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Wie Liebe Heilt

Wie Liebe Heilt

Titel: Wie Liebe Heilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Selhub
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Mensch. Die kleine Hazel war sein »Augapfel«. Leider war er selten zu Hause, da er so viel arbeitete. Ihre Mutter wiederum war zwar zu Hause und kümmerte sich um die Kinder, allerdings war sie nicht sehr liebevoll und zeigte selten Gefühle. Hazel beschrieb ihre älteren Geschwister als »ziemlich wild«, besonders ihre älteste Schwester, damals das schwarze Schaf der Familie. Hazel dagegen war »die Brave«. Sie war gut in der Schule, war sehr selbständig, hatte viele Freunde, brauchte selten Hilfe und machte keine Schwierigkeiten. Sie war zuverlässig und verantwortungsbewusst. Sie war ein Mädchen, das »alles unter Kontrolle« hatte.
Ich fragte Hazel weiter, was ihr das Gefühl gab, die Kontrolle zu verlieren. Sie sagte, sie sei richtig wütend auf ihre Familie, weil sie nie auf sie hörten und sich nicht so verhielten, wie sie es eigentlich sollten, besonders ihr Ehemann. Ich fragte sie, ob sie mit dem Gedanken spiele, ihren Ehemann zu verlassen. Sie antwortete bestimmt: »Nein.«
»Was möchtest du denn?«, fragte ich. »Du bist wütend und unglücklich, aber du möchtest nicht gehen. Was möchtest du dann?«
Hazel antwortete schnell: »Ich möchte, dass er netter ist, sich mehr um mich kümmert.«
»Hat er sich jemals so verhalten?«, fragte ich nach.
»Nein, eigentlich nicht«, musste sie zugeben.
»Wie kann es dann sein, dass sein Verhalten dich überrascht – nach zweiundzwanzig Jahren? Wieso erwartest du dann von ihm, dass er sich anders verhält?«, fragte ich weiter nach. »Du möchtest, dass dein Ehemann so ist, wie er gar nicht ist und wahrscheinlich auch nie sein wird. Du kannst das Verhalten anderer Menschen nicht kontrollieren.«
Hazel wurde bewusst, dass ihr Bedürfnis, ihr Umfeld zu kontrollieren, sie dazu verführte, Erwartungen aufzustellen, die nicht erfüllt wurden, und das wiederum machte sie wütend. Ich erklärte ihr, dass das Bedürfnis nach Kontrolle der Angst vor der Zukunft entsprang und dem mangelnden Vertrauen, dass alles gut werden würde. Sie würde ihre Angst heilen müssen und lernen, sich als vollständiges Ganzes zu fühlen.
Ich brachte Hazel bei, das SHIELD aufzubauen, ihr Herz mit Mitgefühl und Anerkennung zu erfüllen und das Herzgebet zu sprechen. Dann forderte ich sie auf, eine Wunschliste aufzustellen.
Ich erklärte ihr, dass die meisten Menschen zwar wüssten, was sie nicht wollten, aber nur sehr wenige Menschen eine klare Vorstellung davon hätten, was sie wollten. Wenn Menschen viel Zeit damit verbringen, darüber zu jammern, was sie nicht mögen oder worüber sie unglücklich sind, dann lösen sie die Angstreaktion aus. Als Folge fühlen sie sich nicht nur elend, sondern sie aktivieren eine negative physiologische Reaktion, die ihnen letztlich schadet, ganz abgesehen davon, dass sie weitere negative Emotionen und Einstellungen hervorruft.
Ich machte Hazel klar, indem sie sich mit Liebe und Mitgefühl erfüllte, könnte sie sich eher als vollständiges Ganzes fühlen, so dass sie weniger Erwartungen hätte. Mit weniger Erwartungen würde sie sich darüber klarwerden, was das Beste für sie sei, was sie wirklich wollte. Sie müsste dann ihre »Wünsche« ihrem Mann verständlich machen und sollte vielleicht über eine Eheberatung nachdenken.
Hazel wollte Unterstützung. Sie wollte eine bessere Kommunikation. Sie wollte, dass ihr Ehemann mit ihr im Team arbeitete und ihr half, sich um die Söhne zu kümmern.
Unglücklicherweise war die Eheberatung ein völliger Fehlschlag. Hazels Ehemann beschwerte sich die ganze Zeit über seine Kinder, was sie immer wütender machte.
Während Hazel versuchte, ihre Wut und ihre Angst zu verarbeiten, wurde ihre Ehe einem letzten Test ausgesetzt, als man bei ihr Brustkrebs diagnostizierte. Sie entschied sich für eine komplette Brustamputation mit anschließendem Brustaufbau. Hazel brauchte jetzt jede Unterstützung, die sie bekommen konnte, von Freunden und von der gesamten Familie, um sich davon zu erholen. Ich lehrte sie den Liebesradar, eine Visualisierung, in der man Liebe zu sich herabruft.
Hazel war nach der Operation für einige Zeit bettlägerig und brauchte viel Pflege. Freunde und Familie halfen ihr, aber ihr Ehemann hatte sie weder bei der Entscheidung für die Operation unterstützt noch sonst wie geholfen. Stattdessen war er gereizt und verhielt sich wie ein Kind, dessen Mutter ihm nicht genug Aufmerksamkeit schenkt.
Für Hazel brachte dies das Fass zum Überlaufen. Sie begriff, dass sie in dieser Beziehung der

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