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Wie Inseln im Strom

Wie Inseln im Strom

Titel: Wie Inseln im Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O`Brien
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doch dann legte sie den Kopf in den Nacken und lachte schallend, bis ihre Perücke zu Boden segelte. Als wäre nichts Ungewöhnliches geschehen, bückte sie sich danach und setzte sie wieder auf.
    “Sie hat ja recht, sie hat ja recht”, sagte sie zu dem Händler, bevor sie ihm die Tüte mit den Birnen abnahm und ihm sein Geld gab. “Ich feilsche für mein Leben gern. Sie sollten mich mal auf einem marokkanischen Basar erleben.”
    “Bloß nicht”, sagte der Mann mürrisch.
    Bevor Tilly etwas erwidern konnte, führte Lacy sie in ein nahe gelegenes Café. “Setz dich”, befahl sie und zeigte auf die schwarzen gusseisernen Stühle. “Ich wette um den Preis deiner Birnen, dass du heute Morgen nicht gefrühstückt hast.”
    Tillys schuldbewusstes Gesicht wirkte fast komisch. Aber Lacy unterdrückte ein Lachen und bestellte Rührei mit Toast, während ihre Freundin etwas von Waffeln und Schokoladen-Croissants murmelte.
    Bald ließ sich Tilly von der fröhlichen Stimmung um sie herum anstecken. Unschwer war zu erkennen, dass die Touristensaison ihren Höhepunkt erreicht hatte. Die malerische Hauptstraße war voller Menschen. Maler verkauften ihre Bilder, Jugendliche sausten auf Skateboards umher, und auf dem Bürgersteig hatten drei Straßenmusiker eine provisorische Bühne errichtet. Mit nur einer Gitarre, einem Keyboard und einem Tamburin spielten sie jeden Song der Beach Boys, den sie kannten. Viele Marktbesucher umringten sie, und einige Paare tanzten sogar. Innerhalb der nächsten fünfzehn Minuten kamen viele von Tillys Freunden vorbei, und es machte ihr großen Spaß, jedem zu erzählen, wie herzlos Lacy war, dass sie ihr nicht einmal mehr das Vergnügen gönnte, mit einem Händler zu feilschen.
    Mit einem Anflug von Neid sah Lacy nach draußen. Malcolm hätte es würdelos gefunden, auf der Straße zu tanzen. Aber er wäre der Einzige gewesen. Die Zuschauer lachten, klatschen und sangen vergnügt den Text mit.
    Ein weiteres Paar begann zu tanzen. Lacy erstarrte. Es waren Gwen in einem neonfarbenen Sommerkleid, orange mit einem zitronengelben Tuch, und Adams Freund Travis, dessen buntes Hawaii-Shirt ebenso exotisch war. Die beiden sehen einfach großartig aus, dachte Lacy – voller Leben und ungemein sexy.
    Malcolm wäre entsetzt gewesen. Seine Tochter stellte sich in der Öffentlichkeit zur Schau und machte sich zum Gespött der Leute! So und nicht anders hätte er es gesehen. Aber er hätte sich geirrt. Gründlich. Wie so oft.
    “Was ist denn, Lacy?” Tilly legte ihre Hand auf Lacys Ellbogen. “Dass du herzlos bist, war natürlich nur ein Scherz, das weißt du doch?”
    Lacy lächelte. “Ja, ich weiß.”
    Tilly musterte sie. “Trotzdem. Irgendetwas stimmt doch nicht. Was ist los, Honey?”
    Lacy faltete ihre Serviette mehrfach, bevor sie antwortete. Sie sprach nie über ihre Gefühle, aber sie brauchte jemanden, mit dem sie reden konnte. Und Tilly war der einzige Mensch, bei dem sie es wagen konnte, ehrlich zu sein.
    “Ich bin nicht sicher”, antwortete sie. “Es ist nur … ich bin in letzter Zeit … so nervös.”
    “Nervös? Wegen heute Abend? Es wird ein voller Erfolg, Honey. Du wirst die Spenden bekommen, die noch fehlen, und die Neugeborenenstation wird gebaut werden, glaub mir.”
    Lacy schüttelte den Kopf. “Nein, es geht nicht um heute Abend. Ich bin so verunsichert, Tilly. In jeder Hinsicht.” Sie schaute zu den Tänzern hinüber, die lachend eine moderne Version des Twists tanzten. “Es ist, als hätte ich meine Gefühle nicht mehr im Griff. Erst bin ich überglücklich und eine Minute später am Boden zerstört. Du kennst mich, du weißt, dass ich nie die Beherrschung verliere, Tilly. Niemals. Aber am Leuchtturm …” Sie verstummte.
    “Hast du Adam Kendall geohrfeigt?”
    Lacy seufzte. Also hatte man sie doch gesehen. “Du hast davon gehört, was?”
    “Natürlich.” Tilly lächelte. “Wir sind auf Pringle Island. Selbst der Typ, der uns dieses grauenhafte Rührei hier servierte, hat davon gehört.”
    Errötend warf Lacy die Serviette auf den Tisch. “Oh nein …”
    “Was ist denn daran so schlimm?” Tilly nahm einen Schluck Kaffee. “Sie langweilen sich. So haben sie etwas zu reden.”
    “Ich will aber nicht, dass sie über mich reden. Außerdem bin ich nicht so! Ich tue so etwas nicht. Ich verliere nicht die Beherrschung, ich ohrfeige niemanden …”
    “Offenbar doch.” Tilly schien sich darüber zu freuen. “Und sei ehrlich, Honey. Hatte Adam Kendall die

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