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Wie Inseln im Strom

Wie Inseln im Strom

Titel: Wie Inseln im Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O`Brien
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lieben. Sie löste sich aus Travis’ Armen und lächelte Gwen zu. “Du hast vollkommen recht, Gwen”, erwiderte sie freundlich. “Jetzt bist du an der Reihe.” Sie ging davon, drehte sich jedoch noch einmal um. “He, ich habe gehört, dass du Jennifer geholfen hast, die Hühnchen zuzubereiten. Das war wirklich nett von dir. Danke.”
    Gwen verzog das Gesicht, als wäre einem Kompliment, das aus Lacys Mund kam, nicht recht zu trauen. “Na ja, es war keine große Sache”, sagte sie und wandte sich wieder Travis zu. “Tanzen Sie jetzt mit mir oder nicht?”
    Endlich hatte Adam es geschafft, Jennifer Lansing abzuschütteln – kein leichtes Unterfangen. Denn die Frau hatte sich wie eine Klette an ihn gehängt, als er kurz vor Lacy an den Strand kam, und ihn seitdem nicht mehr losgelassen. Irgendwann hatte er es geschafft, unauffällig mit ihr in Howard Whiteheads Nähe zu tanzen. Howard hatte mehr Geld als jeder andere auf der Insel und interessierte sich für die Geschichte von Pringle Island. Wie Adam gehofft hatte, konnte Jennifer dem Köder nicht widerstehen. Zwischen zwei Songs mobilisierte er seinen ganzen Charme, und es gelang ihm, sie an den Millionär weiterzureichen, ohne sie zu verletzen.
    Jetzt schlenderte Adam mit einem Champagnerglas in der Hand den Steg entlang. Er hörte, wie der Wind im Schilf wisperte, und beobachtete, wie die Wellen schäumend auf das Ufer zu liefen.
    Er sah auch, wie Lacy mit Travis tanzte. Sein Freund gab sich die größte Mühe, sie aufzuheitern. Aber soweit er erkennen konnte, hatte Travis nur begrenzten Erfolg. Lacys Lächeln war nicht echt, sondern das der perfekten Gastgeberin. Es hätte in jeden Werbespot für Zahnpasta gepasst. Junge, das hatte sie wirklich gut drauf – wie eine verdammte Computer-Animation.
    Trotzdem reichte es aus, Adams Herz schneller schlagen zu lassen. Er leerte das Glas mit einem Zug. Lacy war schöner denn je. Und er kam einfach nicht von ihr los.
    Er hatte einmal geglaubt, dass sie seine Frau werden würde. Sicher, sie hatten sich im Zorn getrennt. Sie hatte nicht verstanden, warum er fortmusste. Trotzdem war er fest überzeugt gewesen, dass sie auf ihn warten würde. Sie beide gehörten einfach zusammen. Jeder Plan, den er schmiedete, und jeder Traum, den er träumte, beruhte auf dieser Überzeugung.
    An dem Abend, an dem er erfuhr, dass sie nicht gewartet, sondern einen anderen geheiratet hatte, betrank er sich, bis aus Wut Selbstmitleid wurde und Travis ihm die Flasche wegnahm.
    “Ein Engel? Mann, jetzt machst du mir Angst”, hatte sein Freund gesagt. “An unserem nächsten freien Tag wirst du dich mit einer Frau verabreden. Du bist ja so ausgehungert, dass du schon fantasierst.”
    Aber er hatte nicht fantasiert. Sie war wirklich wie ein Engel gewesen. Lacy Mayfair hatte ihn mit einem einzigen Erröten, einem einzigen scheuen Blick aus ihren großen graublauen Augen in die Knie zwingen können. Offenbar brachte auch die eiskalte Lacy Morgan das noch immer fertig.
    Ja, es hatte ihn schwer erwischt. Er war nach Pringle Island zurückgekehrt, um das Kapitel Lacy Mayfair Morgan für immer abzuschließen – und vielleicht auch um sich an ihr zu rächen. Er war so sicher gewesen, dass die treulose Verräterin, die ihm das Herz gebrochen hatte, keine Macht mehr über ihn besaß.
    Wie hatte er sich nur so täuschen können? Keine Macht mehr über ihn? Okay, er träumte nicht mehr von weißer Spitze, goldenen Ringen und ‘bis dass der Tod euch scheidet’. Aber dafür träumte er von heißen Nächten, seidiger Haut und zerwühlten Laken.
    Und diese Träume raubten ihm den Schlaf.
    Adam hatte gerade beschlossen, Travis abzulösen, da hörte er hinter sich auf dem Steg Schritte. Er drehte sich um und sah einen Mann mittleren Alters langsam auf ihn zukommen.
    “Hallo”, sagte der Fremde. “Vielleicht können Sie mir helfen. Ich suche Mrs. Morgan.”
    Adam musterte ihn. Gepflegt, Mitte vierzig. Netter Anzug, aber natürlich keins von den Designerteilen, die die Gäste auf diesem snobistischen kleinen Empfang trugen. Ein anständiger Kerl, der sein Geld mit Arbeit verdiente. Aber irgendwie wirkte er angespannt. So, als hätte er gleich eine schlechte Nachricht zu überbringen.
    Plötzlich ahnte Adam, wer er war. “Heißen Sie zufällig Frennick?”
    Der Mann lächelte verblüfft. “Stimmt. Hat sie Ihnen von mir erzählt? Ich dachte, sie wollte es geheim halten. Ich fürchte, wir beide sind uns nie begegnet, Mr. …”
    “Sind wir nicht. Und

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