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Wie Krähen im Nebel

Wie Krähen im Nebel

Titel: Wie Krähen im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Mayall
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über die Ergebnisse seiner Recherchen zu reden. Er wiederholte nur immer wieder, dass er schon angenehmere Videos gesehen hätte und jetzt eigentlich nur noch ins Bett wolle. Und so fuhr Guerrini zuerst den jungen Carabiniere nach Hause – er wohnte am anderen Ende von Florenz – dann kehrten alle drei ins rosafarbene Hotel zurück. Die Fahrt dauerte über eine Stunde, denn inzwischen waren die Straßen ein wenig rutschig geworden, und wie immer staute sich der Verkehr an allen Kreuzungen.
    An der Hotelrezeption saß bereits um halb zehn ein alter Nachtportier, der umständlich die Zimmerschlüssel heraussuchte, wobei er die Brille auf seine Nasenspitze schob und über ihren oberen Rand spähte.
    «Ich mag diesen Fall nicht!», murmelte Baumann undeutlich, während sie auf den Lift warteten. «Ich hatte schon immer was gegen Serienmorde. Eigentlich habe ich grundsätzlich was gegen Morde!» Er schwankte leicht und lehnte sich gegen Laura.
    «Dann», antwortete sie, «hast du wirklich den idealen Beruf gewählt!»
    «Ja! Hab ich auch!», sagte er mit der störrischen Beharrlichkeit des Angetrunkenen. «Wenn man bei der Mordkommission arbeitet, bedeutet das ja nicht, dass man eine heimliche Neigung zu gewaltsamen Todesfällen hat – obwohl es das wahrscheinlich auch gibt, wenn ich genauer darüber nachdenke   … Ich dagegen bin bei der Mordkommission, weil ichganz entschieden etwas gegen solche Todesarten habe. Das möchte ich hiermit klarstellen!»
    «Ja!», sagte Laura. «Ich habe nie daran gezweifelt!»
    Guerrini warf ihr einen fragenden Blick zu. Sie zuckte die Achseln und war froh, als sich mit klagendem Quietschen die Tür des Aufzugs öffnete. Sie schoben Baumann hinein, geleiteten ihn zu seinem Zimmer im zweiten Stock, lauschten kurz, als er die Tür hinter sich abschloss. Es klang, als hätte er sich einfach aufs Bett fallen lassen.
    «Ich habe ihn noch nie so erlebt!» Laura betrachtete den Schlüssel in ihrer Hand. «Ich verstehe überhaupt nicht, warum er sich betrunken hat. Er ist jemand, der normalerweise einen sehr klaren Verstand besitzt und viel Humor. Er ist jemand, auf den man sich verlassen kann   …»
    «Jaja!», unterbrach Guerrini ihre Verteidigungsrede. «Ich habe ja gar nichts gegen ihn gesagt. Warum soll er sich nicht betrinken, wenn er das Bedürfnis danach hat? Vielleicht hat er ja einen italienischen Vorfahren, und dieses spezifische Pflichtbewusstsein ist hier in Florenz bei ihm durchgebrochen. Ein Outing sozusagen!»
    «Du magst ihn nicht, oder?»
    Guerrini legte eine Hand in seinen Nacken und senkte den Kopf. «Nein!», sagte er dann entschieden. «Nein, ich glaube, ich mag ihn nicht. Schon allein deshalb, weil er jeden Tag mit dir zusammen sein darf. Außerdem schaut er dich an, als könne er dich sehr gut leiden.»
    «Madonna!», erwiderte Laura. «Wenn das deine Kriterien sind, jemanden nicht zu mögen, dann fallen jede Menge anderer Leute drunter: meine Kinder, mein Vater, meine Freunde   …» Guerrini schüttelte den Kopf.
    «Das ist etwas ganz anderes. Dieser junge Commissario ist eben nicht dein Kind oder dein Vater. Er ist ein ziemlich attraktiver Mann und   …»
    «…   und was?» Laura lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand und lächelte ihn an. «Würdest du jetzt bitte aufhören, Beweise für deine Eifersucht zu suchen? Ich warne dich: Mein Handy ist eingeschaltet. Es besteht die Möglichkeit, dass mein Vater anruft, meine Kinder, mein Chef, dieser Flavio   … ich finde, es gibt interessantere Dinge, über die wir uns unterhalten könnten – zumal unsere Zeit ziemlich knapp bemessen ist!»
    Gleichzeitig flehte sie innerlich, dass er nicht die besondere Qualität ihrer Beziehung mit einer trivialen Eifersuchtsszene beschädigen möge. Deshalb war sie beinahe froh darüber, als in diesem Augenblick tatsächlich ihr Handy klingelte. Sie zog es aus der Manteltasche und musterte das Display.
    «Ach!», murmelte sie. «Es ist Flavio, der Vogelfänger! Wir werden unsere Diskussion verschieben müssen.» Sie lächelte ein bisschen schadenfroh, während Guerrini seine Augen zur Decke verdrehte.
    «Pronto!»
, meldete sich Laura.
    «Würde es Ihnen etwas ausmachen, das Codewort zu wiederholen?», fragte Flavio.
    «
Uccellini!
Alles klar?»
    «
Ci vediamo!
Wir werden uns tatsächlich heute Abend noch wiedersehen, Signora. Die Vögelchen sind bereit, etwas zu erzählen!»
    «Okay! Wo treffen wir uns?»
    «Wie heißt Ihr Hotel?»
    «Bellarosa.»
    «Dann kann ich

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