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Wie Samt auf meiner Haut

Wie Samt auf meiner Haut

Titel: Wie Samt auf meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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würde von den Händen des ruchlosen Herzogs ein Leid
geschehen, erbitterte Christian am allermeisten.
    Unwillkürlich
umfaßte er das Fensterbrett fester. Er würde ihr Nachricht zukommen lassen und
sie um ein Treffen bitten, sobald sie das Haus unauffällig verlassen konnte.
Aber wenn Avery die Nachricht abfing? Verdammt, alles mögliche konnte
passieren. Es war einfach zu gefährlich für Mary.
    Um einen
Entschluß ringend, tigerte Christian vor dem Fenster auf und ab. Er mußte sie
sehen. Nötigenfalls würde er sie entführen. Sie liebte ihn, und er liebte sie,
und mit der Zeit würde sie sicher Einsicht zeigen.
    So lief er
auf und ab, mit geballten Fäusten und verbissener Miene. Hätte der Butler nicht
angeklopft, er wäre noch stundenlang so auf und ab gerannt.
    »Verzeihung,
Mylord.« George Marlin, seit über zwanzig Jahren Butler der Familie, blinzelte
mit schweren Lidern und schläfrigen Augen, auf dem Kopf eine Schlafmütze.
    »Ja,
George, was gibt es?«
    »Es tut mir
leid, Sie zu nachtschlafender Zeit stören zu müssen, aber die Dame, die schon
einmal kam ... ich glaube, Ihr Name ist Mary ...«
    Christian
schloß momentan vor Erleichterung die Augen. »Gott sei Dank.« Im nächsten
Moment schlug seine Erleichterung in Sorge um. War Mary etwas zugestoßen? War
sie verletzt oder in Bedrängnis? Christian schritt zur Tür, ihm auf den Fersen
der Butler.
    »Ich weiß,
daß es ungehörig ist, Euer Lordschaft. Unter normalen Umständen hätte ich um
diese Zeit niemanden eingelassen, aber nach dem letzten Besuch der Dame ...«
    »George,
Sie haben korrekt gehandelt.«
    »Ich führte
sie in den Weißen Salon, Sir.«
    Christian
nickte beifällig und hetzte dann die Treppe hinunter, stürmte in den Salon und
stieß dabei fast mit Mary zusammen, die ihn aus großen Augen unsicher ansah.
    »Christian
...«
    »Mary!
Gottlob bist du gekommen.« Sie ließ es zu, daß er sie in die Arme nahm. »Ist
alles in Ordnung? Hat er dir nichts getan? Hat er nicht ...?«
    Mary wich
seinem Blick aus. »Er war außer sich vor Zorn. Ich hätte einen Betrug begangen,
indem ich Lady Hawkins zu helfen versuchte. So erbost habe ich ihn noch nie
erlebt.«
    »Sag mir,
daß er dir nichts angetan hat. Ich töte ihn, wenn er dir nur ein Haar krümmte.«
    »Er wollte
mich züchtigen. Sicher hätte er mir Gewalt angetan, aber dieser Kerl, dieser
Willard, kam, und es gab offenbar wichtigere Dinge zu tun, als sich um eine
treulose Frau zu kümmern. Seither ist er beschäftigt, aber ich wußte, daß er,
wenn er fertig sein würde ...«
    Christian
schob sie von sich. »Du gehst nicht wieder fort«, sagte er entschlossen. »Und
wenn ich dich fesseln und davonschleppen müßte, um dich bei mir zu behalten.«
    Mary
schenkte ihm ein Lächeln voller Liebe. Tränen stiegen ihr in die Augen, von
denen ein einzelner Tropfen über ihre Wange kullerte. »Ich gehe nicht fort.
Nicht ohne dich. Nicht wenn du möchtest, daß ich bleibe.«
    Aus
Christians Blick blitzte Leidenschaft. »Mary, ich begehre dich. Vom ersten
Moment an. Nie hätte ich zulassen dürfen, daß du zu Carlyle zurückkehrst.«
    Ein Schauer
überlief sie. »Er ist ein Mörder. Er tötete meinen Vater, und jetzt bin ich
überzeugt, daß er auch seinen eigenen Vater auf dem Gewissen hat.«
    »Ich hätte
von Anfang an auf dich hören sollen.« Wieder nahm er sie in die Arme.
    »Wir müssen
jetzt Jason und Velvet helfen. Aber wie?«
    »Ich weiß
es nicht. Das Gericht hat seine Entscheidung noch nicht getroffen. Es besteht
noch immer die Möglichkeit, daß man ihn freispricht.«
    »Du weißt,
daß es auch nicht die kleinste Chance gibt.«
    Christian
mußte ihr recht geben. Die Richter würden ihn nie freisprechen, nicht, wenn ein
mächtiger Herzog sein Gegner war, nicht, wenn nicht überzeugendere Beweise
auftauchten. »Was immer geschieht, als erstes müssen wir dafür sorgen, daß du
in Sicherheit bist. Ich werde dich zu meiner Familie nach Kent schicken. Wenn
sie die näheren Umstände erfährt und weiß, daß wir zusammengehören, wird sie
alles in ihrer Macht Stehende tun, um uns zu helfen.«
    »Noch kann
ich nicht fort. Nicht ehe Avery für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen
wird.«
    Christian
wollte widersprechen, doch Marys Blick gebot ihm Einhalt.
    »Christian,
ich habe eine Idee. Ich glaube, ich könnte Jason doch helfen.«
    »Sprich
weiter.«
    »Die
Behörden scheinen ihre Suche nach dem Mörder Lady Brookhursts aus Mangel an
Spuren eingestellt zu haben. Wenn aber Avery hinter

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