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Wie Inseln im Strom

Wie Inseln im Strom

Titel: Wie Inseln im Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O`Brien
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übersäten Golfplatz unbeholfen die Schläger geschwungen und überlegt hatten, wie sie ihr schwer verdientes Geld anlegen sollten. Als ihre Investitionen sich endlich auszuzahlen begannen, war ihre Technik besser, und sie konnten es sich leisten, an jedem Samstagvormittag im Country Club zu spielen.
    Adam erinnerte sich noch genau an den Tag vor etwa drei Jahren, an dem sie feststellten, dass ihr Geld sich selbst verdiente. Sie hatten es kaum glauben können. Seitdem hätten sie, wenn sie gewollt hätten, täglich auf den Golfplatz gehen können. Es war ein berauschender Moment gewesen, und sie hatten beide laut lachen müssen, so unfassbar war es ihnen erschienen.
    Das war auch der Moment gewesen, in dem er gewusst hatte, dass er trotz allem eines Tages nach Pringle Island zurückkehren würde.
    “Aber ich muss dir die Wahrheit sagen, Adam, auch wenn du sie nicht gerne hörst. Du warst heute mit deinen Gedanken nicht auf dem Platz, habe ich recht?” Travis beugte sich vor. “Es kam mir vor, als wärest du ganz woanders gewesen.”
    “Wo denn?”, knurrte Adam unwirsch.
    “Bei Lacy Morgan, zum Beispiel.”
    In diesem Moment servierte die Kellnerin Adams Drink. Sie ließ sich dabei mehr Zeit als nötig. Dankbar für die kurze Unterbrechung erwiderte er ihr freundliches Lächeln.
    “Und?”, fragte Travis ungeduldig, als sie fort war. “Erzählst du mir endlich, was passiert ist? Ich warte schon den ganzen Tag, aber du sagst kein Wort dazu. Sind die Gerüchte wahr?”
    “Das bezweifle ich. Gerüchte sind selten wahr”, entgegnete Adam. “Aber ich werde sie wohl kaum entkräften können, denn ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon du redest.”
    Sein Freund grinste. “Red nicht so geschwollen daher. Und deinen Sarkasmus kannst du dir auch sparen. Du bist nicht mit einem goldenen Löffel im Mund geboren worden. Dein Geld stammt nicht von Daddy und Mummy. Du bist mit einer Lötlampe in verkrustete Öltanks gestiegen, um sie zu reparieren. Du hast einen Job gemacht, für den alle anderen zu ängstlich waren.”
    “Oder zu schlau”, warf Adam ein. Er schüttelte den Kopf. “Wir waren ganz schön dumm, was?”
    “Ich war dumm”, sagte Travis. “Du warst ehrgeizig. Du wolltest genug Geld verdienen, um mit Glanz und Gloria nach Hause zurückzukehren und die Frau zu heiraten, die du liebtest.”
    “Wie gesagt”, Adam hob sein Glas, “wir waren dumm.”
    Travis stieß mit ihm an und verfiel dann in eine melancholische Träumerei. Ohne Zweifel durchlebte er noch einmal einige ihrer gefährlicheren Situationen in der Raffinerie. Und davon hatte es nicht wenige gegeben. Die Explosion, die unter Adams Auge die Narbe hinterlassen hatte, hätte Travis fast das linke Bein gekostet.
    “Hast du dich hier nach ein paar geeigneten Objekten umgesehen?”, fragte Adam, um das Thema zu wechseln, bevor sein Freund nostalgisch und damit hoffnungslos langweilig wurde. Er schob ihm die Erdnüsse hin. “Oder hast du die ganze Zeit auf dem Golfplatz verbracht und vergeblich versucht, dir diesen üblen Slice abzugewöhnen?”
    Wie immer schüttelte Travis seine Trübsal mühelos ab. Was Immobilien anging, war er ein Genie. Alle paar Jahre verdoppelte er sein Vermögen, indem er alte Häuser und Grundstücke kaufte und wieder verkaufte. Seine Fähigkeiten auf diesem Gebiet waren auch der offizielle Grund dafür, dass er Adam nach Pringle Island begleitet hatte. Er sollte ihm bei der Suche nach einem neuen Domizil helfen – aber sie wussten beide, dass er für ein gutes Golfmatch überallhin reisen würde.
    “Sehr witzig”, brummte Travis. “Ja, ich habe mich umgesehen, aber ich kann dir nicht empfehlen, etwas zu kaufen. Diese Insulaner halten ihre Häuser für Prunkstücke. Man könnte meinen, die Erde in ihren Gärten wäre Goldstaub. Außerdem sind die meisten Objekte seit der Eiszeit im Familienbesitz. Die Preise hier sind doppelt so hoch, wie sie sein dürften.”
    “Nur doppelt so hoch?” Adam zog eine Augenbraue hoch und imitierte Biff, seinen alten Erzfeind aus Schülertagen – ein Junge, dessen Geld selbst jetzt noch ausschließlich von Mummy stammte. “Und wenn schon. Ich kann sie mir leisten.”
    Travis stöhnte auf. “Ich hasse es, wenn du das tust. Aber ja, natürlich kannst du das. Ich sage nur, du solltest es nicht. Es wäre keine sehr vernünftige Investition. Die Preise hier sind genauso aufgeblasen wie die Leute.”
    “Trotzdem …” Adam rieb sich das Kinn.
    “Ich dachte, du hättest es dir

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