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Wie man sich beliebt macht

Titel: Wie man sich beliebt macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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geklebt haben, als wir in der vierten Klasse waren. »Du hast dich früher nie für Klamotten und Frisuren interessiert - oder dafür, ob dein Arsch wieder dicker geworden ist.«
    »Tja, wir können eben nicht alle essen, so viel wir wollen, ohne zuzunehmen«, sagte ich. »Und es gibt Leute, die nicht zunehmen müssen. Im Gegensatz zu gewissen anderen Leuten, die mir spontan einfallen würden.«
    Jason stützte sich auf die Ellbogen. »Sag mal, hat das was mit Mark Finley zu tun?«
    Ich wurde rot. Nicht weil er Mark Finley erwähnt hatte, sondern weil ich, als er sich auf die Ellbogen stützte, unter dem Ärmel seines T-Shirts kurz seine Achselhaare erblickte, die mich an die Haare auf anderen Körperteilen erinnerten, die ich von ihm gesehen habe. Na ja, durchs Fenster, meine ich. Mit meinem Bazooka-Joe-Fernglas.
    »Natürlich nicht«, sagte ich lauter als beabsichtigt. »Wenn es was mit Mark zu tun hätte, würde ich ja wohl sofort mit dir zum See fahren, weil er und der Rest der
Starfraktion heute garantiert dort abhängen. Was die Frage aufwirft, was du überhaupt dort willst, wenn man bedenkt, wie sehr du sie alle hasst.«
    Jason rollte sich zur Seite und starrte stirnrunzelnd auf meinen alten blauen Zottelteppich. (Ja, ich habe einen blauen Zottelteppich im Zimmer liegen. Meine Eltern sind dabei, das Haus nach und nach zu renovieren, aber ich fürchte, bis mein Vater endlich mal einen der Krimis, an denen er die ganze Zeit schreibt - wenn er nicht gerade Haferplätzchen bäckt -, bei einem Verlag unterbringt, wird noch viel Zeit vergehen. Deshalb liegt vieles, unter anderem auch die Entsorgung meines Teppichs, noch in weiter Ferne.)
    »Ich möchte mit dem Beemer zum See«, sagte er. »Er war noch nie dort. Jedenfalls nicht mit mir. Außerdem ist die Strecke so schön kurvig, das würde ich gern mal mit ihm ausprobieren.«
    »O Gott«, stöhnte ich. »Und du wirfst mir vor, ein Mädchen zu sein? Du bist so ein Junge !«
    Jason stand auf. »Okay, dann fahr ich eben allein.«
    »Wieso nimmst du nicht Becca mit? Die hockt wahrscheinlich zu Hause und bastelt ein neues Scrapbook.« Seit Becca nicht mehr auf der Farm wohnt, hat sie ungewohnt viel Freizeit und füllt ihre Tage mit Bastelarbeiten. Sie näht sich zum Beispiel Röcke aus alten Kissenbezügen oder bastelt Scrapbooks, das sind so selbstgemachte Erinnerungsalben, die sie mit farbigem Papier beklebt und in die sie z.B. Fotos von süßen kleinen Kätzchen klebt, die sie aus Zeitschriften ausschneidet. Wenn sie nicht meine Freundin wäre, würde ich sie wahrscheinlich schon allein aus diesem Grund etwas merkwürdig finden.

    »Der wird auf der Straße zum See doch immer schlecht«, sagte Jason. »Schon vergessen?«
    »Nicht wenn sie vorne sitzen kann.«
    »Ich weiß nicht …« Jason blieb in der Tür stehen und sah mich mit einem Blick an, den ich nur als seltsam bezeichnen kann. »Irgendwie benimmt Becca sich in letzter Zeit mir gegenüber voll komisch. Ist dir das nicht auch aufgefallen?«
    »Nein«, erwiderte ich wahrheitsgemäß.
    Außerdem: Wenn überhaupt jemand einen Grund hätte, sich Jason gegenüber komisch zu benehmen, dann ja wohl ich. Immerhin bin ich diejenige, die ihn nackt gesehen hat, nicht Becca.
    Darf ich anmerken, dass das, was ich von ihm gesehen habe, durchaus beeindruckend war?
    »Na gut«, sagte Jason. »Aber sie benimmt sich trotzdem komisch. Zum Beispiel nervt sie mich die ganze Zeit, ich soll ihr doch bitte auch einen Verbrechernamen geben. Und gestern ist sie so darauf herumgeritten, ob ich schon mal in jemanden verliebt war. So was macht sie in letzter Zeit ständig.«
    »Ach komm, Jason«, sagte ich. »Sie will einfach dazugehören. Es ist nicht einfach für sie, plötzlich in der Stadt zu wohnen. Sie hatte ihr ganzes Leben lang nur Kühe um sich herum. Gib ihr ein bisschen Zeit. Kannst du dir nicht einen Verbrechernamen für sie ausdenken?«
    »Nö«, sagte Jason knapp. »Hast du Lust, heute Abend mit mir zum Hügel zu kommen?«
    »Nein. Letztes Mal musste ich mich danach mit Benzin abreiben, um die ganzen Zecken loszuwerden, die in meiner Unterwäsche rumkrochen.«

    »Wir könnten in die Sternwarte.«
    »Wozu? Für die Perseiden ist es zu spät. Und die Orioniden kommen erst im Oktober.«
    »Es gibt am Himmel noch andere Sachen zu sehen als Meteroritenschauer, Steph«, sagte Jason. »Zum Beispiel den Antares. Oder den Arcturus.«
    Am liebsten hätte ich gesagt: »Siehst du Jason? Und genau das ist der Grund, warum du nicht

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