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Wie Fackeln im Sturm

Wie Fackeln im Sturm

Titel: Wie Fackeln im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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nachdenklich aus, und sein Blick wanderte über den nassen, eng anliegenden Stoff. „Wir sollten zur Hütte gehen und ein Feuer entzünden. Dort könntest du das Hemd und dein Haar trocknen.“
    Willa nickte und schaute sich nach den Wölfen um, aber sie waren fort. Das Fleisch war bis auf den letzten Bissen verspeist.
    „Sie sind schnell und lautlos“, meinte Hugh und stand auf. „Warum sind sie nicht geblieben?“
    „Bestimmt sind sie noch in der Nähe“, erwiderte Willa und legte ihr Kleid über den Arm. „Sie suchen sich einen Platz zum Schlafen. Das tun sie immer, wenn sie gefressen haben.“
    Er nickte und band dann sein Pferd los. Schweigend schlugen sie den Pfad zur Waldhütte ein.
    Als sie die Lichtung betraten, kam ihr das Haus ihrer Kindheit irgendwie anders vor. Stets hatte es warm und einladend auf sie gewirkt, doch jetzt sah es einsam und verlassen aus, als sie auf die Tür zuging.
    Als sie merkte, dass Hugh nicht mehr neben ihr war, schaute sie sich nach ihm um. Er führte sein Pferd zu dem Stall, den sie für alle Tiere benutzt hatten. Nun öffnete sie die Tür, trat ein und wunderte sich über die abgestandene, beinahe modrige Luft. Obwohl sie erst vor wenigen Tagen aufgebrochen waren, hatte sie das Gefühl, schon Monate nicht mehr hier gewesen zu sein. Sie ließ den Blick durch den düsteren Raum schweifen und entdeckte die beiden einzigen Einrichtungsgegenstände, die sie nicht mitgenommen hatten: den Tisch und die leichte Bettstelle. Die kleine Hütte kam ihr verwaist vor ohne die Stühle, die Decken, die Blumen …
    Sie durchquerte den Raum und fuhr versonnen mit der Hand über die Oberfläche des Tisches, der den Mittelpunkt der Hütte gebildet hatte. Hier hatte immer Eada gesessen, um ein Kleid auszubessern oder neue Gewänder anzufertigen. Baldulf hatte der alten Frau gegenüber gesessen, seine Rüstung geputzt oder Willa Schuhe gemacht. Hier an diesem Tisch war sie groß geworden, hatte ihre Mahlzeiten eingenommen und schreiben und lesen gelernt.
    „Eigentlich hatte ich vor, die alte Kate niederzubrennen.“ Bei dieser Bemerkung drehte Willa sich erschrocken um. In der Tür stand Hugh und betrachtete den Raum mit gerunzelter Stirn; dann fiel sein Blick wieder auf sie. „Die Hütte macht dich traurig.“
    „Nein“, entgegnete sie schnell. „Es liegt nicht an der Hütte. Es ist bloß …“ Sie zuckte hilflos die Schultern, während sie den düsteren Raum weiter auf sich wirken ließ. Es würde nie wieder ihr Zuhause sein. Sie hatte auch das verloren. Doch Willa schalt sich im selben Augenblick für diese wehmütigen Gedanken. Denn schließlich durfte sie von nun an Hillcrest ihr neues Zuhause nennen. Gleichwohl …
    Sie hörte, wie die Tür zufiel, und spürte, dass Hugh unmittelbar hinter ihr stand. Er strich das noch feuchte Haar zur Seite und hauchte einen Kuss auf die empfindliche Haut unterhalb des Ohrs.
    „Ich möchte nicht, dass du traurig bist.“ Seine Worte klangen beinahe wie ein Befehl. Willa lächelte unwillkürlich und stieß einen leisen, wonnevollen Seufzer aus, als er sie erneut auf den Hals küsste. Doch sie runzelte noch im selben Augenblick die Stirn und versuchte, keinen weiteren Laut von sich zu geben, während sie seinen warmen Atem auf ihrer Haut spürte. Wenn sie jetzt den Kopf ein wenig zur Seite drehte, könnte sie ihre Lippen mit seinen verschmelzen. Sie wollte es tun, war sich indes nicht sicher, ob ihr diese Kühnheit zustand. Daher war sie froh, als Hugh ihr einen Finger unter das Kinn legte und ihren Kopf zu sich drehte. Fordernd verschloss er ihre Lippen, und Willa erwiderte den leidenschaftlichen Kuss.
    Sie genoss sein feuriges Drängen, versteifte sich indes plötzlich, als sie Hughs Hände am Kragen ihres Untergewandes spürte. Er zog es herunter, entblößte ihre feuchten Brüste und umschloss sie sogleich mit seinen schwieligen Händen. Willa machte die Augen zu, als die Wärme seiner Hände ihren Leib durchströmte, doch die Freude wurde ein wenig getrübt, weil Willa beharrlich versuchte, still und leise zu bleiben, wie Eada es ihr geraten hatte. Es fiel ihr furchtbar schwer, da Hugh ihre Brüste liebkoste und mit den Daumen über die empfindlichen Spitzen strich.
    Sie verspürte den schier unwiderstehlichen Drang, sich hingebungsvoll an ihn zu schmiegen, doch es gelang ihr, sich zurückzuhalten.
    Hugh vertiefte den Kuss, zog Willa in seine Arme und drängte sie sacht zurück, bis sie gegen den Tisch stieß. Dann umschloss er wieder ihre

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