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Wie man die Welt verändert: Über Marx und den Marxismus (German Edition)

Wie man die Welt verändert: Über Marx und den Marxismus (German Edition)

Titel: Wie man die Welt verändert: Über Marx und den Marxismus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Hobsbawm
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und Engels, wie sie im Text ihrer klassischen Schriften enthalten sind, oder nahm die Form von Debatten darüber an, ob eine Revision dieser Auffassungen zulässig oder gar wünschenswert sei. Allerdings bildeten die Schriften zunächst kein veröffentlichtes, lückenloses Werkkorpus der beiden Klassiker. Tatsächlich gab es erst einmal keinerlei Bestrebungen, eine vollständige Ausgabe der Schriften zu publizieren, bis 1920 in Moskau unter der Leitung von Dawid Rjasanow die berühmte Gesamtausgabe [5] (gemeinhin als MEGA bekannt) auf den Weg gebracht wurde. Im deutschen Original blieb die Ausgabe unabgeschlossen, die Arbeit an der russischen Ausgabe wurde zwar fortgesetzt, doch in einer weniger umfassenden Form als ursprünglich geplant. Zur gleichen Zeit unternahm man auch andernorts unabhängige Anstrengungen und Planungen, eine vollständige Ausgabe herauszugeben, namentlich in Frankreich im Verlag Alfred Costes. Eine umfassende, doch keineswegs vollständige Ausgabe der Werke von Marx und Engels (gemeinhin als MEW bekannt und zitiert) erschien ab 1956 in der DDR und bot die Grundlage für verschiedene Editionen in anderen Sprachen. Die ambitionierteste dieser Ausgaben war die (weitaus umfassendere) der englischsprachigen Collected Works , in der zwischen 1975 und 2004 die Schriften von Marx und Engels in 50 Bänden erschienen.
    Nach einer langen Vorbereitungszeit begann 1975 die Publikation einer neuen Gesamtausgabe (als neue MEGA bekannt) unter der Leitung der Institute für Marxismus-Leninismus in der UdSSR und der DDR. Mit dem Zusammenbruch beider Staaten verwandelte sich das ideologische Editionsprojekt in ein akademisches: Die Gesamtverantwortung für die Ausgabe ging auf eine Stiftung über, die Internationale Marx-Engels-Stiftung, die ihren Sitz am Internationalen Institut für Sozialgeschichte hat, das seit 1933 das Archiv mit den Originalhandschriften von Marx und Engels beherbergte; die praktische Arbeit am Projekt übersiedelte an die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften sowie an Forschungszentren in verschiedenen Ländern. Der ursprüngliche Plan sieht über 120 Bände vor – was sicherlich zu niedrig angesetzt sein dürfte, da Exzerpte, Notizen und Marginalien einbezogen werden sollen. Zu Beginn des neuen Jahrhunderts waren 54 Bände erschienen. Man hofft, die Publikation bis 2030 abschließen zu können.
    Die in der Geschichte des Marxismus geführten Debatten stützten sich mithin zumeist auf eine sich verändernde Auswahl der Schriften von Marx und Engels. Um diese Geschichte zu verstehen, bedarf es daher eines kurzen und notwendigerweise kursorischen Überblicks über das Schicksal dieser Schriften.
    Sieht man von den sehr vielen journalistischen Arbeiten ab, die vor allem in den 1840er und 1850er Jahren entstanden waren, weisen die tatsächlich zu Marx’ Lebzeiten publizierten Schriften von Marx und Engels nur einen relativ bescheidenen Umfang auf. Vor der Revolution von 1848 gehörten dazu grosso modo einzelne wichtige Aufsätze von Marx (und in geringerem Maße von Engels), geschrieben vor dem Beginn ihrer systematischen Zusammenarbeit (und erschienen beispielsweise in den Deutsch-Französischen Jahrbüchern ), darunter von Engels Die Lage der arbeitenden Klasse in England (1845), die von beiden verfasste Schrift Die heilige Familie (1845), Marx’ gegen Proudhon gerichtete Polemik Misère de la Philosophie (1847), das Manifest der Kommunistischen Partei (1848) sowie verschiedene Vorträge und Artikel aus der zweiten Hälfte der 1840er Jahre. Mit Ausnahme des Manifests wurde keine dieser Schriften zu Marx’ Lebzeiten in einer Form wiederveröffentlicht, die sie einem breiteren Publikum zugänglich gemacht hätte. Nach der Niederlage von 1848/49 publizierte Marx in Emigrantenzeitschriften mit einer traurig niedrigen Auflage die heute berühmten Analysen der Revolution und ihrer Folgen, darunter die später unter dem Titel Die Klassenkämpfe in Frankreich bekannten Arbeiten sowie die im Original Der 18te Brumaire des Louis Napoleon betitelte Schrift. Letztere wurde 1869 neu aufgelegt. Auch Engels’ Untersuchung Der deutsche Bauernkrieg (1850) erlebte zu Marx’ Lebzeiten eine Neuauflage; erschienen war sie ursprünglich ebenfalls in einer Emigrantenzeitschrift, während die Artikelserie, die heute als Revolution und Konterrevolution in Deutschland bekannt ist, unter Marx’ Namen in der New York Daily Tribune veröffentlicht wurde. Die in der Folge publizierten Arbeiten von

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