Wie heiratet man einen Highlander
Sie das wilde Tier schließlich eingefangen, Sir?“
„Wir haben Pastete auf ein Stück Stoff gestrichen, und als er kam, um daran zu schnüffeln, haben wir uns alle auf ihn geworfen.“
„Genau“, nickte Old Rob. „Er iss ’n wildes kleines Biest. Wir hätten die Hilfe von mehr Männern gebrauchen können.“
Hannaday nickte, und seine karottenroten Haare wippten über den Ohren. „Ich hab sein Bein gehabt, und Old Rob hat sein Ohr gehabt. Laird MacLean warf den Kissenbezug drüber, und jetzt haben wir ihn!“
MacCready wirkte nicht sonderlich beeindruckt. „Das sehe ich. Und was haben Sie jetzt mit ihm vor?“
Alexander rieb seinen Nacken. Er war dreckig, und ihm tat alles weh. „Das Einzige, was wir brauchen, ist die verdammte Schleife, und die muss an dem Vieh festgeklebt sein. Bei all dem Gerenne und Gelaufe und Geringe hat sie sich nicht von der Stelle bewegt.“ Hannaday hielt den Kissenbezug in die Luft, und Muffin war deutlich zähnefletschend an einer Seite des Kopfkissenbezuges durch den Stoff zu erkennen. „Ich steck meine Hand da nich rein, um seine Schleife zu kriegen, ganz gleich, wie viele Münzen Sie mir bieten.“
„Ich auch nich!“ Old Rob bewegte seine verletzte Hand und zuckte zusammen. „Wenn Sie keine Verwendung mehr für mich haben, Sir, glaub ich, geh ich in die Küche und schau, ob mir da jemand meine Hand neu verbindet.“
MacCready öffnete die Tür und legte eine Münze in die unversehrte Hand des Mannes, bevor er ging.
Hastig reichte Hannaday den Kissenbezug mit dem Hund an Alexander weiter und beeilte sich, sich ebenfalls eine Münze abzuholen. Dann schloss MacCready die Tür.
„Keiner von den beiden wird in der Küche etwas zu essen bekommen“, prophezeite er. „Sie haben sich auf die Seite des Feindes geschlagen, und nun werden sie entdecken, um welchen Preis.“ Alexander brummte unzufrieden vor sich hin und starrte den Kissenbezug an. „So, wie komme ich an die Schleife heran? Vielleicht sollte ich den Bezug schütteln und ...“
„Bitte geben Sie mir den Hund, Sir.“
Willig reichte Alexander ihm den Sack. „Was haben Sie vor? Diese Aufgabe ist lebensgefährlich. Der Hund ist bösartig, kaltblütig, schlecht gelaunt...“
„Bitte sehr, die Schleife, Sir.“
Alexander blinzelte verwirrt. Muffins rosafarbene Schleife lag in MacCreadys Hand, während der Hund sicher unter seinem anderen Arm klemmte, laut hechelte und auf törichte Weise selbstzufrieden dreinblickte.
„Wie, zur Hölle, haben Sie das gemacht?“
„Mein Onkel hat Hunde gezüchtet. Ich bin mit den Tieren aufgewachsen und kenne ein oder zwei Tricks.“
„Ich verstehe. Sie kennen also einen Trick oder auch zwei und haben nicht Ihre Hilfe angeboten?“
„Sie haben mich nicht gefragt.“ MacCready öffnete die Tür, tätschelte den Hund und setzte ihn auf den Boden. „Lauf zu deinem Frauchen, du kleiner Höllenhund. Und pinkle unterwegs nicht auf den Teppich“, befahl der Kammerdiener. „Glaub nicht, dass ich den kleinen Trick nicht kenne.“
Muffin wedelte heftig mit dem Schwanz und rannte bellend aus dem Zimmer.
MacCready schloss die Tür wieder. „Ich werde Ihnen ein Bad bereiten lassen, Sir. Sie haben vor dem Dinner immer noch dreißig Minuten Zeit.“
Alexander richtete sich kerzengerade auf und runzelte die Stirn. „Haben Sie das gehört?“
„Was soll ich ge...“
„Eine Kutsche!“
Lauschend hielt MacCready den Kopf schief. Nach einer Weile riss er erstaunt die Augen auf. „Sir! Sie glauben doch nicht...“
In Sekundenschnelle war Alexander am Fenster. Draußen war soeben eine altertümliche Kutsche vorgefahren. Während Alexander grimmig hinausschaute, eilten zwei Diener aus dem Haus.
Alexander erkannte zwar nicht den alten Mann, dem die Diener aus der Kutsche halfen, er erkannte aber Miss Caitlyn Hurst.
„Verdammt! Sie hat es geschafft! Sie bringt Lord Dingwall zum Dinner mit!“
17. Kapitel
Es ist eine Freude, zu gewinnen - aber manchmal ist es eine noch größere Freude, nicht derjenige zu sein, der verliert!
So sprach die alte Heilerin Nora von Loch Lomond in einer kalten Nacht zu ihren drei Enkelinnen.
Caitlyn war tatsächlich in Begleitung von Lord Dingwall gekommen. Der alte Lord trug seidene Kniebundhosen, dazu vergilbte Strümpfe mit Sockenhaltern und ein dunkelbraunes Seidenjackett. Seine Kleidung wäre zwanzig Jahre früher hochmodern gewesen, doch nun wirkte sie eher wie ein Bühnenkostüm.
Dingwalls Manieren waren jedoch erstaunlich
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