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Wie man sich beliebt macht

Titel: Wie man sich beliebt macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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einer der Englischlehrer auf die Idee gekommen ist, seine Klasse zu ihnen zu schicken, damit sie ihnen etwas darüber erzählen, wie die Bücher in einer Bibliothek katalogisiert werden. »Hör zu, Alyssa.« Ich versuchte es mit der Taktik, die ich aus dem BUCH über den Umgang mit Feinden gelernt hatte. Das Stichwort hieß Mitgefühl . »Es hat keinen Sinn, mir die Schuld dafür zu geben, was zwischen dir und Lauren passiert ist. Du hättest diesen Zettel eben nicht schreiben dürfen.«
    »Das war Laurens Idee«, sagte Alyssa verbittert.
    »Das weiß ich«, sagte ich. »Aber du hättest nicht die Verantwortung dafür übernehmen dürfen, sondern Mark die Wahrheit sagen sollen.«
    »Ja, klar.« Alyssa schnaubte. »Und dann würden Lauren und ich beide in der Mittagspause hier sitzen, statt in der Cafeteria.«
    Ich zog mir einen Stuhl heran und setzte mich.
    »Wenn sie wirklich deine Freundin wäre«, sagte ich, »dann würde sie jetzt auch hier bei dir sitzen.«

    Alyssas Augen füllten sich mit Tränen. »Ich weiß«, schluchzte sie. »Meinst du, das wäre mir nicht klar? Sie ist so ein fieses Miststück!« Sie schleuderte ihren Energieriegel auf den Tisch, weil ihr wohl endgültig der Appetit vergangen war. »Aber wem sage ich das? Das weißt du ja selbst. Du hast ihre Gemeinheiten Tag für Tag ertragen müssen. Seit … seit du damals das Gatorade verschüttet hast, wann war das?«
    »Vor fast fünf Jahren.«
    »Genau. Und schau dich jetzt an!«
    Ich sah an mir hinab. Ich hatte meine engen Cordhosen und einen Benetton-Pulli an, weil für den ganzen Tag Regen angesagt war … Zum Glück soll morgen - wenn die Hochzeit ist - wieder gutes Wetter sein.
    »Nicht, was du anhast «, sagte Alyssa verächtlich. »Ich meine, dass du auf einmal so beliebt bist. Ich hab doch gesehen, wie Mark Finley dich heute Morgen geküsst hat.«
    Ich biss von meinem PowerBar ab. »Stimmt«, sagte ich. »Auf die Wange. Ganz toll.«
    »Er mag dich«, sagte Alyssa. »Ehrlich. Er hat es Lauren gesagt. Er findet dich nett.«
    Sie spuckte es aus, als sei es ein Schimpfwort.
    »Ich bin nett«, sagte ich. Dann erinnerte ich mich an die diversen Male, die ich Jason heimlich durch mein Bazooka-Joe-Fernglas beim Ausziehen beobachtet hatte. Und an den Zucker, den ich in Laurens Haare hatte rieseln lassen. »Meistens jedenfalls.«
    »Ich weiß«, sagte Alyssa. »Deswegen flippt Lauren ja auch so aus. Weil sie neben dir so schlecht dasteht. Vor Mark.«

    »Das hat nichts mit mir zu tun. Lauren sorgt selbst dafür, dass sie vor Mark schlecht dasteht.«
    »Und als du sie gestern Abend bei der Auktion überboten hast … Ich hab auf dem Mädchenklo gehört, wie sie darüber geredet hat. Ihr ist praktisch Schaum aus dem Mund gequollen, so sauer war sie. Sie hat gesagt, dass sie sich an dir rächen wird.«
    Ich biss noch einmal von meinem PowerBar ab. »Alles klar«, sagte ich mit vollem Mund, obwohl im BUCH steht, dass schlechte Tischmanieren der Beliebtheit abträglich sind. »Was kann sie mir denn antun, was sie nicht schon längst getan hat?«
    »Ich weiß es nicht.« Alyssas Augen waren rot gerändert und es glitzerten immer noch Tränen darin. »Aber ich wäre an deiner Stelle vorsichtig. Ich war ihre beste Freundin, und schau, was sie mir angetan hat.«
    »Ja«, sagte ich, »aber das liegt bloß daran, dass du zulässt, dass sie dir das antut. Wenn du dich gegen sie zur Wehr setzen würdest - wenn jeder in der Schule sich gegen sie wehren würde …«
    »Du spinnst ja!« Alyssa knüllte die Reste ihres Einwickelpapiers zusammen und stand auf. »Weißt du was, Steph? Niemand kann sich gegen Lauren Moffat durchsetzen. Noch nicht mal du.«
    »Entschuldige«, sagte ich und schluckte den Bissen hinunter. »Was glaubst du denn, was ich die ganze Woche gemacht hab?«
    »Das ist etwas ganz anderes«, sagte Alyssa. »Du hast das Spiel nach ihren Regeln gespielt. Aber ich sag dir was: Du wirst verlieren. Sie wird einen Weg finden - irgendeinen wunden Punkt, von dem du selbst nicht einmal weißt,
dass du ihn hast. Sie wird sich rächen und dafür sorgen, dass du vor all deinen neuen Freunden schlecht dastehst. Und dann bist du wieder genau da, wo du angefangen hast. Verlass dich drauf.«
    Und mit diesen Worten ging sie.
    Ich biss wieder von meinem Energieriegel ab und dachte über das nach, was sie gesagt hatte. Aber ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass Lauren einen Weg finden würde, mir den weichen Teppich der Beliebtheit unter den Füßen

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