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Wie ich Brad Pitt entführte

Wie ich Brad Pitt entführte

Titel: Wie ich Brad Pitt entführte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela Grünig
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aufgeschlossen habe und dahinter verschwunden bin. Erst dann fährt er los.
    Ich versuche ihm noch durch die Glastür zuzuwinken, aber er blickt nicht mehr in meine Richtung.

[home]
    63.
     
     
     
    N achdenklich legte Blitzi den Hörer auf. Jetzt wusste er, was es mit dieser einmaligen Auflagenerhöhung auf sich hatte. Der Hausjustiziar des »Boulevards« hatte ihm noch einen Gefallen geschuldet. So war das also. Der Gnom und sein Verleger hatten geschickt verhandelt. Selbstverständlich war sich Blitzi darüber im Klaren gewesen, dass der »Boulevard« nur noch zu einem verschwindend geringen Prozentsatz dem Verleger tatsächlich persönlich gehörte. Vor vier Jahren war ein Eigenkapital-Fond namens »Vinale Strategies« mit einem zweistelligen Millionenbetrag eingestiegen und hatte die Aktienmehrheit des finanziell schwächelnden Blatts übernommen. Allerdings war es nicht an die große Glocke gehängt worden, dass der Verleger und sein Gnom unter bestimmten Bedingungen – als Erfolgsanreiz quasi – gewisse Aktienpakete wieder an sich bringen konnten. Nämlich genau dann, wenn die Auflagenhöhe zumindest einmal in den nächsten zwei Jahren wieder auf die ursprünglichen 400.000 hochschnellte.
    Und ausgerechnet er, Blitzi, sollte bei diesem schönen Plan die Drecksarbeit für sie machen und dann leer ausgehen. Genauso dachten sich das die beiden Herren. Aber schließlich war Blitzi nicht erst vorgestern aufgestanden. Er durchblickte gerne die Beweggründe der Oberen, bevor er sich für sie die Finger schmutzig machte. Selbst wenn es seiner Meinung nach sowieso kein Mittel beziehungsweise Thema gab, um die Stückzahl an verkauften »Boulevard«-Exemplaren dermaßen nach oben zu schrauben.
    Als Nächstes würde er einmal herausfinden müssen, was für ein Hühnchen der Verleger mit dem alten Leender zu rupfen hatte. Er ließ sich nämlich ungern vor anderer Leute Revanche-Karren spannen. Schließlich hatte der alte Leenders ihm ja nichts getan. Na ja, noch nichts getan. Das würde sich wahrscheinlich ändern, falls Blitzi seine Tochter einmal durch die »Boulevard«-Schlagzeilen gezogen hatte. Und Leenders war bestimmt ein mächtiger Opponent. Normalerweise sollte er ja für den Fall, dass Leenders juristische Schritte gegen ihn und den »Boulevard« einleitete, durch seinen Verleger geschützt werden, aber darauf konnte er in diesem Fall nicht zählen.
    Wow! War das vielleicht der eigentliche Plan des Verlegers und seines Gnoms? Zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen? Dem alten Leenders eins auswischen und gleichzeitig ihn als vorgeschobenes Bauernopfer loswerden?
    Blitzi wanderte in wachsender Unruhe durch sein Loft. Mann, das war alles ganz schön kompliziert. Wie konnte er nur seinen Job zurückbekommen, ohne anschließend sofort wieder gefeuert zu werden? Wie er die Sache auch drehte und wendete, alle Zeichen standen auf Rauswurf. Sollte er einfach direkt aufgeben? Seine Kündigung einreichen, ohne die Artikel zu schreiben, die ihn in Teufels Küche bringen würden? Es war ja noch nicht mal sichergestellt, dass er die verlangte Auflage überhaupt erreichen würde. Aber den Ärger mit Leenders hätte er so oder so. Verdammt! Er brauchte unbedingt jemanden, mit dem er das alles besprechen konnte. Ohne weiter nachzudenken, zückte er sein Handy und wählte Kasis Nummer.
    »Du könntest versuchen, dich rechtlich abzusichern.« Kasi hatte alles liegen und stehen gelassen, in diesem Fall ein intimes Dinner mit vier Künstlerfreunden in seiner eigenen Wohnung, und war sofort zu ihm geeilt.
    »Wie meinst du das?«
    »Du müssest dir von einem guten Anwalt einen hieb- und stichfesten Vertrag aufsetzen lassen.«
    »In dem dann steht, dass sie mich vor eventuellen Attacken durch schwerreiche Unternehmer schützen müssen?«
    »Ja, zunächst müssten da die Wiedereinstellungskriterien festgehalten werden und dann die weitere Vorgehensweise, nachdem du die Artikel veröffentlicht hast.«
    »Hm!«, meinte Blitzi nachdenklich. Das könnte funktionieren.
    »Sag mal, hast du denn eigentlich keinen Arbeitsvertrag? Können die dich überhaupt einfach so sang- und klanglos vor die Tür setzen?«
    Verdutzt sah Blitzi seinen Ex an. »Ich habe keine Ahnung.«
    »Du weißt nicht, ob du einen Arbeitsvertrag hast oder nicht?« Kasis Stimme ließ deutlich durchblicken, was er von solchen unordentlichen Verhältnissen hielt.
    »Nein«, sagte Blitzi angemessen beschämt.
    »Hast du denn keinen Ordner für wichtige Dokumente? Wo

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