Wie Liebe Heilt
Wirbelsäule. Das Ganze fühlte sich an wie ein verspannter Muskel, der sie zwang, den Rücken steif zu halten. Die weitere Sitzung lief so ab:
Ich: Können Sie sehen, was dieses Gefühl der Starre in Ihrem Rücken verursacht?
Lilly: Ich sehe ein graues Gummiband, das straff gespannt ist.
Ich: Können Sie sich in diesem Gummiband sehen? Und wenn ja, wie fühlt sich das an?
Lilly: Ja, ich sehe mich in diesem Gummiband. Ich bekomme kaum Luft. Als ob eine Panikattacke sich ankündigt.
Ich: Können Sie dem Verlauf des Gummibands folgen bis zu seinem Ursprung?
Lilly: Es entspringt meinem Kreuzbein.
Ich: Können Sie das Gummiband durchschneiden?
Lilly: Ja! Wunderbar, ich empfinde Frieden und Sicherheit. Und überall sehe ich die Farbe Lila.
Ich: Versuchen Sie jetzt, in diesem Raum zu bleiben, atmen Sie dort hinein, bis es sich anfühlt, als ob dieser Raum sich erweitern würde.
Lilly: Es fühlt sich großartig an. Es ist nur noch ein Schmerzpunkt übrig. Der will einfach nicht verschwinden.
Ich: Können Sie Ihre Wahrnehmung auf diesen schmerzenden Punkt lenken?
Lilly: Ja. Ich habe das Gefühl, zerdrückt zu werden, ich habe Angst und kann nicht atmen. Es fühlt sich an wie eine Faust. Ich sehe mich als Kind. Ich habe Angst. Ich sehe meine Mutter. Sie befiehlt mir, in den Keller zu gehen. Ich will nicht in den Keller gehen. Ich habe Angst vor den Mäusen und Ratten, die es dort gibt.
Lilly wurde hier klar, dass sie Probleme hatte, anderen zu vertrauen, und zum größten Teil war die Beziehung zu ihrer Mutter die Ursache dafür. Nun konnte sie das Rüstzeug an die Hand bekommen, mit dem sie dieses mangelnde Vertrauen heilen konnte. Unser Dialog ging folgendermaßen weiter:
Ich: Lilly, Sie werden geliebt und unterstützt. Wenn es im Keller Mäuse oder Ratten gibt, werden sie Ihnen nichts tun. Sie sind in Sicherheit und geborgen. Bitte wiederholen Sie diese Worte: »Ich vertraue darauf, dass ich unterstützt und geliebt werde.« Atmen Sie in die Lendenwirbelsäule, während Sie diese Worte weiterhin wiederholen: »Ich vertraue darauf, dass ich unterstützt und geliebt werde.« – Wenn Sie dazu bereit sind, erzählen Sie mir, was Sie fühlen.
Lilly: Ich fühle mich leicht und entspannt. Aber es fällt mir schwer, dieses Gefühl aufrechtzuerhalten. Ich werde unsicher. Ich kann spüren, wie die Angst einsickert.
An diesem Punkt hatte ich das Gefühl, Lilly würde sich sicherer fühlen, wenn sie ihre Bewusstheit auf einen »höheren« oder göttlichen Einfluss verlagern würde.
Ich: Lilly, richten Sie nun bitte Ihre Bewusstheit auf den Scheitel Ihres Kopfes und stellen Sie sich ein wundervolles Licht vor, das von der Sonne ausstrahlt und durch Ihren Scheitel dringt. Wiederholen Sie weiterhin die Worte: »Ich vertraue darauf, dass ich unterstützt und geliebt werde.«
Lilly: Mein Kopf fühlt sich an, als sei er von Licht erfüllt. Ich fühle mich ruhiger. Es fühlt sich an, als sei es derselbe offene Raum, den ich zuvor in meinem Rücken gefunden habe.
Ich: Versuchen Sie in diesen Raum zu atmen. Sie sind geborgen und geliebt. Nun transportieren Sie dieses Gefühl und dieses Licht bis an das untere Ende Ihrer Wirbelsäule. Stellen Sie sich vor, dass sich dieses Licht weiter nach unten ausbreitet, vom Ende Ihrer Wirbelsäule ausstrahlt bis tief in die Erde, durch die Felsen, durch das Wasser und bis ins Zentrum der Mutter Erde. Dort angelangt, können Sie sich von Mutter Erde noch mehr Unterstützung und Fürsorge holen. Diese Unterstützung und Fürsorge bringen Sie dann zurück zum Ende Ihrer Wirbelsäule.
Lilly: Ich fühle mich ruhig und entspannt. Ich fühle mich geerdet. Dieses Gefühl hält an.
Ich: Nun bringen Sie das Licht hinauf in Ihre Brust, in Ihr Herz, atmen in Ihren Brustkorb, atmen in Ihr Herz und sprechen die Bestärkungsformel: »Ich vertraue darauf, dass ich unterstützt und geliebt werde.« Wiederholen Sie das zehn Mal. Wenn Sie damit fertig sind, verteilen Sie das Licht und Ihren Atem in Ihrem ganzen Körper, während Sie diese Bestärkungsformel wiederholen, und zwar so oft Sie wollen.
Ich wies Lilly an, diese Visualisierung mindestens einen Monat lang täglich zu wiederholen. Bei ihrem nächsten Besuch erzählte mir Lilly, dass sie jetzt besser schlafen könne und ihre körperlichen Schmerzen verschwunden seien. Und sie hatte an jenem Abend sogar eine Verabredung!
Was können Sie aus Lillys Erfahrung lernen?
Lilly konnte bei der Bewusstheitsübung körperliche Beschwerden als Wegweiser zu ihren
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