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Wie immer Chefsache

Wie immer Chefsache

Titel: Wie immer Chefsache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Ruetter
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seit 15 Jahren beim Verlag, und er hat noch nie irgendetwas gemacht, das Auswirkungen auf das Geschäft hatte. Lassen Sie den einfach reden, da kommt nichts.«
    Mattes legte ihr einen Packen Papiere auf den Tisch.
    »Die kann Tina heute Nachmittag kopieren. Ich hab gleich den Termin mit dem Typen, der diese grandiosen Hundehütten baut. Wenn die etwas größer wären, würde ich sofort einziehen.«
    Frau Althoff sah ihn stolz lächelnd an: »Ist Ihnen eigentlich aufgefallen, dass mein Mucki nicht mehr bellt, wenn Sie im Zimmer sind?«
    Mattes nickte: »Nach mehr als vier Monaten sollte er sich langsam dran gewöhnt haben.«
    Er blickte zu Mucki, der in seinem Körbchen lag und ihn drohend fixierte.
    »So ganz entspannt sieht er aber noch nicht aus«, grinste er.
    »Der ist sehr entspannt«, behauptete Frau Althoff. »Aber er muss ja weiterhin aufpassen und seine Mutti beschützen.«
    Mattes schüttelte lachend den Kopf.
    »Ich glaube eher, dass er gemerkt hat, dass er mich mit seinem Gekläffe nicht beeindrucken kann.«
    Frau Althoff lächelte überheblich: »Das glauben SIE.«
    Mina trabte neben Mattes her, als er kurz vor dem Termin beim Hundehüttenbauer durch den Stadtwald lief. Zwei Frauen kamen ihm mit ihren Hunden entgegen. Als sie fast auf seiner Höhe waren, rief die eine: »Sie sind doch der von der Hundezeitung, dieser ›doggies live‹«
    »Ja.«
    Seine Bekanntheit war in einem unglaublichen Maß gestiegen, seit er Gast in einigen Fernsehsendungen gewesen war.
    »Das ist ein tolles Heft, wollte ich Ihnen mal sagen, es gefällt mir sehr gut. Aber können Sie Ihrer Expertin bei den Fragen mal ausrichten, dass sie keine Ahnung hat! Im letzten oder vorletzten Heft …«, sie wandte sich an ihre Begleiterin: »Wo war das noch mal, Sigrid, das mit dem Hund, der so viel bellt?«
    Sigrid überlegte angestrengt und fragte nachdenklich: »Der Hund, der drinnen bellt, oder der, der draußen ist?«
    »Drinnen war der mit dem Klingeln. Ich mein den anderen!«
    Sie drehte sich zu Mattes: »Ach, egal. Aber sie hat eine Antwort gegeben, die völliger Schwachsinn ist. Mein Schwager hat selber seit über 30 Jahren Schäferhunde, und wenn einer was über Hunde weiß, dann der. Und er sagt, dass es völlig normal ist, wenn ein Hund dann bellt.«
    Mattes lächelte freundlich: »Wenn das für die Hunde Ihres Schwagers normal ist, muss das in anderen Fällen nicht auch normal sein.«
    »Aber mein Schwager sagt, dass die Expertin keine Ahnung hat.«
    Mattes nickte und schlug mit kaum verhohlener Ironie vor: »Vielleicht möchte sich Ihr Schwager bei uns als Experte bewerben? Bei so viel Erfahrung wird er auf jede Frage eine Antwort wissen. 30 Jahre lang Umgang mit Schäferhunden, die kann unsere Expertin nicht vorweisen.«
    »Im vorletzten Heft war es!«, rief Sigrid aus. Die Frau widersprach sofort: »Nein! Da war das mit dem Klingeln, wo der Hund an die Tür rennt. Ich meine das, wo der Hund draußen bellt.«
    Mit einem Kopfnicken verabschiedete sich Mattes und ging weiter. Die Ironie war anscheinend nicht angekommen. Wahrscheinlich stand der Schäferhund-Schwager schon im Redaktionsbüro, wenn Mattes dort ankam.
    Mattes genoss es, angesprochen zu werden. Er und das Hundemagazin waren vielen Fernsehzuschauern ein Begriff geworden, und seit er ab dem dritten Heft auf der ersten Seite ein Editorial veröffentlichte, neben dem auch ein Portraitfoto von ihm abgebildet war, wurde er bei fast jedem Gang in die Öffentlichkeit erkannt.
    »Sie sind doch der Hundemann?«, begannen viele Gespräche, und freundlich und sehr geschmeichelt ließ er sich gerne darauf ein. Dass sein aus dem Magazin ausgeschnittenes Bild mit dicken Magneten befestigt an Astrids Kühlschranktür prangte, sah er als Auszeichnung. Nicht weiter schlimm war, dass seine Mutter ein Sammelalbum begonnen hatte, in das sie alle Fotos, Berichte und Artikel über ihn sorgfältig einheftete und mit Anmerkungen versah. Unangenehmer fand er, dass sie es in einer großen Tasche immer dabeihatte, um es überall zu zeigen, sodass selbst unbeteiligte Supermarktkunden in der Schlange vor der Kasse mit Berichten über ihn zugetextet wurden. Endlich hatte sie einen Sohn, auf den sie stolz sein konnte, denn er war in der Zeitung und im Fernsehen zu sehen.
    »Das wäre ich auch, wenn ich drei Frauen umgebracht hätte und auf der Flucht wäre«, hatte Mattes argumentiert, aber sie hatte entgegnet: »Dann gäbe es aber keine Fotos, auf denen du neben berühmten Leuten stehst.«
    Der

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