Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Titel: Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
Vom Netzwerk:
vollkommen sinnlos gewesen. Gegen die Liebe konnte man sich nicht wehren, ganz gleich, was der Verstand einem sagte. Aber wenn es eine Chance für sie geben sollte, zusammen noch einmal ganz neu anzufangen, dann musste sie endlich ehrlich zu ihm sein.
    Sie musste ihm von Janna erzählen.
    Beim Fahrradverleih gaben sie die Räder zurück und brachten die Blumen zu Mårtens Wagen. Anschließend schlenderten sie Hand in Hand an der Stadtmauer entlang. Etwas später kehrten sie in einem malerischen Restaurant ein. Es lag in einem ehemaligen Gildehaus der Hanse, ganz in der Nähe des Jungfrauenturms. Der Sage nach war hier im Jungfrutornet einst die Tochter eines Goldschmieds eingemauert worden, weil sie aus Liebe zum verfeindeten Dänenkönig die Stadt verraten hatte.
    Der Kellner, ein rundlicher Mann mit schütterem Haar, führte sie zu einem Tisch, von dem aus man einen herrlichen Blick in den üppig blühenden Garten des Gasthofs hatte. Auf der anderen Seite, an der Bar, hing ein Fernsehgerät an der Decke, in dem gerade eine Nachrichtensendung lief.
    Milla studierte die Speisekarte, bestellte aber schließlich nur einen kleinen Salat.
    “Was ist los?”, fragte Mårten erstaunt. “Hast du denn gar keinen Hunger?”
    Jetzt, wo sie sich entschlossen hatte, ihm endlich die Wahrheit zu sagen, war sie so nervös, dass sie sicher keinen Bissen hinunter bekommen würde.
    Sollte sie es wirklich tun?
    Schließlich nahm sie all ihren Mut zusammen. “Mårten, ich muss unbedingt mit dir sprechen.”
    “So? Was ist denn los?”
    Sie atmete tief durch, bevor sie weitersprach: “Ich … Also, ich weiß nicht genau, wie ich es dir sagen soll, aber …”
    “Na, jetzt aber raus mit der Sprache!” Aufmunternd lächelte er ihr zu. “So schlimm wird es doch wohl nicht sein, oder? Also, was …” Plötzlich verstummte er, und Milla bemerkte, dass sein Blick starr auf den Fernseher über der Bar gerichtet war.
    Sie drehte sich um – und versteifte sich. Nein, das konnte nicht sein! Es musste sich um ein Missverständnis handeln!
    Doch an dem, was sie sah, gab es nicht viel falsch zu interpretieren: Auf dem Bildschirm prangte ein Bild von Mårten. Und darunter stand:
    Die offizielle Bestätigung des Königshauses liegt vor: Pianist Mårten Nylund startet sein großes Comeback bei den Hochzeitsfeierlichkeiten der Kronprinzessin.
    “Nein!”, brachte er hervor. Sein Blick war ungläubig und vorwurfsvoll zugleich. “Sag, dass das nicht wahr ist!”
    “Ich weiß nicht, wie …”
    “Was soll das?”, fiel er ihr ins Wort. Seine Stimme klirrte wie Eis. “Sag mir sofort, was das zu bedeuten hat!”
    “Es tut mir leid”, stammelte sie. “Davon habe ich nichts gewusst.” Ihre Gedanken rasten. Sie ahnte, wem sie diese Katastrophe zu verdanken hatte: Nur Christer war es dank seiner hohen Position möglich, eine solche Pressemitteilung in Umlauf zu bringen. Und er wusste genau, dass Milla dem niemals zugestimmt hätte. Darum hatte er es ja getan. Weil er hoffte, sie damit in Schwierigkeiten zu bringen.
    Mårten warf ihr einen vernichtenden Blick zu. “Und das soll ich dir glauben? Wo du doch für alles verantwortlich bist, was die musikalische Organisation der königlichen Hochzeit betrifft?”
    “Ich kann dir das jetzt nicht erklären, aber ich habe damit wirklich nichts zu tun. So glaub mir doch!”
    “Gar nichts glaube ich dir! Und ich sage dir noch was: Es war ein Fehler, mich wieder auf dich einzulassen. Der größte Fehler meines Lebens!”
    Seine Worten trafen Milla wie ein Stich ins Herz. Tränen traten ihr in die Augen. Sie bemühte sich nicht einmal, sie zurückzuhalten.
    “Was denkst du dir nur dabei?”, fuhr Mårten fort. “Willst du, dass ich mich vor aller Welt lächerlich mache?” Er kniff die Augen zusammen. “Du musst das rückgängig machen”, verlangte er.
    “Rückgängig machen?” Fassungslos sah sie ihn an. “Wie stellst du dir das vor? Das ist unmöglich! Ich meine, du könntest natürlich alles dementieren, aber bis dahin hat die Nachricht von deinem Comeback längst überall ihre Runde gemacht. Das Ganze ist nicht mehr aufzuhalten, das muss dir doch klar sein.” Sie holte Luft. “Aber vielleicht ist das auch gar nicht so schlimm”, versuchte sie ihn zu beruhigen. “Denk doch mal nach: Diese ganze Publicity könnte dir von großem Nutzen sein, wenn …”
    “Du verstehst das nicht”, fiel er ihr ins Wort. “Wir müssen etwas unternehmen, ehe diese Geschichte sich zu einem Erdrutsch

Weitere Kostenlose Bücher