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... Wie Gespenster in der Nacht

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Titel: ... Wie Gespenster in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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zurück auf das Platzset. „Und?“
    „Ich will damit sagen, dass Andrew Frauen generell mag. Er genießt ihre Gesellschaft und bewundert die weiblichen Eigenschaften. Er bringt eine Frau dazu, sich selbst zu mögen, so wie er sie mag. Ich glaube, das macht einen großen Teil seiner Faszination auf Frauen aus.“
    „Warum erzählst du mir das alles?“
    „Weil ich nicht will, dass du verletzt wirst.“
    „Wie sollte er mich denn verletzen? Du hast doch gerade gesagt, dass er Frauen mag, dass er gut zu ihnen und gut für sie ist. Das hört sich für mich nicht so an, als würde er eine Gefahr für mich darstellen.“
    „Missverstehst du mich absichtlich?“
    Sie legte die Arme auf den Tisch und beugte sich vor. „Und sag du mir, ob du absichtlich um den heißen Brei herumschleichst, anstatt mir zu sagen, was du wirklich denkst?“
    „Na schön. Andrew ist fast dreißig, und er ist ledig. Er liebt die Frauen viel zu sehr, um sich an eine Einzige zu binden. Ist das deutlich genug für dich?“
    „Nein, denn ich glaube, du willst etwas ganz anderes damit ausdrücken. Zwei Dinge, um genau zu sein.“
    „Und die wären?“
    „Zum Ersten, dass ich Andrews Interesse nicht lange fesseln kann, weil ich nicht genug Frau für ihn bin. Und zum Zweiten … du hältst mich für unreif und daher unfähig, um meine eigenen Schlüsse zu ziehen und meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Du übernimmst jetzt die Rolle, die Mutter immer bei mir gespielt hat. Du hast dich selbst zu meinem Beschützer erkoren!“
    Duncan setzte sich zurück. Es war so untypisch für ihn, sich aus einer Diskussion zurückzuziehen, dass sie sofort wusste, dass sie den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. „Es ist mir noch nie in den Sinn gekommen, dass du nicht Frau genug bist, ganz gleich für welchen Mann“, sagte er.
    „Ich bin deine kleine Schwester, auch heute noch. Und wenn du mich anschaust, dann siehst du ein kleines Mädchen in einem Krankenhausbett vor dir, das darauf wartet, dass ihm neue Haut wächst.“
    Er zuckte leicht zusammen, doch sie fuhr ungerührt fort: „Das ist nur ein kleiner Teil von dem, was mich ausmachst. Ich bin viel mehr als das, Duncan. Und ich bin alt genug, um alles über mich herauszufinden.“ Mutige Worte. Sie war keineswegs sicher, ob das so stimmte, sie wusste nur, dass es ausgesprochen werden musste.
    „Ist irgendetwas falsch daran, wenn ich mir wünsche, dass du nicht verletzt wirst?“
    „Ja.“
    Ihr Bruder war ein starrsinniger Mann. Der Starrsinn hatte Duncan durch eine schwierige Kindheit geholfen und durch eine schwierige erste Ehe. Fiona überraschte sich selbst damit, dass sie ebenfalls eine gewisse Sturheit besaß. Aber die Erkenntnis befriedigte sie auch. Es war ein großartiges Gefühl.
    „Lass mich in Ruhe“, forderte sie. „Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass Andrew und ich je irgendetwas anderes als Freunde sein werden. Und sollte sich etwas anderes entwickeln, gleich mit welchem Mann, werde ich diejenige sein, die entscheidet, wie weit es geht. Ich bin erwachsen, und du bist mein Bruder, nicht mein Vormund.“
    Damit hatte sich ihre Courage erschöpft. Sie setzte sich zurück und beobachtete ihren Bruder beim Nachdenken, denn zu mehr brachte sie keinen Mut auf.
    „Verdammt.“ Duncan seufzte.
    „Verdammt sei Andrew? Oder ich?“ Ihre Stimme bebte leicht.
    „Nein, das gilt mir selbst. Es tut mir leid, Fiona.“
    Sie riss die Augen auf. „Das ist es? Du entschuldigst dich?“
    „Ich weiß nicht, was ich sonst noch sagen könnte.“
    „Nein! Ich meine, das ist schon was. Viel sogar. Toll!“ Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Sie hatte mit seinem Ärger gerechnet, stattdessen hatte sie eine Entschuldigung von ihm bekommen. Ihr schwindelte geradezu vor Euphorie.
    „Andrew hat so was Ähnliches gesagt.“
    Sie ernüchterte schnell. „Du hast mit Andrew über mich gesprochen? Ich fasse es nicht!“
    „Ich wollte nicht mit dir reden. Ich hoffte, es vermeiden zu können.“
    „Was hast du zu ihm gesagt? Dass deine kleine Schwester so beschränkt und unbedarft ist, dass sie ihm hilflos zu Füßen sinkt, wenn er sie nur anlächelt?“
    „Ein bisschen mehr Verstand darfst du mir ruhig zutrauen.“
    Sie kniff die Augen zusammen. „Wieso?“
    Dieses Mal war er es, der lächelte. „Wenn es dich beruhigt … Er hat mir die gleiche Standpauke gehalten wie du jetzt.“
    „Es dauert wohl ein Weilchen, bis das bei dir ankommt, was?“
    Sein Lächeln erstarb ein wenig. „Sei

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