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Wie Samt auf meiner Haut

Wie Samt auf meiner Haut

Titel: Wie Samt auf meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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sagte er gepreßt.
    Velvet
versank in einem Knicks. »Danke, Euer Durchlaucht. Ich hoffe, daß ich Euch
nicht zu arg das Herz gebrochen habe.«
    Eine
goldene Braue wölbte sich hoch. »Oh, Lady Velvet. Der Schmerz
über Ihre Weigerung wird sehr lange währen.« Er warf ihr einen Blick voll purer
Bosheit zu. »Leben Sie wohl, Mylady, bis zum nächsten Mal.«
    Dunkelgrüne
Seide schimmerte, und fort war er. Seine hastigen Schritte zeugten von seinem
Zorn. Sie hatte sich Avery Sinclair zum Feind gemacht, doch verspürte sie
Freude und Erleichterung, da er nun aus ihrem Leben so gut wie verschwunden
war.
    Wenn sie an
den bösen Ausdruck in Averys Gesicht dachte, fragte sie sich, ob der Straßenräuber
sie nicht vor einem noch böseren Schicksal als nur einer katastrophalen Ehe
bewahrt hatte. Velvet schauderte bei dem Gedanken an Averys eisige dunkle
Augen, die in ihr eine Ahnung weckten, welcher Bedrohung sie sich als seiner
Frau gegenübergesehen hätte.
    Vor dem Kamin im dunkelgetäfelten
Arbeitszimmer seines Landsitzes Castle Running unweit Carlyle Hall sitzend, beobachtete
der Marquis of Litchfield seinen Freund Jason Sinclair, der ruhelos auf und ab
schritt.
    »Mein
Freund, du scheinst seit deiner Rückkehr ständig in Gedanken. Deine
Zerstreutheit hat wohl nicht zufällig mit einer gewissen jungen Dame zu tun?«
    In Jasons
Wange spannte sich ein Muskel. »Das Mädchen ist wohlbehalten nach Hause
zurückgekehrt und weiß nun, wie es um Averys Finanzen bestellt ist. Wenn sie
nicht so viel Verstand hat, das Verlöbnis zu lösen, kann man ihr nicht helfen
...«
    Luciens
schwarze Braue hob sich unmerklich. »Ich glaube, daß sie es tun wird ... zum
richtigen Zeitpunkt, da es sich um eine heikle Angelegenheit handelt und Velvet
Moran nicht dumm ist. Aber sie wird ihr Verlöbnis mit deinem Bruder ganz sicher
lösen und auf dem Heiratsmarkt erneut ihre Netze auswerfen.« Er sah seinen
Freund über den Rand seines Brandyschwenkers an, ehe er einen Schluck nahm.
»Dann wird sich vielleicht bei dir Interesse für sie regen.«
    Jason gab
einen unwilligen Laut von sich. »Lucien, ich bin eher ein Kandidat für den
Galgen auf Tyburn Hill als für die Ehe.«
    »Verzeih,
aber ich dachte, das Mädchen hätte aus irgendeinem sonderbaren Grund eine
gewisse Wirkung auf dich ausgeübt. Wenn ich mich recht erinnere, warst du
einer Liebelei mit ihr nicht abgeneigt. Sie muß dir also ziemlich reizvoll erschienen
sein.«
    Jason
drehte sich mit finsterer Miene zu ihm um. »Ich hätte sie zu gern ins Bett
gekriegt. Sie war ein temperamentvolles kleines Ding, das ich praktisch vom
ersten Augenblick an begehrte. Sie ist reif für einen Mann, und wäre sie nicht
unschuldig gewesen, ich hätte nicht gezögert, sie in Besitz zu nehmen. Hätte
ich meine Lust gestillt, würde ich nicht mehr an sie denken.«
    »Was heißen
soll, daß du noch an sie denkst, obwohl sie fort ist.«
    »Was heißen
soll, daß ich noch immer gern mit ihr ins Bett möchte. Da es sich aber für
einen Gentleman nicht schicken würde, werde ich mich bemühen, sie zu
vergessen.«
    Lucien
griente. »Und ich dachte, du hättest gesagt, es sei nichts mehr von einem
Gentleman in dir, da du diese Eigenschaften vor Jahren in den Sümpfen Georgias
abgelegt hättest.«
    Fast hätte
Jason gelächelt. »So ist es. Aber hier in England bemühe ich mich, diese
Tugenden wieder aufleben zu lassen. Sei versichert, daß es mir nicht
leichtfällt, mein Freund.«
    »Du hast
also die Absicht, England wieder den Rücken zu kehren,
auch wenn dein Name von jedem Verdacht reingewaschen wurde?«
    »Ich gehöre
nicht mehr hierher und kann diesem Leben nichts mehr abgewinnen. Ich werde nur
bleiben, solange es nötig ist.«
    Lucien
seufzte, als er die Zeichen der Ungeduld in den finsteren Zügen seines
Freundes las. Um seinen Namen zu rehabilitieren, hatte Jason vor über einem
Jahr einen Detektiv engagiert, von dessen Ermittlungen er sich die Aufklärung
des Mordes an seinem Vater erhoffte. Bislang aber hatte der Mann nichts entdeckt,
was von Bedeutung gewesen wäre. Nach Jasons Ankunft in England hatte Lucien
einen zweiten Mann engagiert.
    »Mir ist
klar, daß in diesem Fall keine Nachricht eine schlechte Nachricht ist«, sagte
Lucien, »aber ich kann dir versichern, daß der Mann, der für uns arbeitet,
sehr kompetent ist. Ich habe mich schon mehrfach seiner bedient, und er hat
sich immer bewährt.«
    »Ich
zweifle nicht an seinen Fähigkeiten. Aber acht Jahre sind eine lange Zeit. Die
ersten

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