Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln
krank war, wich er nicht von meiner Seite. Er lief mir sogar ins Badezimmer nach. Und sobald ich ohne ihn aus dem Haus ging, heulte er aus Protest.
Ich verliebte mich in diesen Hund, und er füllte jahrelang meine innere Leere.
Mark hatte mir von Anfang an gesagt, dass er keine Kinder wolle. Doch nun, nach drei Jahren Ehe, wollte ich unbedingt ein Baby. Ein Wunsch, der stärker war als alle Wünsche je zuvor. Ohne ein Baby würde mein Leben nie vollständig sein, glaubte ich.
Und wenn Mark seine Meinung in puncto Hund ändern konnte, wieso dann nicht auch in puncto Baby?
» Ich will so gern Mutter werden«, sagte ich ihm eines Abends.
» Ein Baby ist wirklich eine Riesenverantwortung. Und eine Menge Arbeit«, sagte er mit einem Seufzer.
» Ich weiß. Aber ich will trotzdem eins. Wenn ich einmal auf dem Sterbebett liege, dann will ich nicht auf mein Leben zurückblicken und feststellen müssen, dass ich nur für Arbeit und Geld gelebt habe. Ich will wissen, dass ich etwas Wichtiges geleistet habe. Ich will wissen, wie es ist, ein Kind zu haben, das mich mehr liebt als alles andere auf der Welt.«
» Ich werde darüber nachdenken«, entgegnete Mark.
Schob er das Thema absichtlich auf die lange Bank in der Hoffnung, dass meine Eierstöcke irgendwann vertrocknet sein würden? Oder dass ich meine Meinung ändern würde und kein Baby mehr wollte? Konnte ich ihn kleinkriegen? Wollte ich es wirklich darauf ankommen lassen? Taugte er wirklich als Vater?
Fakt ist: Ein Mann, der Ihnen sagt, dass er keine Kinder will, will wirklich keine. Wenn Sie Mutter werden wollen, er aber nicht Vater, dann sollten Sie Ihre Beziehung überdenken.
Mein Kinderwunsch war ungebrochen. Ich konnte ihn nicht einfach ignorieren und sprach Mark immer wieder darauf an. Ich ließ mir alles Mögliche einfallen und schlug sogar vor, vor einem Baby eine zweite Hochzeitsreise nach Neuseeland zu machen. In den folgenden Monaten nahm ich alle Aufträge an, die ich kriegen konnte, auch wenn das bedeutete, zwei Monate lang sieben Tage die Woche und ein paar Mal die halbe Nacht lang am Schreibtisch zu sitzen. Nach rund einem halben Jahr hatte ich achttausend Dollar beisammen, genug, um für Januar eine zweieinhalbwöchige Pauschalreise nach Neuseeland bei einem Ökotourismusveranstalter zu buchen.
In der Woche nach Erntedank kam ich von ein paar Besorgungen nach Hause. Mark saß im Wohnzimmer. Es war um die Mittagszeit.
» Musst du nicht arbeiten?«, fragte ich.
» Ich muss mit dir reden«, sagte er. » Setz dich besser.«
» Was ist denn? Ist jemand gestorben?«
» Nein«, sagte er. » Das nicht. Aber ich muss dir etwas sagen, das dich nicht freuen wird.«
» Na, dann raus damit«, sagte ich. » Wird schon nicht so schlimm sein.«
» Ich habe meinen Job verloren. Mein Ressort wurde ausgelagert.«
Ich blieb stumm, und es dauerte, bis ich wieder Worte fand.
» Mark, wir schaffen das. Es wird alles gut.«
Doch das klang gezwungen. Ich wollte es mir selber einreden. In Wirklichkeit aber dachte ich: » Nein, nicht schon wieder! Jetzt habe ich einen Mann geheiratet, der gleich zwei Mal kurz hintereinander arbeitslos wird!«
Ich gab mir alle Mühe, mir nichts anmerken zu lassen, Mark aufzubauen und zuversichtlich zu erscheinen.
Wir drückten uns fest.
Die Reise nach Neuseeland verschoben wir vorsichtshalber. Und auch das Baby.
Wollen Sie wissen, wie Ihr Partner sich in der Elternrolle anstellen wird? Dann schauen Sie, wie er mit Ihren Haustieren umgeht. Bleibt die ganze Arbeit– von Füttern bis Saubermachen– an Ihnen hängen, können Sie sich an fünf Fingern abzählen, dass es in Sachen Babypflege genauso laufen wird.
Ich hatte Angst, dass die zweite Entlassung an Marks Ego kratzen würde, sein Selbstvertrauen zerstören oder ihn depressiv machen würde.
Und ich hatte auch Angst, dass ich den Rest meines Lebens dazu verdonnert bliebe, meinen arbeitslosen Gatten mit durchzufüttern. Und dieser Gedanke machte mir schwer zu schaffen, mehr als ich zugeben wollte.
Und so stieß ich Mark immer wieder an.
» Was willst du als Nächstes tun?«, fragte ich.
» Keine Ahnung.«
» Wie wäre es mit einem eigenen Fahrradladen?«
» Keine Ahnung.«
» Wie › keine Ahnung‹?«
» Ich glaube nicht, dass das funktionieren wird.«
» Warum nicht?«
» Wird es einfach nicht.«
So kam ich nicht weiter und änderte deshalb meine Strategie.
» Du könntest für mich arbeiten, bis du einen neuen Job gefunden hast«, schlug ich vor. » Ich habe im
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