... Wie Gespenster in der Nacht
er sie, und ihre Lippen öffneten sich instinktiv für ihn. Dieses Mal stammte das Stöhnen von ihm. Er verlor sich in dem Vergnügen, ihre Hingabe zu spüren. Der Kuss wurde leidenschaftlicher, und sie schlang die Arme fester um ihn, fast so, als befürchte sie, er könne sich von ihr zurückziehen. Er lehnte sich zurück und zog sie mit sich. Er fühlte den weichen Druck ihrer Brüste an seinem Oberkörper und den ihrer Hüfte an seinem Schenkel. Ein Bein lag zwischen seinen. Es war die süße Qual der Verführung, der quälende Bann einer Zauberin. Mit jeder ihrer Bewegungen konnte er die Veränderungen in sich mitverfolgen. Sie küssten sich nur, und schon konnte er fühlen, wie sein Körper auf die Erlösung zustrebte.
Seine Hände umfassten ihre Taille. Er ertastete einen Knopf, löste ihn und zog ihre Bluse aus dem Bund. Jetzt spürte er nackte Haut unter seinen Fingerspitzen, und sie erkundeten begierig das neue Terrain. Fiona hielt den Atem an, für den Bruchteil einer Sekunde nur, aber sie protestierte nicht. Ihre Haut war warm. Andrews Herz begann zu rasen, als er sie fühlte. Er fand ihren BH, und er ließ seine Finger darüber spazieren, ohne den Kuss zu unterbrechen.
Fiona protestierte auch nicht, als seine Hände zu ihren Seiten glitten. Die Haut war nicht ebenmäßig und weich. Die kleinen Makel aber nahmen der überwältigenden Erfahrung, sie zu berühren, nichts von ihrer Intensität. Das hier war Fiona, warm und süß und voller Sehnsucht, berührt zu werden. Seine Fiona. Die so viel mehr war als nur die Summe ihrer Narben.
Sie murmelte etwas Unverständliches, als er den Verschluss ihres BHs öffnete. Er suchte wieder ihren Mund, seine Lippen nur Millimeter vor ihren, und streichelte ihren Rücken. Dann, mit einer Sanftheit, die er niemals in sich vermutet hätte, liebkoste er mit den Daumen ihre Brüste.
„Du fühlst dich an wie Samt“, raunte er an ihrer Wange. „Und du bist so warm.“
„Gefalle ich dir wirklich?“
Er nahm sich die Zeit, um es ihr zu beweisen, auch wenn er nur unwillig von dem Vergnügen abließ, ihre Brüste zu liebkosen. Er fasste ihre Hand und führte sie an seinen Schoß, hin zu dem Ort, an dem jede Lüge sofort offensichtlich geworden wäre. Er stöhnte laut, als ihre Finger sich mutig um ihn schlossen. „Ein besseres Barometer für mein Vergnügen gibt es nicht.“
„Andrew …“ Sie streichelte ihn, unerfahren, unschuldig und mit solch enormer Wirkung, dass er seine Hand über ihre legte und ihre Finger festhielt.
„Mach weiter so, und der Abend ist zu Ende, noch bevor er angefangen hat.“
„Aber er hat doch schon angefangen“, wisperte sie. „Wir sind weit über den Anfang hinaus, Andrew.“
Sie hatte recht. Und sie saßen immer noch vor dem Kamin. Der Abend hatte hier angefangen, doch er musste woanders enden. Andrew fasste sie um die Taille, und bevor sie fragen konnte, warum, stand er auf und zog sie mit sich von der Couch.
Mit Schwung hob er sie auf die Arme und lachte auf, als sie nach Luft schnappte. „Du bist ja ein Leichtgewicht, Fiona. Nicht mehr als ein Händchen voll.“
Ihr Gesicht war nur Zentimeter von seinem entfernt. Ihre Augen strahlten im Flammenschein. „Oh, ich werde schon darauf achten, dass du alle Hände voll zu tun hast.“
Das Cottage war klein, mit wenigen Schritten war Andrew mit seiner süßen Last im Schlafzimmer. Sein Bett stand verlockend in der Ecke, nur schwach erleuchtet vom wolkenverhangenen Mond und vom Lichtschein der Tischlampe im Wohnzimmer. Andrew stellte Fiona zurück auf die Füße. Jetzt lachte er nicht mehr, denn jäh wurde ihm die Bedeutung dessen klar, was sie hier taten. „Ich könnte nicht mit dem Wissen leben, dass ich dir wehtue.“ Er fasste ihr Kinn und hob es sanft an, damit er sie anschauen konnte, auch wenn es zu dunkel war, um in ihren Augen zu lesen. „Es ist noch nicht zu spät, Nein zu sagen.“
„Und früh genug, um Ja zu sagen.“
Er wollte ihr gestehen, was er fühlte, wer er war und wer er für den Rest seines Lebens sein wollte. Er wollte ihr alles eröffnen, was in ihm lag, seine Vergangenheit und seine Zukunft, die Erinnerungen des Mannes, der er gewesen war, und die Hoffnungen des Mannes, zu dem er geworden war.
Doch trotz ihrer mutigen Worte wusste er, dass sie Angst hatte. Ja, sie wollte ihn, dennoch fürchtete sie sich noch immer davor, alles von sich preiszugeben. Er durfte sie nicht drängen. Schließlich war sie heute Abend zu ihm gekommen.
Und das musste ihm
Weitere Kostenlose Bücher