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Wie Kinder heute lernen

Titel: Wie Kinder heute lernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Korte
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bzw. motorischen Lerntyp unterscheiden, ergänzen andere diese um viele weitere Lerntypen, etwa den Musik-Lerntyp, der gut lernen soll, wenn der Stoff gereimt, als Lied oder Melodie dargeboten oder von ihm aufbereitet wird. Er begeistert sich für Rhythmik, Wort- und Klangmuster, summt und singt viel. Der Ich-Lerntyp dagegen grübelt, sinniert, forscht nach, will alles ganz genau wissen und benötigt ungestörte Denkzeit. Er arbeitet mit Vorliebe allein für sich und liefert deshalb häufig als Letzter die Klassenarbeit ab, unter Umständen aber sogar ohne alle Aufgaben gemacht zu haben. Entscheidend ist, dass die Lerntypen-Kategorisierung unabhängig vom Lernstoff und vom Intelligenzniveau vorgenommen wird und in der Realität nur Mischformen und damit eine große Vielzahl von Verknüpfungen der grundlegenden Lerntypen existieren. Die Unterscheidung von Lerntypen sollte keinesfalls als diagnostisches Instrumentarium begriffen werden. Lese-Rechtschreib-Schwäche, Hyperaktivität oder sonstige Lernstörungen lassen sich damit nicht feststellen. Sie gibt allenfalls erste Hinweise für Stärken und Schwächen bei der Aufnahme und Verarbeitung von Informationen. Das Positive an allen Überlegungen, die wissenschaftlich nicht immer
untermauert sind und deshalb in Fachkreisen durchaus kritisch gesehen werden, ist aber: Eltern schauen genau hin und beobachten ihr Kind beim Lernen. Sie reden darüber und erfahren mehr über die Denkweise ihres Kindes. Dies ist, unabhängig von allen wissenschaftlichen Grundsatzdiskussionen, richtig und gut und immer ein Gewinn für Eltern und Kinder.
    Die Unterscheidung zwischen folgenden Lerntypen kann hilfreich sein:
     
    ■ Bilder im Kopf: Der optische Lerntyp
    Der optische Lerntyp wird auch als visueller Lerntyp bezeichnet. Er lernt durch Sehen und erfasst Informationen mit den Augen. Schüler dieses Lerntyps nehmen zu Lernendes besser auf, wenn sie ein Bild haben oder sich ein inneres Bild machen können, das sie bei Bedarf wieder erinnern. Diese Bilder gehen auch ins Langzeitgedächtnis über. Schüler dieses Lerntyps können sich den Unterrichtsstoff gut merken, der visuell vermittelt wird, wie Tafelbilder oder Overheadfolien. Erfahrungsgemäß können sie sich Fakten besser merken, wenn sie den Lernstoff zusätzlich aufschreiben. Sie erfassen komplizierte physikalische, chemische oder biologische Zusammenhänge dann am besten, wenn sie einen Film oder eine Skizze dazu sehen. »Lesen und puzzeln zählen zu ihren Hobbys. Wer mit ihnen Memory spielt, muss sich gehörig anstrengen, wenn er nicht verlieren will.«
    Problem dieses Lerntyps: Sie schalten bei mündlichen Vorträgen leicht ab.
    Lernhilfe: Die Schüler sollten sich eigene Notizen oder Skizzen machen.
     
    ■ Hören und reden: Der auditive Lerntyp
    Vertreter des auditiven Lerntyps lernen vorwiegend über das Gehör, z. B. wenn sie anderen zuhören, Kassetten hören oder sich den Text laut vorlesen. Sie können Vorlesungen und Vorträgen gut folgen. Auditive Lerntypen hören aufmerksam zu, erzählen
Gehörtes leicht nach oder können sich lange Gedichte oder Melodien schnell einprägen, auch wenn sie sie nur einmal gehört haben. Beim Lernen bewegen sie manchmal die Lippen oder sagen den Lernstoff laut vor sich her, wenn sie für eine Arbeit üben. Die Stärken dieses Lerntyps liegen im Auswendiglernen.
    Problem: Schüler dieses Lerntyps werden leicht durch Geräusche abgelenkt und sollten daher in einer ruhigen Atmosphäre üben.
    Lernhilfe: Sie sollten Texte lesen und im Kopf lautlos - sozusagen vor dem inneren Ohr - wiederholen oder sich selbst laut vorsprechen.
     
    ■ Anfassen: Der haptische oder motorische Lerntyp
    Der motorische Lerntyp lernt am besten dadurch, dass er Handlungsabläufe selbst durchführt und auf diese Weise nachvollziehen kann. Er muss am Lernprozess unmittelbar beteiligt sein und durch learning by doing eigenständige Erfahrungen sammeln. Schüler dieses Lerntyps sind praktisch veranlagt, bewegen sich gerne und begreifen das Lernen als einen aktiven Vorgang. Sie bewegen beim Erzählen oft ihre Hände oder benutzen beim Rechnen die Finger. Sie bauen gerne komplizierte Modelle, wie z. B. ein Lego-Piratenschiff, und spielen lieber mit Chemiebaukästen, anstatt Bücher zu lesen.
    Problem: Sie haben Schwierigkeiten, still zu sitzen, ohne etwas zu tun.
    Lernhilfe: Sie lernen am besten, wenn sie den Lernstoff strukturieren, z. B. durch Karteikarten. Durch rhythmische Bewegungen, Nachmachen,

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