Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Titel: Wie Rosenblätter im Wind: Mittsommerhochzeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
Vom Netzwerk:
entwickelt, der sich nicht mehr aufhalten lässt.”
    “Ich fürchte, das ist bereits geschehen.”
    Er sah sie wütend an. “Wenn das so ist, dann haben wir uns nichts mehr zu sagen.”
    Als Mårten am späten Abend die alte Mühle erreichte, war er allein. Er hatte Milla in Stockholm vor der Wohnung ihrer Schwester abgesetzt. Denn der Gedanke, dass sie auch nur eine weitere Nacht unter seinem Dach verbrachte, war ihm unerträglich.
    Thorbjörn wartete in der Küche auf ihn, als er die Mühle betrat. Der alte Matrose wirkte betroffen.
    “Du hast es also bereits gesehen”, schlussfolgerte Mårten.
    “In den Acht-Uhr-Nachrichten.” Thorbjörn schüttelte den Kopf. “Was hat das zu bedeuten, Mårten? Und wo ist Milla?”
    “Milla geht mich nichts mehr an.” Damit ließ er den älteren Mann einfach stehen und ging hinaus. Doch sein väterlicher Freund ließ sich nicht so leicht abschütteln, sondern folgte ihm.
    “Wie lange willst du noch vor der Vergangenheit davonlaufen?”, stellte er ihn zur Rede.
    Mårten blieb stehen, atmete tief durch und zwang sich zur Ruhe. Im Augenblick hasste er die ganze Welt, sich selbst eingeschlossen. Doch er durfte seinen Ärger nicht an Thorbjörn auslassen. Er verdiente es nicht, ungerecht behandelt zu werden. Sein Zorn gebührte allein Milla.
    Die Enttäuschung über ihren Verrat steckte wie ein Stachel in seinem Fleisch. Er konnte sich nicht erinnern, wann er das letzte Mal eine solche Wut auf einen anderen Menschen empfunden hatte. Doch er war selbst schuld. Er hätte wissen müssen, dass man Milla nicht vertrauen durfte. Im Grunde konnte er ihr nicht einmal einen Vorwurf machen – sie handelte nur so, wie es ihrem Wesen entsprach.
    “Es tut mir leid”, erwiderte er schließlich mit ruhiger Stimme. “Ich weiß, du meinst es nur gut mit mir. Himmel, wenn es jemand je gut mit mir meinte, dann du. Aber bitte versteh: Ich kann jetzt einfach nicht darüber reden. Wir unterhalten uns morgen früh.”
    Mit diesen Worten nickte er Thorbjörn noch einmal zu und stieg dann die Wendeltreppe nach oben. In seinem Zimmer ließ er sich vollständig angezogen aufs Bett fallen und starrte gedankenverloren an die Decke. Eines stand fest: Er würde heute Nacht ganz sicher keinen Schlaf finden.
    Schon allein, weil er fürchtete, Millas Gesicht zu sehen, sobald er die Augen schloss.

9. KAPITEL
    U nd er hat dich tatsächlich rausgeworfen?”, fragte Lotte entsetzt, als sie am nächsten Morgen zusammen beim Frühstück saßen. “Einfach so? Also, dein Mårten sollte sich wirklich schämen!”
    Milla seufzte. Dass Mårten sie nach allem, was passiert war, nicht weiter bei sich in der alten Mühle haben wollte, konnte sie ihm nicht verübeln. Sie hatte ihn gebeten, sie bei Lotte abzusetzen, weil sie nicht wollte, dass er erfuhr, wo sie zurzeit wohnte. Ihre Sachen, die noch in der Mühle waren, würde sie in der nächsten Zeit abholen. Etwas Wichtiges befand sich ohnehin nicht darunter.
    Natürlich war ihre Schwester neugierig und besorgt gewesen, doch Milla hatte sich einfach zu elend gefühlt, um sofort mit ihr darüber zu sprechen. Stattdessen hatte sie noch ein paar Minuten am Bett ihrer Tochter gestanden, die natürlich bereits tief und fest schlummerte, bevor sie selbst ins Bett ging. Schlafen konnte sie jedoch nicht.
    “Er ist nicht
mein
Mårten”, widersprach sie jetzt beinahe automatisch. Nur dieses Mal wurde ihr die Bedeutung der Worte bewusst. Nein, er war nicht
ihr
Mårten – aber er hätte es vielleicht werden können. Aber nun nicht mehr. Sie hatte ihn verloren.
    Verzweifelt kämpfte sie mit den Tränen.
    “Du liebst ihn, nicht wahr?”, fragte Lotte sanft.
    “Ja”, stieß sie schluchzend aus. Wie lange hatte sie sich gegen die Gefühle gewehrt! Ohne Erfolg, denn trotz allem, was vor fünf Jahren zwischen ihnen vorgefallen war, liebte sie ihn noch.
    “Jetzt sag mir endlich, was passiert ist!”, forderte Lotte sie liebevoll auf, und Milla erzählte es ihr, ohne auch nur ein einziges Detail auszulassen.
    “Und da ist noch etwas”, gestand sie nach kurzem Zögern. “Janna ist … Mårten ist ihr Vater.”
    Zu ihrem Erstaunen schien Lotte wenig überrascht zu sein. “Um ehrlich zu sein, das habe ich mir schon gedacht. Was ich hingegen nicht verstehe ist, warum du ihm damals den Laufpass gegeben hast, wenn du noch immer etwas für ihn empfindest. Und ihm einfach zu verschweigen, dass du von ihm schwanger bist …” Missbilligend schüttelte sie den Kopf.
    “Ich konnte

Weitere Kostenlose Bücher