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Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Titel: Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisa Bowman
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Sie hatten allesamt nur einen Rat, nämlich den, meinen Allerwertesten nach Vermont zu bewegen: » Mark braucht dich jetzt. Fahr besser zu ihm.«
    Sein Freund Robi bot sogar an, mich zu begleiten.
    Wir fuhren los. Wir waren etwa eine halbe Stunde unterwegs, da rief Mark an.
    » Habe zwei Platten und 23 Schrauben im Bein«, tönte er.
    » Ich bin in ein paar Stunden bei dir«, sagte ich.
    » Nein, du brauchst nicht zu kommen«, sagte er. » Mir geht es gut.«
    » Aber wie willst du denn nach Hause kommen, Mark? Du kannst nicht selbst fahren. Robi ist dabei. Ich fahre dich nach Hause, und er fährt mit deinem Auto zurück. Wir sind bereits unterwegs.«
    » Nein, ihr braucht nicht zu kommen. Ein Freund kann mich nach Hause mitnehmen«, sagte er. » Gib mir mal Robi.«
    Ich reichte Robi das Telefon. Die beiden wechselten ein paar Worte, dann legte Robi auf.
    » Was willst du jetzt machen?«, fragte er.
    » Ich denke, wir drehen um«, sagte ich.
    Aufgrund eines Missverständnisses kam besagter Freund doch nicht zum Krankenhaus, um Mark abzuholen und ihn nach Hause zu fahren. Nur mit Klinikbademantel bekleidet hielt Mark ein Taxi an, ließ sich zu einer Apotheke fahren (um sich sein Rezept abzuholen) und anschließend ins Hotel. Am nächsten Tag hatte jener Freund endlich meine wiederholten Nachrichten auf seinem Anrufbeantworter abgehört und fuhr los, um Mark im Hotel abzuholen.
    Ich hatte unglaubliche Schuldgefühle. Dafür war ich mit meiner Arbeit fertig geworden– termingerecht.
    Wenn Ihr Mann im Krankenhaus liegt, lassen Sie alles stehen und liegen und fahren Sie zu ihm. Auch wenn er sagt, es sei nicht nötig. Er braucht Sie. Er will es nur nicht zeigen. Er will stark erscheinen. Ein harter Kerl sein.
    Mark musste das Bein einen Monat lang hochlegen. Danach konnte er auf Krücken humpeln, sollte aber drei bis vier Monate lang das rechte Bein nicht belasten, da er sonst riskierte, dass sich die Schrauben im Bein verschoben.
    Und so hatte ich einen Invaliden zu Hause. Eins muss ich an dieser Stelle klarstellen: Als wir heirateten, habe ich natürlich gelobt, auch in schlechten Zeiten für ihn da zu sein, sprich, wenn er krank war. Nur habe ich damals geglaubt, dass das Kranksein erst mit dem Alter und nach der Pensionierung kommt. Ich war nicht darauf eingestellt, meinen Mann mit Mitte dreißig pflegen zu müssen, zumal meine Arbeitswoche nach wie vor mehr als vierzig Stunden hatte.
    Aber nun gut, ich tat es. Ich tat es sogar mit einem Lächeln und erzählte Freunden und Familie, wie prima alles lief. Ja, so bin ich.
    Ich arbeitete, kochte, putzte, machte den Garten, fuhr Mark zum Orthopäden und zur Krankengymnastik und gab mein Bestes.
    Aber er machte es mir nicht leicht. Kaum hatte ich mich in meine Schreiberei vertieft, rief er durchs ganze Haus: » Kannst du mir einen Kaffee bringen?« Also ging ich nach unten, setzte ihm seinen Kaffee auf, brachte ihn ihm, ging wieder nach oben, schrieb ein paar Zeilen weiter, nur um ihn gleich wieder rufen zu hören: » Bin fertig. Kannst du die Tasse gleich ins Spülbecken stellen?«
    Eines Tages kam ich vom Einkaufen nach Hause und mein Blick fiel auf eine Kaffeetasse neben seinem angestammten Platz auf dem Sofa.
    » Wie bist du denn an den Kaffee gekommen?«, fragte ich.
    » Ich habe mir den Stuhl genommen und ihn auf einem Bein hüpfend vor mir her in die Küche geschoben, habe mir einen Kaffee gemacht, die Tasse auf den Stuhl gestellt und bin wieder zurückgehüpft.«
    Er schien richtig stolz auf sich.
    Doch anstatt ihn zu loben, wie er es zu erwarten schien, ließ ich ihn auflaufen. » Gut, dann kannst du dir deinen Kaffee von jetzt an ja selber holen, oder dein Bier, oder dein Essen, was du willst. Dann brauchst du mich nicht mehr ständig aus meiner Arbeit zu reißen.«
    Zudem bestellte ich eine Putzfrau, wie ich es schon lange vorhatte, wovon Mark mich bislang aber erfolgreich abgehalten hatte. Er wolle niemanden Fremden im Haus haben, hatte er immer gesagt. In Wahrheit wollte er nur nicht, dass ihn seine Freunde noch mehr aufzogen, als sie das ohnehin schon taten. Doch nun waren mir meine Nerven wichtiger als sein Ansehen.
    Gegen Ende des Sommers war Marks Bein wieder in Ordnung, und der Gips kam ab. Es war inzwischen ein Jahr her, seit wir über ein Baby gesprochen hatten. Ich hatte gerade einen Artikel über die weibliche Fruchtbarkeit geschrieben und ernüchternde Fakten recherchiert: Mit 33 lagen meine Chancen schwanger zu werden bei nur noch vierzig Prozent,

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