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Wie Fackeln im Sturm

Wie Fackeln im Sturm

Titel: Wie Fackeln im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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ihm sogleich Thomas und mich vor und erklärte, Thomas sei ihr bester Freund und ersetze ihr den Bruder, den sie nie hatte. D’Orland schien sich ein wenig zu entspannen und begegnete sowohl mir als auch meinem Sohn mit Freundlichkeit. Aber ich behielt ihn in den folgenden Tagen vor der Hochzeit im Auge, und obgleich er seine Gefühle zu verbergen wusste, merkte ich ihm seine Eifersucht deutlich an. Er verabscheute meinen Sohn. Er hasste es, ihn an der Seite seiner zukünftigen Gemahlin zu sehen. Ich fürchtete, dass es zu Schwierigkeiten kommen würde, und ich sollte Recht behalten.
    Oh, zunächst geschah nichts Beunruhigendes. Die Hochzeit verlief ohne Zwischenfälle, und Juliana und Tristan waren sehr glücklich, als sie gemeinsam nach D’Orland Castle aufbrachen. Thomas kehrte nach Claymorgan zurück, um sich seine Sporen als Ritter zu verdienen, und ich machte mich auf den Weg nach Hillcrest. Ich hatte mir vorgenommen, mit Thomas zu reden, da ich ihn warnen wollte, in seiner Freundschaft zu Juliana Acht zu geben. Er könnte sie in Schwierigkeiten bringen, wenn er keine Vorsicht walten ließ. Hätte ich rechtzeitig mit ihm gesprochen, hätte das Unheil, das nun folgte, vielleicht abgewendet werden können. Wie dem auch sei, es kam zu Unstimmigkeiten zwischen mir und meinem Bruder Felles, und wir gerieten in Streit wegen der Verwaltung von Claymorgan, und so vergaß ich die Angelegenheit. Thomas stattete Juliana viele Besuche auf D’Orland Castle ab. Und dann nahm das Unglück seinen Lauf.
    Ich schwöre Dir, mein liebes Kind, an diesem Tag muss etwas in der Luft gelegen haben. Ich ritt nach Claymorgan und geriet erneut mit Pelles in Streit, wie der Besitz zu verwalten sei. Doch diesmal war alles anders. Diesmal überspannte ich den Bogen. Unser Zwist endete in Handgreiflichkeiten, und noch am selben Tag verließ mein Bruder zusammen mit seiner Gemahlin Margawse und dem jungen Hugh die Burg, um sich fortan als Ritter zu verdingen und sein Glück in der Fremde zu suchen. Er sollte nie mehr unter meinen Eifersüchteleien leiden. Ich möchte an dieser Stelle Hugh gestehen – falls er diese Zeilen liest –, dass Pelles Recht hatte. Diese Streitigkeiten zwischen meinem Bruder und mir waren einzig und allein auf meine Missgunst zurückzuführen. Ich verlor meine Gemahlin, als Thomas zur Welt kam, und ich beneidete deinen Vater um das Glück, welches er an der Seite seiner Margawse gefunden hatte, Hugh. Pelles warf mir meinen Neid sogar offen vor. Damals leugnete ich alles, aber heute gestehe ich mein Fehlverhalten ein. Er hatte Recht. Die Unzulänglichkeiten, die ich ihm in der Verwaltung von Claymorgan vorhielt, waren übertrieben, da mein Herz voller Missgunst war. Ich habe ihn vertrieben, Hugh. Ich schickte ihn auf den langen und dornigen Ritterzug, der Dich und Deine Mutter so unglücklich gemacht hat, und ich möchte Dir sagen, wie sehr mir alles Leid tut.“
    Willa schaute beklommen von dem Schreiben auf und sah, dass Hugh sich inzwischen von ihr abgewandt hatte. Willa wünschte, sie könnte ihm irgendwie Trost spenden, aber da reichte Jollivet ihr wieder den Becher mit Met. Sie nahm einen kleinen Schluck, gab Jollivet den Becher zurück und las weiter:
    „Kaum war Pelles mit Hugh und Margawse zum Tor hinaus, da sprengte Thomas in den Burghof. Ich war immer noch aufgebracht nach dem Streit mit meinem Bruder, aber ich brauchte nur einen Blick in Thomas' Gesicht zu werfen, um zu erkennen, dass mein Sohn noch aufgewühlter als ich war. Nachdem wir uns in der Großen Halle niedergelassen hatten, erzählte er mir, was geschehen war.
    Auf D’Orland Castle schien es nicht zum Besten bestellt zu sein. Ich wusste, dass Thomas Juliana und Tristan mehrere Besuche abgestattet hatte, aber mir war nicht bewusst, wie oft er dort gewesen war und vor allen Dingen wie lange diese Besuche gedauert hatten. Offensichtlich hatte Tristans Neffe, Garrod, das Amt des Seneschalls inne. Er hatte sich gleich während des ersten Besuchs mit Thomas angefreundet und ihn ermuntert, länger als zunächst beabsichtigt zu bleiben. Garrod war es auch, der gleich den nächsten Besuch angeregt hatte – mein Sohn hätte von sich aus nie gewagt, sich so schnell wieder auf D’Orland Castle einzufinden. Thomas glaubte, in Garrod einen neuen Freund gefunden zu haben. Er genoss die Besuche, aber während der letzten Aufenthalte war ihm nicht entgangen, dass Juliana nicht mehr so fröhlich wie sonst war. Offensichtlich liebte sie ihren Gemahl immer

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