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Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Titel: Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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lautet deine?”
    Obwohl die Stimme der Vernunft ihr sagte, dass sie einen folgenschweren Fehler beging, nickte sie. “Gut, ich bin mit deinen Bedingungen einverstanden. Aber ich brauche ein paar Tage, um alles vorzubereiten.”
    “Du solltest dich besser beeilen”, erwiderte Mårten. “Immerhin findet die Hochzeit schon in zwei Monaten statt, und wenn ich ein Stück komponieren und einüben soll, brauche ich dazu länger als ein oder zwei Wochen. Also, ich gebe dir Zeit bis übermorgen, einverstanden? Ich hole dich um Punkt acht Uhr zu Hause ab. Wo wohnst du im Augenblick?”
    Kurz spielte Milla mit dem Gedanken, ihm die Adresse zu geben, entschied sich dann aber dagegen. Sie musste um jeden Preis verhindern, dass Janna und er einander begegneten. Mårten hatte sich in all den Jahren kaum verändert. Er war immer noch ein unverbesserlicher Frauenheld, der sich für niemand anderen auf der Welt interessierte als für sich selbst. Später, wenn Janna alt genug war, um zu begreifen, würde Milla ihr die Wahrheit sagen. Dann konnte ihre Tochter selbst entscheiden, ob sie ihren leiblichen Vater kennenlernen wollte oder nicht. Doch im Moment war ihre zarte Kinderseele einfach noch zu verletzlich.
    “Ich werde an der Riddarholm-Kirche auf dich warten”, erklärte sie deshalb, ohne auf seine Frage einzugehen. Sie winkte die Kellnerin heran, um zu zahlen, doch Mårten kam ihr zuvor.
    “Das ist nicht nötig”, protestierte sie. “Ich bin durchaus in der Lage, für mich selbst zu sorgen.”
    “Schon möglich, aber so lange du mit mir zusammen bist, werde ich sämtliche Rechnungen übernehmen, verstanden?”
    Milla schluckte die scharfe Entgegnung, die ihr auf der Zunge lag, hinunter und nickte widerwillig. “Wir sehen uns dann übermorgen.”
    “Ich kann es kaum erwarten.”
    “Versprich dir nicht zu viel, Mårten. Du kannst mich vielleicht zwingen, zu dir zu ziehen, aber ich werde mich gewiss nicht wieder auf dich einlassen.”
    Er blickte sie ernst an. “Wie kommst du darauf, dass ich daran interessiert sein könnte?”
    Ohne ein weiteres Wort wandte Milla sich ab und ging davon. Sie brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass er sie noch immer beobachtete. Erst als sie durch die Eingangstür ins Freie trat, atmete sie auf. Doch der Augenblick der Erleichterung hielt nicht lange an – dann wurde ihr klar, auf was sie sich soeben eingelassen hatte.
    Auf der Rückfahrt von Mariefred gingen Mårten eine Menge Dinge durch den Kopf. Vor allem fragte er sich immer wieder, wie er auf die verrückte Idee gekommen war, Milla zu sich in die alte Mühle zu holen.
    Es war absurd – und gefährlich. Die Anziehungskraft zwischen ihnen war noch immer da, er spürte es jedes Mal, wenn sie sich in seiner Nähe aufhielt. Mit ihr zusammenzuleben wie damals, als sie noch ein Liebespaar gewesen waren, und sei es nur für kurze Zeit, grenzte an Wahnsinn.
    Auf der anderen Seite stellte es vielleicht die einzige Möglichkeit dar, sich endlich von Milla zu lösen und ihr zudem noch eine Lektion zu erteilen. Sie sollte am eigenen Leibe erfahren, wie es sich anfühlte, benutzt zu werden. Denn nichts anderes hatte sie mit ihm gemacht: mit seinen Gefühlen gespielt, ihn glauben lassen, dass sie ihn liebte, nur um ihn dann ohne ein Wort der Erklärung zu verlassen – für einen anderen Mann, der ihr mehr bieten konnte als er.
    Als er die alte Mühle erreichte, in der er seit etwas mehr als drei Jahren lebte, war es schon fast zehn Uhr, doch im Küchenfenster brannte noch Licht.
    Stirnrunzelnd parkte Mårten den Wagen vor dem Schuppen neben dem Haus. Thorbjörn ging für gewöhnlich spätestens um neun zu Bett. Dass er noch auf war, konnte nur bedeuten, dass er auf ihn gewartet hatte. Und das tat der alte Matrose gewiss nicht ohne Grund.
    “Hej”
, sagte Mårten und legte den Schlüssel auf die Anrichte. “Du bist so spät noch auf?”
    Thorbjörn seufzte. “Komm, ich brühe uns erst einmal eine Tasse Tee.” Er machte Anstalten aufzustehen, doch Mårten winkte ab.
    “Nicht nötig. Was ist los? Du hast doch etwas auf dem Herzen.”
    “Es geht um deinen Manager, diesen Hallström”, erwiderte Thorbjörn ernst. “Er hat vorhin wieder angerufen und wollte dich unbedingt sprechen. Ich habe ihm gesagt, dass du nicht hier bist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er mir geglaubt hat. Er wird sich wieder melden.”
    “Und?”, fragte Mårten desinteressiert. “Was geht mich das an?”
    “Denkst du nicht, dass es langsam an

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