Was sie wiederum für töricht hielt. Schließlich hatte er sie bereits vollkommen unbekleidet gesehen. Unsicher schaute sie sich nach ihm um und stellte fest, dass er auf dem Felsbrocken Platz genommen hatte, auf dem für gewöhnlich Baldulf saß.
Als er ihren Blick spürte, hob er eine Braue. „Was ist?“
„Ich würde gerne schwimmen gehen“, gab sie schüchtern zu.
Er öffnete den Mund, und sie befürchtete schon, er
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