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Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Titel: Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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Straßenseite erstreckten sich leuchtend gelbe Rapsfelder und saftige grüne Wiesen, auf denen Kühe im Schatten blühender Obstbäume grasten.
    Nach etwas mehr als einer Stunde erreichte sie die ersten Ausläufer der Ortschaft. Farbenprächtige Häuser, die meisten im typischen Rostrot – dem
Faluröd
–, andere in leuchtendem Blau, sanftem Lindgrün oder strahlendem Sonnengelb gestrichen, standen direkt an der Wassergrenze. In den Vorgärten blühten Osterglocken und die ersten Maiglöckchen.
    Sie passierte den Bahnhof von Mariefred, ein hellgelb getünchtes Holzgebäude mit weißen Dachgauben und einer historischen Eisenbahn, und erreichte schließlich das Restaurant, in dem sie mit Mårten verabredet war. Es lag direkt am Ufer des Mälaren und bot eine fantastische Aussicht auf die imposante Backsteinfassade von Schloss Gripsholm mit seinen zahlreichen Türmen und Kuppeln, das auf einer Halbinsel im See lag.
    Der Anblick weckte Erinnerungen in ihr, an die sie lieber nicht zurückdenken wollte. Erinnerungen an eine wunderschöne Zeit mit Mårten, in der sie so glücklich gewesen war wie nie zuvor in ihrem Leben. Doch das Wissen, dass Mårten lediglich mit ihren Gefühlen gespielt hatte, versetzte ihnen einen schalen Nachgeschmack.
    Milla stellte ihren Wagen neben dem Haus ab und betrat das Restaurant. Sie sah Mårten schon vom Eingang aus. Er saß draußen auf der Terrasse und plauderte angeregt mit einer wasserstoffblonden Kellnerin. Milla wusste selbst nicht, was sie an dem Anblick so sehr störte. Sie war doch nicht etwa eifersüchtig?
    “Hej
, Mårten”, begrüßte sie ihn, als sie hinaus auf die Terrasse trat. An der Miene der Bedienung ließ sich deutlich ablesen, dass sich ihre Begeisterung über Millas Auftauchen in Grenzen hielt.
    “Du bist spät dran.” Demonstrativ warf er einen Blick auf seine Armbanduhr.
    “Wie es scheint, bist du ja recht gut ohne mich zurechtgekommen”, erwiderte sie und setzte sich zu ihm an den Tisch. “Hast du schon bestellt?”
    Er schüttelte den Kopf. “Nein, noch nicht.” Er wandte sich an die Kellnerin. “Inga, wären Sie so freundlich, eine weitere Speisekarte zu bringen?”
    “Inga?”, raunte Milla ihm zu, als die Blondine außer Hörweite war, und hob fragend eine Braue.
    “Ich wüsste nicht, was dich das anginge.”
    Die Bedienung kehrte mit der gewünschten Speisekarte zurück, und Milla blätterte gedankenverloren darin, ohne den Inhalt wirklich aufzunehmen. Schließlich gab sie es auf, klappte die Karte zu und legte sie auf den Tisch.
    “Du hast dich schon entschieden?”, fragte Mårten erstaunt. “Früher brauchtest du immer eine Ewigkeit, um ein Menü auszuwählen.”
    “Um ehrlich zu sein, ich habe keinen allzu großen Appetit. Ich werde es bei einem gemischten Salat belassen.”
    “Wie du meinst, es ist deine Entscheidung.” Er winkte Inga heran und schenkte ihr ein strahlendes Lächeln, bevor er fragte: “Können Sie das Ä
lgstek
empfehlen?”
    “Der Elchbraten ist eine Spezialität unseres Kochs”, erwiderte die Kellnerin strahlend. “Besonders beliebt bei unseren Gästen ist sein Ä
lgstek med svamp och äppelen
.”
    Mårten nickte. “Elchbraten mit Pilzen und Äpfeln klingt ganz hervorragend – das nehme ich. Und dazu bitte ein Glas Rotwein.”
    “Gerne. Darf es sonst noch etwas sein?”
    “Ja”, meldete Milla sich zu Wort, die mehr und mehr den Eindruck gewann, dass ihre Anwesenheit bei Tisch vollkommen in Vergessenheit geraten war. “Ich hätte gern einen Salat und ein Glas Mineralwasser, wenn es Ihnen nichts ausmacht.”
    “Salat”, wiederholte die Kellnerin knapp. “Wird sofort gebracht.”
    “Kommen wir dann endlich zur Sache?”, fragte Milla ein wenig verstimmt, nachdem die Bedienung mit der Bestellung in der Küche verschwunden war. “Ich bin nicht den ganzen weiten Weg hier heraus gefahren, um dir dabei zuzusehen, wie du mit einer anderen flirtest.”
    “Sollte ich stattdessen lieber mit dir flirten?”
    “Nein”, entgegnete Milla scharf. “So war das nicht gemeint, und das weißt du ganz genau. Also, was ist jetzt? Hast du es dir noch einmal überlegt? Ich habe mir bereits ein paar Gedanken über die bevorstehenden Hochzeitsfeierlichkeiten gemacht, und auch um die Rolle, die du dabei spielen sollst und …”
    “Lass uns bitte nach dem Essen darüber sprechen”, fiel er ihr ins Wort und schenkte Inga ein warmes Lächeln, als diese die Getränke an den Tisch brachte.
    Manchmal konnte Mårten den Mann, zu dem

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