Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Titel: Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisa Bowman
Vom Netzwerk:
doch beide an.«
    Am nächsten Morgen reichte Mark seine Kündigung ein.
    Jetzt war er arbeitslos. Wenn ich ihn fragte, was er nun vorhabe, bekam ich immer nur die gleiche Antwort von ihm: » Ich weiß es nicht.«
    » Liest du die Stellenanzeigen?«, fragte ich.
    » Ja.«
    » Hast du dich beworben?«
    » Nein.«
    » Warum nicht?«
    » Weil es nichts gibt, das auf mein Profil passt.«
    » Dann probier etwas Neues.«
    » Was denn?«
    » Nun, du fährst ja gerne Fahrrad. Überleg doch, einen Fahrradladen aufzumachen. Oder Touren anzubieten.«
    » Ich halte Arbeit und Vergnügen aber lieber getrennt. Wenn ich mich für mein Hobby bezahlen lasse, dann wird mein Hobby zur Arbeit und ist kein Vergnügen mehr.«
    » Das denke ich nicht.«
    Solche Unterhaltungen hatten wir etwa 679 Male.
    Mittlerweile versuchte ich mich mit dem Gedanken von Mark als Hausmann anzufreunden. Mark und ich, ein absolut modernes Paar!
    Gut, ich gebe zu, ich hätte schon gerne gehabt, dass er einen neuen Job findet, und das möglichst schnell. Und einen guten dazu. Einen, der um einiges besser bezahlt ist als meiner.
    Das mag oberflächlich klingen, ist aber wenigstens ehrlich. Welcher richtige Mann verliert seinen Job, hockt den ganzen Tag auf dem Sofa und glotzt fern, während sich die Frau um alles kümmert? Unvorstellbar. Das kommt nur bei anderen vor. Mein Göttergatte? Nein, der ist doch der Versorger.
    Und während Mark in aller Seelenruhe darauf wartete, dass der für ihn maßgeschneiderte, superbezahlte Job in der Zeitung stand, hätte er eigentlich jede Menge Zeit gehabt, das eine oder andere Zimmer im Haus zu renovieren oder etliche halbfertige Dinge abzuschließen, für die weder er noch ich bislang Zeit gefunden hatten. Ich in seiner Situation hätte das jedenfalls gemacht.
    Doch Mark war nicht ich, wie ich bald lernte.
    Er bereitete Mittag- und Abendessen zu. Räumte meine Schuhe auf, wusch die Wäsche und hob im Schlafzimmer die Strümpfe vom Boden. Er machte alles, worum ich ihn bat.
    Aber auch nicht mehr. Größere Projekte schob er laufend auf, wie etwa mein Büro zu streichen oder Regale aufzubauen, weil er, wie er es nannte, » zu beschäftigt« war. Da konnte ich ja nur lachen! Bevor er seinen Job gekündigt hatte, hatte ich Badezimmer putzen, Haushalt machen und Essen kochen ja auch unter einen Hut gekriegt, sogar mit einem Vollzeitjob und freiberuflichen Arbeiten nebenher.
    » Was genau machst du den ganzen Tag?«, fragte ich.
    » Hausarbeit«, sagte er.
    » Und wie lange brauchst du dafür? Schuhe und Socken aufsammeln, kann ja nicht den ganzen Tag dauern.«
    » Es dauert länger, als du denkst.«
    » Eine halbe Stunde, höchstens.«
    » Länger.«
    » Ich denke, du siehst den ganzen Tag fern, und wenn du nicht fernsiehst, dann fährst du mit dem Fahrrad herum.«
    » Ich mache hier eine ganze Menge.«
    » Mir kommt es vor, als schufte ich die ganze Zeit, damit du einen Lenz schieben kannst.«
    » Das ist nicht wahr.«
    Eine Meinungsverschiedenheit, die wir nie gelöst haben. Nach einem Jahr, in dem ich Mark ständig in den Ohren gelegen hatte wegen seiner Arbeitsmoral, baute er schließlich und endlich die Bücherregale auf, strich mein Büro und fing an, die Stellenanzeigen zu lesen.
    Er bewarb sich bei Bicycling, einem Magazin, das dem gleichen Verlag gehörte, für den auch ich arbeitete, und bekam einen Job in der Marketing-Abteilung. Dafür musste er hin und wieder quer durch das ganze Land zu Radrennen und Radsportveranstaltungen reisen.
    Und siehe da: Auch damit hatte ich plötzlich ein Problem. Trotz aller Streitereien über die Hausarbeit, trotz meiner ständigen Ängste, nicht genug zu verdienen, um die Rechnungen zu bezahlen, gefiel es mir doch sehr, Mark immer um mich zu haben. Ich hatte mich daran gewöhnt, dass er da war, wenn ich von der Arbeit nach Hause kam, dass wir abends zusammen aßen, dass wir jeden Abend auf dem Sofa vor dem Fernseher kuschelten.
    Jetzt musste ich abends allein Tiefkühlkost aus der Mikrowelle essen. Ja, nun fehlte er mir sehr, mein Hausmann, den ich so lange zurück ins Arbeitsleben gedrängt hatte.
    Das neue Jahrtausend brach an, und ich bekam nach fast drei Jahren bei Runner’s World eine Anfrage von einem Verleger, ob ich nicht als Ghostwriter arbeiten wolle. Damit würde ich in wenigen Monaten mehr als das Doppelte meines bisherigen Gehalts verdienen. Auch andere Verleger traten an mich heran und boten mir einträgliche Projekte an. Keine Frage, ich würde als Freiberuflerin sehr

Weitere Kostenlose Bücher