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... Wie Gespenster in der Nacht

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Titel: ... Wie Gespenster in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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gesamten Einfluss nutzen und die Öffentlichkeit über ihre Machenschaften aufklären werde, wenn sie sich nicht von Druidheachd fernhalten. Dumm genug, mir einzubilden, dass ich sie aufhalten könnte, war ich nicht. Aber ich hatte darauf gehofft, dass es wenigstens ihr Tempo drosseln würde und sie es sich vielleicht doch noch einmal überlegen. Anscheinend habe ich mich da auch geirrt.“
    „Und was kann man unternehmen?“
    „Macht es noch einen Unterschied, welche Beweise ich vorlegen kann? Wird mir überhaupt noch jemand zuhören? Martin und Nigel haben meine Worte offensichtlich ernst genommen. Ich habe gedroht, meinen Einfluss zu nutzen, und den unterminieren sie jetzt als Erstes.“ Iain lächelte ein humorloses Lächeln. „Diesen Teil hatte ich nicht vorausgesehen.“
    „Und es ist der Teil, der schmerzt?“
    „Aye.“
    Die beiden Männer starrten düster vor sich hin, bis eine dritte Stimme hinzukam und sie unterbrach. „Ihr seht ja erschreckend nüchtern aus. Soll ich eine Flasche von unserem Besten bei Brian bestellen?“
    Andrew hob den Blick zu Duncan auf. Er war froh, den Freund zu sehen, trotz der unterschwelligen Spannung, die seit Fionas Ankunft im Dorf zwischen ihnen herrschte. Er hieß die innere Stimme schweigen, die ihm sagte, dass Fiona jetzt also auch wieder zurück sein musste. „Setz dich, Duncan. Das betrifft auch dich.“
    Duncan nahm sich einen Stuhl vom Nebentisch. Er hatte ja auch genügend Auswahl, denn die Tische in der näheren Umgebung hatten sich plötzlich alle geleert – was immer passierte, wenn die drei Mitternachtsmänner sich zusammensetzten.
    „Alle sind weg“, sagte Duncan. „Habt ihr das gesehen? Kein Einziger mehr in Rufweite.“
    „Du machst dir zu viel daraus, wie jedes Mal“, kam es von Andrew.
    „Irgendwann werde ich die Lampen zusammenschließen, wenn ich mich dann zu euch setze, soll Brian den Schalter umlegen. Und dann geht im ganzen Pub Flutlicht an.“
    „Und nie wieder wird irgendwer auch nur einen Fuß über die Schwelle setzen.“
    „Das ist es vielleicht sogar wert.“ Duncan lehnte sich in den Stuhl zurück, wie auch schon die anderen beiden Männer es taten. „Also? Was ist los?“
    Andrew brachte Duncan auf den aktuellen Stand, so ausführlich es nur möglich war. Duncan hörte konzentriert zu, dann, als Andrew geendet hatte, nickte er. „Nun, das erklärt dann wohl auch, warum es so schwierig war, Leute zu finden, die für mich arbeiten wollen. Und für dich, Iain.“
    „Ich hab den ganzen Tag drüber nachgedacht“, fuhr Andrew fort. „Der Plan ist wirklich clever. Die Dorfbewohner glauben alle, dass Carlton-Jones und Surrey das Land nur so unbedingt haben wollen, weil mein Darling gesichtet wurde. Alle kennen aber auch die Gewohnheiten meines Lieblings. Sie glauben, dass ihr Land an Wert verliert, wenn mein Darling sich dann wieder lange Zeit nicht blicken lässt. Also wollen sie so schnell wie möglich verkaufen, um den höchsten Preis herauszuschlagen. Und Carlton-Jones und Surrey legen es darauf an, diese Meinung zu untermauern. Die beiden sind gut darin, sich wie naive Idioten zu präsentieren.“
    „Ist denen, die verkaufen wollen, eigentlich klar, was passiert, wenn dein Darling noch mal gesichtet wird? Hast du das bei deiner Runde heute Morgen zu bedenken gegeben? Würde das den Wert der Grundstücke nicht weiter in die Höhe treiben? Sollten sie dann nicht noch warten?“, fragte Iain.
    „Aye, daran habe ich auch gedacht. Aber wenn mein Darling sich noch mal zeigt, dann schnellen auch die Touristenzahlen in die Höhe. Dessen sind sich alle bewusst – und es reicht ihnen jetzt schon. Sie würden dann erst recht verkaufen wollen.“
    „Ein wahrhaft perfekt ausgeklügelter Plan“, meinte Iain nachdenklich. „Unsere Glaubwürdigkeit wird infrage gestellt, und damit sind auch unsere anderen Optionen automatisch eingeschränkt. Ich werde tun, was ich kann, um Carlton-Jones und Surrey bloßzustellen, aber bis ich alles zusammengetragen habe, ist es vielleicht schon zu spät. Wenn zu viele verkaufen, werden die anderen nicht mehr lange auf ihrem Land sitzen bleiben wollen.“ Er sah auf seine Armbanduhr und stand auf. „Ich muss gehen! Billie wird wohl bald wieder nach Hause zurückkommen. Wir reden morgen weiter.“
    Die anderen beiden nickten. Sie schwiegen, bis Iain den Pub verlassen hatte. „Ist der Tag in Glasgow gut für dich gelaufen, Duncan?“, erkundigte Andrew sich. Und konnte der nächsten Frage nicht widerstehen:

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